12.05.2005: Kreisverwaltung startet mit RIO in die Zukunft

Oberbergischer Kreis. Rio liegt seit Anfang Mai im Gummersbacher Kreishaus. Im Zuge der Verwaltungsmodernisierung führt der Kreis zurzeit das Rauminformationssystem Oberberg – kurz RIO – ein. Das Amt für Umwelt- und Landschaftsentwicklung sowie das Planungsamt sind die ersten beiden Ämter, die bereits Informationen zu Grundstücken und anderen Flächen über das neue Auskunftssystem abrufen können. Fragen wie „Welche Gebäude stehen auf einem Grundstück? Wer ist der Eigentümer der Fläche? Was kostet das Grundstück? Liegt das Areal in einer Wasserschutzzone?“ werden in Sekundenschnelle beantwortet. Bis Ende des Jahres sollen alle Ämter Zugang zu RIO haben. Im Juli soll bereits auch mit einer Gemeinde ein Pilotprojekt gestartet werden; andere Kommunen werden nach dem Probelauf folgen.

„Während bisher geographische Informationen aus verschiedenen Ämtern der Kreisverwaltung zeitaufwendig zusammengeführt werden mussten, erhält der RIO-Nutzer jetzt über Ortsbezeichnungen, Straßennamen und Hausnummern schnell diverse Informationen zum gewünschten Grundstück“, erklärt Volker Gülicher vom Katasteramt. Weitere Funktionen wie beliebige Strecken-, Umfangs- und Flächenmessungen oder komfortable Druckmöglichkeiten erweiterten die Anwendungsmöglichkeiten erheblich.

Mit Unterstützung der Firma CCGIS aus Bonn wurde das auf Internet-Technologie basierende Auskunftssystem im Laufe eines Jahres entwickelt und in die Praxis eingeführt. „Wir haben konsequent auf Freie Software gesetzt, um Lizenzierungskosten weitestgehend zu sparen“, sagt Gülicher. Eine Veröffentlichung im Internet ist in der Planung.

„Mit RIO gibt die Kreisverwaltung eine zukunftsorientierte Antwort auf die zunehmende Nachfrage nach raumbezogenen Daten für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung“, sagt Baudezernent Volker Dürr. Daher solle das als verwaltungsinterne Lösung gestartete System in naher Zukunft für jedermann im Internet zur Verfügung stehen. Seine Feuertaufe hat das Auskunftssystem bei der zurückliegenden Nordischen Ski-WM in Oberstdorf bestanden; innerhalb von drei Wochen verzeichnete das System mehrere Millionen Zugriffe und lief trotz dieser immensen Belastung stabil. Auch Beispiele aus dem kommunalen Bereich bestätigen die Leistungsfähigkeit des Systems. Gülicher rechnet auch für RIO mit einem erheblichen Nachfragepotenzial. „Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es über 500.000 Unternehmen, die als Nutzer von Geodaten in Betracht kommen, sowie rund 80.000 Freiberufler wie Vermessungsingenieure, Architekten, Notar und Immobilienmakler.“


Letzte Änderung: 12. Mai 2005