13.11.2003: Bilderbuch der Erinnerungen

Landrat Hans-Leo Kausemann stellt das „Bilderbuch der Erinnerungen“ auf Schloss Homburg vor

Oberbergischer Kreis. „Bilderbuch oberbergischer Erinnerungen“ heißt ein neues Buch aus der vom Oberbergischen Kreis herausgegebenen historischen Serie, das Landrat Hans-Leo Kausemann am Donnerstag vor zahlreichen geladenen Gästen in der Burgküche auf Schloss Homburg vorstellte. Der Band enthält Fotos aus dem Bildarchiv des oberbergischen Kreises mit kurzen ergänzenden Texten zu den Themen „Alte Häuser - alte Scheunen“, „Alte Mühlen“, „Schöne Türen - fromme Sprüche“, „Handwerk war überall“ und „Im Bann der Maschinen“.

Abbildung des Buchtitels


Die „Bilder oberbergischer Erinnerungen“ zeigen eine oberbergische Wirklichkeit, die heute fast unwirklich erscheinen mag: Ärmliche, mit Stroh gedeckte Häuser und Scheunen aus den oberbergischen Dörfern, handgeschnitzte Türen als Ausdruck einer eigenen bäuerlich-ländlichen Kultur, Handwerker einiger Branchen, die es schon lange nicht mehr gibt und schließlich Zeugnisse der industriellen Revolution, wie sie auch das Oberbergische Land in der Gründerzeit erlebte: Gewaltige Maschinen und Menschen, die sie bedienen. Szenen einer Arbeitswelt von beängstigender Größe, die teils von der Bildfläche verschwunden ist, teils noch immer die industrielle Struktur der oberbergischen Region mitbestimmt. Ulrich Runkel schrieb dazu die Texte und besorgte das Layout.

Landrat Kausemann betonte bei der Buchvorstellung, es sei wichtig aus der Geschichte für die Zukunft zu lernen, „denn daraus entstehen oft entscheidende Leitgedanken für unsere aktuelles Tun und Lassen.“ Dies könne hilfreich sein, denn zu verfolgen sei gerade in diesen Tagen, wie schwierig und schmerzhaft Anpassungs- und Änderungsprozesse für eine Gesellschaft oft sein könnten. Der Blick zurück müsse deshalb durchaus das Bewusstsein für eine realistische Betrachtung de Gegenwart schärfen.

Vor diesem Hintergrund haben Kreis und Verlag Gronenberg schon vor etlichen vor Jahren vereinbart, ergänzend zu den grundlegenden Textbänden zur oberbergischen Geschichte einen Teil der fotografischen Schätze aus dem Bildarchiv nach Themen geordnet zu veröffentlichen, erläuterte der Landrat. Ein erstes „Oberbergisches Bilderbuch“ - den „Dorfschulen“ gewidmet - ist 1997 erschienen. Um es dem Leser etwas leichter zu machen, haben Kreis und Verlag die noch fehlenden Themen nun in diesem Band zusammengefasst.

Hans Leo Kausemann erklärte ferner, dass mit der Herausgabe dieses Buches auch derzeit Überlegungen angestellt würden, einen Wettbewerb für Handwerker auszuschreiben, der den alten Traditionen nachspürt und sie neu belebt. In enger Abstimmung mit dem Oberbergischen Handwerk und insbesondere mit der Schreinerinnung solle ein solcher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Gesucht werde der Schreiner, der die schönste Tür nach alten Mustern baue und sie zu einem Prunkstück für ein oberbergisches Haus mache, gewissermaßen zur bewunderten Visitenkarte des Hausherrn wie des Handwerkers.

Des Landrats besonderer Dank galt der Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln, die durch finanzielle Förderung das Erscheinen des Buches erst möglich gemacht habe. Einen persönlichen Dank richtete Kausemann an Verleger Ernst Herbert Ullenboom für die so erfolgreiche Kooperation bei der Publikation wichtiger Bücher mit oberbergischen Themen.

„Bilderbuch Oberbergischer Erinnerungen“
Verlag Gronenberg
ISBN 3 – 88265 –248 – 9
ist ab sofort in allen Buchhandlungen erhältlich.
Es kostet 14,80 Euro.


Letzte Änderung: 13. November 2003