11.02.2003: Der Oberbergische Kreis will Energiekosten senken

Oberbergischer Kreis/Wuppertal. Eine gezielte „Fitness-Kur“ zum sparsamen Verbrauch von elektrischer Energie führt die oberbergische Kreisverwaltung in Gummersbach in dieser Woche gemeinsam mit der Energieagentur NRW und Aggerstrom durch:

Am 10.02.2003 ist die „Aktionswoche E-fit“ gestartet, bei der die 650 Bediensteten zu einem energiebewussten Verhalten ohne Komfortverluste – am Arbeitsplatz und zu Hause – motiviert werden sollen. Während der Aktionswoche ist vor allem die Eigeninitiative gefragt – z. B. bei Energieverbrauchsmessungen, Ideenwettbewerb, Energiesparquiz und Workshop. Dabei informiert die Energieagentur NRW gezielt, ohne dass in nennenswertem Umfang in die Verwaltungsabläufe eingegriffen wird.
An 2 Tagen während der Aktionswoche (Montag – Donnerstag) wird das Projekt von der Stromversorgung Aggertal mit einem Beratungsangebot unterstützt.

„Ziel der „Aktionswoche E-fit“ sei die Kostenentlastung von Betrieben und Kommunen durch eine Senkung des Energieverbrauches auch über die Aktion hinaus: „Energiebewusstsein zeige nur dann langfristige Wirkung, wenn die entsprechenden Verhaltensweisen in Fleisch und Blut übergegangen seien – in Büro, Werkstatt und Produktionshalle oder auch zu Hause. Allein durch ein verändertes Verhalten der Mitarbeiter ließen sich dann erfahrungsgemäß 5 bis 15 Prozent der Energiekosten einsparen, durch geringe Investitionen meist noch mehr“, erklärt Katja Hensel von der Energieagentur NRW. Darüber hinaus sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert werden, auch künftig Energiesparpotenziale aufzuspüren und mit konkreten Vorschlägen deren Erschließung anzuregen.

Die Energieagentur NRW erarbeitet ein Organisationskonzept, kümmere sich um einen reibungslosen Ablauf und informiere vor Ort. So können sich die Beschäftigten an drei Tagen der Aktionswoche an einem Informationsstand rund um das Thema Energie von der Energieagentur NRW produktneutral beraten lassen. Unterschiedliches Informationsmaterial gebe wertvolle Energiespar-Tipps auch für zu Hause. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wissen möchten, wie viel Energie elektrische Haushaltsgeräte daheim verbrauchen, können Energiekostenmessgeräte ausleihen. Besonders spannend sei der zentrale Baustein der Aktionswoche: die laufende Messung des Energieverbrauchs im Testgebäude. Die Energieagentur NRW stelle dem – einige Wochen zuvor in einer Referenzmessung erhobenen – Normalverbrauch die durch die Aktionswoche erzielte Einsparung gegenüber.

Der Ideenwettbewerb solle die Beschäftigten dazu anregen, Verbesserungsvorschläge zu machen, um bislang noch ungenutzte Energiesparpotentiale zu erschließen; auch beim Energiequiz sei kluges, ressourcenschonendes Mitdenken gefordert.

Weiterer Baustein sei ein von der Energieagentur NRW moderierter Workshop zur Energieoptimierung , an dem neben den Nutzern der Büro- und Haustechnik auch Fachleute aus dem Bereich der Anlagenbetreuung und -wartung sowie Funktions- und Entscheidungsträger aus der technischen bzw. kaufmännischen Leitung und Beschaffer teilnehmen. Der Workshop diene dazu, die Resultate der „Aktionswoche E-fit“ zunächst in Form eines hausinternen Programms umzusetzen und fortwährend zu verbessern.

„Seit Anfang der 80er Jahre erfasse der Kreis jährlich die Betriebs- und Verbrauchswerte in den kreiseigenen Gebäuden“ erläutert Landrat Hans-Leo Kausemann. Neben dem Heizenergieverbrauch würden die Kosten für den Verbrauch elektrischer Energie mit zur Zeit rund 319.000,- € und 2,9 Millionen Kwh für alle kreiseigenen Gebäude den zweitgrößten Posten darstellen. Um die Stromkosten zu senken, seien seit Ende der 80er Jahre gezielt im Zuge notwendiger Beleuchtungssanierung neue Leuchtsysteme mit elektronischen Vorschaltgeräten und/oder Sensoren eingebaut worden. Hierbei werde durch eine höhere Lichtausbeute und durch die automatische Abschaltung der Stromverbrauch gesenkt. Bei der Grundinstandsetzung von Schul- und Verwaltungsgebäuden seien zusätzlich Gebäudeleitsysteme installiert worden, die zur Energieeinsparung eine zentrale Schaltung der Beleuchtung über Dämmerungswerte ermöglichen.

Vor dem Hintergrund der fortschreitende Technisierung der Arbeitsplätze, der Elektrifizierung von früher manuellen Vorgängen habe sich der Energieverbrauch trotz des hohen anlagetechnischen Standards im Kreishaus geringfügig, aber stetig, so z.B. von 1.038.000 Kwh 1995 auf 1.062.000 Kwh erhöht, erklärte der Leiter des Liegenschaftsamtes der Kreisverwaltung, Karl-Ernst Weyland. Weitere Einsparungen seien deshalb nur über eine Änderung des Verbraucherverhaltens zu erzielen.

Weitere Informationen:

Energieagentur NRW
Impuls-Programm RAVEL NRW
Kasinostraße 19 - 21
42103 Wuppertal

Telefon 0202 / 2 45 52–27
Fax 0202 / 2 45 52-2828
Internet www.ea-nrw.de


Letzte Änderung: 12. Januar 2005