23.01.2009: Auf Schloss Homburg in die Zukunft gestartet

Nümbrechter Schüler informieren sich über berufliche Perspektiven

Oberbergischer Kreis. „2009 spielt Schloss Homburg eine wichtige Rolle“, begrüßte Landrat Hagen Jobi rund 30 Schülerinnen und Schüler der Albert Schweitzer Schule Nümbrecht am heutigen Freitag auf Schloss Homburg. Der Startschuss für die Erweiterung des Museums stehe unmittelbar bevor. Anfang Februar rechnet Jobi mit dem Beginn der Abrissarbeiten an der Orangerie. Gleichzeitig ist das Regionale-2010-Projekt Schloss Homburg Teil eines interaktiven Spiels auf der neuen CD-Rom „Zukunft in der Tasche“, die heute mit den Halbjahreszeugnissen an rund 100.000 Schüler der 9. und 10. Klassen in der gesamten Region Köln/Bonn verteilt wird. Davon gehen knapp 9000 CDs an Jugendliche im Oberbergischen Kreis.

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Ausbildung in Museen wie Schloss Homburg und die große Vielfalt der Bildungsmöglichkeiten in der Region Köln/Bonn standen heute bei der Präsentation der neuen CD-Rom „Zukunft in der Tasche“ im Mittelpunkt.
(alle Fotos: Oberbergischer Kreis)

Landrat Hagen Jobi ist zuversichtlich, dass die Erweiterung von Schloss Homburg Mitte Februar mit dem Abriss der Orangerie starten kann.
Landrat Hagen Jobi ist zuversichtlich, dass die Erweiterung von Schloss Homburg Mitte Februar mit dem Abriss der Orangerie starten kann.

„Die Region Köln/Bonn ist ein starker Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort mit einem vielfältigen Angebot an Bildungsmöglichkeiten“, sagte Landrat Jobi bei der Präsentation der neu aufgelegten CD auf Schloss Homburg. Das auf CD gebrannte Spiel diene dabei als Eintrittskarte in eine umfangreiche Datenbank im Internet. Unter www.zukunftindertasche.de  erleichtern rund 400 Adressen von Hochschulen, 200 weiteren Bildungseinrichtungen wie zum Beispiel Berufskollegs und Links zu den Kammern und Arbeitsagenturen den Jugendlichen die Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz.

Ziel sei es, Jugendliche an die Region zu binden, teilte der Geschäftsführer der Regionale-2010-Agentur Reimar Molitor mit. „Wenn fünf Prozent der 100.000 Jugendlichen, die heute die CD-Rom bekommen, hier in der Region ihren Weg finden, müssen wir attestieren, dass jedes Jahr 5000 Leute hier in der Region ihre Zukunft vor der eigenen Haustüre finden.“

Nachdem das Projekt „Zukunft in der Tasche“ 2007 gestartet ist, gibt es die CD nun in der dritten aktualisierten Auflage. Anhand von Regionale-Projekten bekommen die Schüler einen Einblick in unterschiedliche Berufe. So gilt es in dem Spiel in die Rolle eines Museumsleiters zu schlüpfen und eine Ausstellung einzurichten.

Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel informierte die Schüler zweier neunter Klassen der Albert Schweitzer Schule Nümbrecht über die beruflichen Möglichkeiten in einem Museum.
Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel informierte die Schüler zweier neunter Klassen der Albert Schweitzer Schule Nümbrecht über die beruflichen Möglichkeiten in einem Museum.

Dr. Gudrun Sievers-Flägel, Museumsdirektorin auf Schloss Homburg, berichtete den Hauptschülern von den vielfältigen Möglichkeiten in einem Museum beruflich tätig zu sein. „Ein Museum benötigt Ausbildungstechniker, Sekretariatskräfte, Aufsichtspersonal und Veranstaltungstechniker“, so Sievers-Flägel. „Mit einer Ausbildung als Raumausstatter, Tischler oder Schreiner kann man die Zusatzqualifikation als Restaurator erwerben“, erklärte die Museumsdirektorin.

Im Zuge der Erweiterung des Museums ist noch eine andere Berufsgruppe auf dem Schlossgelände aktiv: Archäologen. Dr. Michael Gechter vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege zeigte den Schülern an einer offenen Ausgrabungsstätte auf dem Schlossgelände seine Arbeit. Nahe dem Eingang ins Museum hat er im Lehmboden eine so genannte Esse, eine Schmiedestelle, entdeckt. „Überraschend war, dass wir in einer Tiefe von 30 bis 80 Zentimetern nichts mehr gefunden haben, lediglich Felsen“, berichtete der Archäologe. Aufgrund einer Publikation von 1934 hatte man bislang vermutet, dass das Wittgensteiner Haus mit einem Gewölbe unterkellert war.

Dr. Michael Gechter leitet die Ausgrabungen auf Schloss Homburg und machte den Jugendlichen den Beruf des Archäologen schmackhaft.
Dr. Michael Gechter leitet die Ausgrabungen auf Schloss Homburg und machte den Jugendlichen den Beruf des Archäologen schmackhaft.

„Unter der Orangerie vermute ich jedoch einen alten Barockkeller, der mit Abbruchschutt des 19. Jahrhunderts gefüllt ist“, wagte Dr. Gechter einen Blick in die Zukunft seiner Arbeiten, die nach dem Abbruch der Orangerie starten werden. „Zusätzlich hoffe ich, dass wir auch Abfallschichten der frühen Burg erwischen, um damit die Erstdatierung von Homburg in das 11. Jahrhundert genauer fassen zu können“, sagte der Leiter der Außenstelle Overath des Amtes für Bodendenkmalpflege.

„Archäologie erweckt trockene historische Fakten zum Leben“, schwärmte Franziska Höller von ihrem Traumberuf. Zurzeit absolviert sie ein Praktikum bei der Bodendenkmalpflege.
Berufe, wie sie heute auf Schloss Homburg präsentiert wurden, gehörten zwar nicht zur ersten Wahl seiner Schüler, sagte Lehrer Holger Twellmann. Aber die CD und die Datenbank „Zukunft in der Tasche“ würden den Schülern Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen, an die sie selbst nicht denken. „Die CD und die Datenbank fördern die Selbständigkeit der Schüler, die sich normalerweise eher direkt an die Schule oder die Beraterin der Arbeitsagentur wenden“, so Twellmann.

Besonderer Dank gelte daher den Sparkassen in der Region, sagte Landrat Jobi. Denn die Sparkasse Köln/Bonn, die Kreissparkasse Köln und die Sparkasse Leverkusen finanzieren das Projekt „Zukunft in der Tasche“.

Dr. Klaus Tiedeken, Vorstand der Kreissparkasse Köln, liegt die Ausbildung Jugendlicher sehr am Herzen. Die Sparkassen der Region Köln/Bonn finanzieren das Projekt „Zukunft in der Tasche“.
Dr. Klaus Tiedeken, Vorstand der Kreissparkasse Köln, liegt die Ausbildung Jugendlicher sehr am Herzen. Die Sparkassen der Region Köln/Bonn finanzieren das Projekt „Zukunft in der Tasche“.

Cover der DC "Zukunft in der Tasche"Während die Schüler aller Haupt-, Real- und Gesamtschulen, der Gymnasien und Berufskollegs die CD-Rom mit dem Zeugnis bekommen, können Interessierte das interaktive Spiel, bei dem es übrigens ein Chefsessel-Praktikum zu gewinnen gibt, auch beim Oberbergischen Kreis erhalten. Die CDs liegen im Kreishaus aus.

Größere Mengen können auch über die Pressestelle unter pressestelle@obk.de angefordert werden.

Die Datenbank ist im Internet unter www.zukunftindertasche.de zu finden.
 



Letzte Änderung: 23. Januar 2009