17.07.2008: Blaubeeren im Naturschutzgebiet widerstehen

Letzten Wacholderheiden in Oberberg stehen unter strengem Schutz

Oberbergischer Kreis. Die ersten Blaubeeren sind schon reif und locken wieder Sammler in den Wald. Der Oberbergische Kreis weist daher darauf hin, dass Blaubeeren, die in geschützten Wacholderheiden wachsen, nicht gepflückt werden dürfen. „Es gibt nur noch drei Wacholderheiden im Kreisgebiet“, betont Volker Dürr als zuständiger Dezernent für die Kreis- und Regionalentwicklung. Die selten gewordenen Heiden gibt es im Kreisgebiet ausschließlich in der Gemeinde Reichshof, wo sie in den vergangenen Jahrhunderten entstanden sind. Um diese Naturschutzgebiete zu erhalten, dürfen sie nicht betreten werden.

Es gibt nur noch drei Wacholderheiden in Oberberg. Sie stehen alle unter Naturschutz. (Foto: BSO)
Es gibt nur noch drei Wacholderheiden in Oberberg. Sie stehen alle unter Naturschutz.
(Foto: Biologische Station Oberberg)
Die geschützten Biotope dürfen nicht betreten werden. (Foto: BSO)
Die geschützten Biotope dürfen nicht betreten werden.
(Foto: Biologische Station Oberberg)

„Wacholderheiden entstanden durch das so genannte ,Abplaggen’, dabei wurde die oberste Pflanzen- und Bodenschicht entnommen, um sie als Einstreu für Tierställe zu nutzen“, erklärt Dürr. Mit der Zeit wurden die Flächen auf diese Weise immer magerer, so dass sich nur noch Heidekrautgewächse, Ginster oder Wacholder halten konnten. Durch das Aufforsten dieser Flächen mit schnell wachsenden Fichten sind die Biotope vielfach verschwunden.

„Um zu verhindern, dass die letzten Wacholderheiden aus dem Oberbergischen Kreis verschwinden, sind zwei 1987 und die letzte 1994 unter Schutz gestellt worden“, sagt Dürr. „Das heißt, diese Biotope dürfen weder befahren noch betreten werden. Pflanzen, Tiere und auch Blaubeeren gehören an ihren natürlichen Standort, mitnehmen ist nicht erlaubt“, betont der Dezernent. Ansonsten drohen Geldbußen bis zu 50.000 Euro.

Anders verhält es sich mit der Pflege zum Erhalt der Biotope. So hat der Oberbergische Kreis die Biologische Station Oberberg beauftragt, beispielsweise durch Schafbeweidung, Entbuschung und nachgeahmtes, kleinflächiges Abplaggen eine Verjüngung und damit den Erhalt der Wacholderheiden zu unterstützen.

Weitere Informationen zu Wacholderheiden und anderen Naturschutzgebieten gibt es

 



Letzte Änderung: 17. Juli 2008