15.11.2005: Schulausschuss bestärkt Oberbergischen Kreis zu Erweiterung von Berufskolleg

Oberbergischer Kreis. Über alle Fraktionen hinweg waren sich die Mitglieder des Kreis-Schulausschusses in ihrer Sitzung am Montag einig, dass das Berufskolleg Wipperfürth dringend saniert und erweitert werden muss. Der Ausschuss empfahl mehrheitlich mit den Stimmen von CDU und FDP dem Kreistag, die notwendigen Beschlüsse zu fassen. SPD und Grüne sahen noch Beratungsbedarf innerhalb ihrer Fraktionen und enthielten sich bei der Abstimmung.

Zuvor hatte Schulamtsleiter Jochen Hasenbach auf Nachfrage aus dem Ausschuss verdeutlicht, dass die Schülerzahlen noch über Jahre hinweg hoch bleiben würden. Die Schule, die für 1200 Schülerinnen und Schüler ausgelegt ist, besuchen im laufenden Schuljahr 1650 junge Leute. „Landesweit sind die Schülerzahlen in den Grundschulen zwar rückläufig“, sagte Hasebach, „aber diese Entwicklung trifft nicht auf Oberberg zu, da wir Zuzugsgebiet sind“.

Statt in mehreren Schritten zu sanieren, einen Gebäudeteil abzureißen und neu zu errichten sowie einen neuen Parkplatz anzulegen, wurde von Seiten der Politik nach einem kompletten Neubau auf der grünen Wiese gefragt. Markus Pütz, Leiter der Bautechnischen Abteilung, versicherte jedoch, dass dann eine wesentlich höhere Investitionssumme notwendig wäre. Karl-Ernst Weyland, Leiter des Liegenschaftsamtes, gab zu bedenken, dass der Kreis vorausschauend Grundstücke, die an das Berufskolleg angrenzen, in der Vergangenheit erworben und Ende der 80er Jahre für eine Million Mark erschlossen habe. „Diese Million sollte wir nicht umsonst gezahlt haben“, sagte Weyland.  

Bauchweh auf Seiten eines Ausschussmitgliedes aufgrund der hohen Investitionen in Höhe von rund 10 Millionen Euro konnte Kreiskämmerer Werner Krüger zwar nicht heilen, dennoch plädierte er für diese Zukunftsinvestition. „Der Ausbau tut uns weh, bei einem Haushaltsfehlbedarf in 2006 von über 20 Millionen Euro.“ Aber dem Kreis seien die Berufskollegs wichtig. Auch für das Berufskolleg in Dieringhausen müsse der Kreis für neue Fenster und Arbeiten an der Fassade noch fünf Millionen Euro ausgeben. „Glücklicherweise ist zurzeit das Zinsniveau günstig. Dass sollten wir nutzen“, so Krüger. Der Oberbergische Kreis sei zutiefst von der Notwendigkeit der Investition in Wipperfürth überzeugt. Schul- und Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger fügte hinzu: „Der Zeitpunkt ist gekommen, jetzt den großen Schritt zu tun, denn die Grenzen des Machbaren sind erreicht.“


Letzte Änderung: 15. November 2005