03.05.2005: Marienheide sammelt nach kreisweitem Konzept auf Ökokonto Ausgleichsflächen

Oberbergischer Kreis. Als eine der ersten Gemeinden in Oberberg hat Marienheide mit dem Oberbergischen Kreis und dem Forstamt Wipperfürth eine Verwaltungsvereinbarung über das Sammeln von Ausgleichsflächen auf einem Ökokonto abgeschlossen. Damit schließt sich Marienheide einem Leitbild für die Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes im Oberbergischen Kreis an.

Wenn die Natur einem neuen Gebäude oder gar einem gesamten Baugebiet weichen muss, verlangt das Bau- und Raumordnungsgesetz seit 1998, dass anderenorts die Natur zu ihrem Recht kommt. Beispielsweise kann ein Auwald angepflanzt, eine Flächen wieder vernässt oder Grünland extensiv bewirtschaftet werden. Solche Naturschutzmaßnahmen werden auf einem Ökokonto gutgeschrieben.

Da die Untere Landschaftsschutzbehörde die Ausgleichsmaßnahmen bewertet, bemüht sich der Kreis seit dem Jahr 2000 um eine Zusammenarbeit mit den Kommunen. „Dem Oberbergischen Kreis ist daran gelegen, dass die 13 kreisangehörigen Städte und Gemeinden bei der Erarbeitung der Flächenpools und Ökokonten eine abgestimmte Handlungsweise anwenden“, erklärt Umweltamtsleiter Uwe Stranz. Ziel sei ein gemeinsames naturschutzfachliches Konzept.

Während Hückeswagen und Reichshof mit dem Kreis bereits ähnliche Vereinbarungen abgeschlossen haben, suchen die meisten Gemeinden erst dann eine Ausgleichsfläche, wenn sie ein Bauprojekt realisieren wollen. Kommunen, die im Vorfeld bereits einen Pool an Flächen anlegen, können hingegen Zeit sparen, wenn eine Baumaßnahme ansteht. Statt erst auf die Suche nach einer Ausgleichsfläche zu gehen, können sie von ihrem Konto eine geeignete Fläche abbuchen. „Außerdem können oft sinnvollere Maßnahmen für den Naturschutz durchgeführt werden“, sagt Stranz. „Naturschutz und Landschaftspflege profitieren genauso wie die heimische Wirtschaft, die schneller über Investitionen entscheiden kann.“


Letzte Änderung: 3. Mai 2005