19.11.2002: Spendenübergabe an die Verwaltungsgemeinschaft Jeßnitz/Bobbau (Region Bitterfeld)

Oberbergischer Kreis. Nachdem die Feuerwehren des Kreises bei der Beseitigung von Hochwasserfolgen an der Elbe in Altenberg (bei Dresden) kräftig mit Hand angelegt hatten, ereilte die Kreisverwaltung im September ein Hilferuf aus Jeßnitz (bei Bitterfeld). Der Hilferuf wurde vermittelt durch den früheren Morsbacher Bürgermeister Horst Jütte, heute Mitgeschäftsführer einer Immobiliengesellschaft, die u.a. in Sachsen-Anhalt tätig ist.
Luftbildaufnahme eines von der Elbe überschwemmten GebietesDer Bürgermeister von Jeßnitz bat um Hilfe für einen in den Fluten versunkenen Kindergarten oder die Grundschule der Stadt. Zwar konnte durch private Spenden die größte Last für den Wiederaufbau der Stadt von den Schultern der Bürger genommen werden. Allein die öffentlichen Einrichtungen müssen auch heute noch lange auf finanzielle Hilfen warten.

Gesagt getan: Die Mitarbeiterschaft der Kreisverwaltung sowie des Aggerverbandes sammelten rasch und unkonventionell Geld. Insgesamt kamen über 5.000,-- € zusammen (jeweils ca. 2.500,-- € von den beiden Belegschaften).


Übergabe der Spende an Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft Jeßnitz/Bobbau
Jetzt übergaben die beiden Personalratsvorsitzenden Bruno Zenker (Kreisverwaltung) und Wolfgang Pack (Aggerverband) gemeinsam mit Kreisdirektor Norbert Wolter die Spende persönlich in Jeßnitz.

Der Bürgermeister von Jeßnitz empfing die Delegation und zeigte sich hoch erfreut über das Engagement aus dem Oberbergischen.

Gemeinsam wurden der zerstörte Kindergarten und die noch deutlichen Schäden in der Stadt besichtigt. „Wir hatten keinen Begriff davon, dass trotz der Wende (1989) in der Region um Bitterfeld noch so viel im Argen liegt“, berichtete Kreisdirektor Wolter.


Kreisdirektor Norbert Wolter vor einem zerstörten Haus 
„Da wirkte das Unglück der Jahrtausendflut wie ein tragischer Rückfall in DDR-Zeiten. Das Flüsschen Mulde (ein Zufluss zur Elbe), welches Jeßnitz umspült, setzte kilometerweit Stadt und Land unter Wasser. Teilweise standen die Häuser bis unter die Decke im Parterre unter Wasser. Dies ist heute noch gut zu sehen. Wir hier in Oberberg können uns trotz Jahrhundertwetter im Mai 2001 nicht vorstellen, welch katastrophale Auswirkungen die Flut in der Region um Jeßnitz gehabt hat. Die kleine Stadt mit ihren ca. 4.500 Einwohnern wird noch lange mit den Folgen ringen.“

Die beiden Personalratsvertreter und der Kreisdirektor waren froh, dass die Mitarbeiter bei der Spendenaktion so spontan mitgemacht hatten. Möglich, dass Jeßnitz noch andere Hilfe benötigt und wieder auf den Oberbergischen Kreis zukommt


Letzte Änderung: 11. November 2002