06.09.2007: Kreiskrankenhäuser streben Kooperation an

Oberbergischer Kreis. Zwei Kreiskrankenhäuser, eine Holding: auf diese Formel bringt Landrat Hagen Jobi die Pläne des Oberbergischen Kreises und der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Gummersbach, Joachim Finklenburg, und des Kreiskrankenhauses Waldbröl, Dr. Klaus Bellingen, für die Zukunft beider Häuser. Die mögliche Kooperation beider Kreiskrankenhäuser war Thema im heutigen Kreisausschuss.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Gesundheitspolitik und der geänderten Krankenhausfinanzierung streben beide Kliniken eine enge Zusammenarbeit an, um die medizinische Versorgung auf hohem Niveau zu sichern und noch zu steigern, um Synergien im Bereich der Wirtschafts-, der Verwaltungs- und der Technischen Dienste zu nutzen und um Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region zu sichern. „Die Kooperation der beiden kommunalen Krankehäuser ist die Antwort auf die zunehmende Privatierungswelle und Bildung von Krankenhausketten“, sagt Landrat Hagen Jobi.

Von den Effekten einer Holding profitierten beide Krankenhäuser, so der Landrat. Die Holding habe die Aufgabe, ein gemeinsames Konzept für beide Häuser zu entwickeln und umzusetzen. Dazu zählt dann beispielsweise die Koordination und Abwicklung des Einkaufs, der Apotheke, des Labors, der EDV, der Wäscherei und der Küchen. Außerdem wird es ein gemeinsames medizinisches Konzept geben, was zur Sicherung der medizinischen Versorgung auf hohem Niveau beitragen wird. Der Patient kann künftig in Abstimmung mit den Medizinern beider Häuser beraten und dort behandelt werden, wo die Spezialisten arbeiten. „Auf diese Weise verbessert sich die medizinische Versorgung für die Patienten“, sagt Jobi.

Neben der guten Grundversorgung, die in beiden Krankenhäusern gesichert bleibt, bilden die Kliniken im medizinischen Bereich Schwerpunkte. So werden in Waldbröl wie in Gummersbach Neugeborene das Licht der Welt erblicken und Unfallopfer schnell und kompetent behandelt. Die allgemeine Innere Medizin, die allgemeine Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Intensivmedizin und Anästhesie sowie die HNO-Abteilung stehen an beiden Standorten zur Verfügung.

Schwerpunktmäßig wird in Waldbröl die Kardiologie, Angiologie, Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie, Palliativmedizin und Onkologie angeboten. In Gummersbach arbeiten die Experten in den Abteilungen Gastroentereologie, Hämatologie/Onkologie, Unfallchirurgie/Orthopädie, Brustzentrum, Neurologie, Psychiatrie, Kinder-und Jugendpsychiatrie und in der Strahlentherapie.

„Jede Klinik soll ihr besonderes Profil erhalten“, so der Landrat. „Im Streit um Fallzahlen und in der Diskussion über Fallpauschalen, können wir einen Wettbewerb zwischen unseren Häusern nicht gebrauchen.“ Im Gegenteil wollten Kreis und die beiden Krankenhäuser die Synergien aus einem Zusammenspiel der Kliniken ziehen. Auf dem Weg zu einer Holding seien noch viele Detailfragen zu klären.

Nach eingehender Diskussion beauftragte der Kreisausschuss die Verwaltung einstimmig, diese weiteren vorbereitenden Schritte zur Bildung einer Holding in die Wege zu leiten.


Letzte Änderung: 06. September 2007