23.06.2009: Ministerin von der Leyen zeichnet Oberbergischen Kreis aus

Der Oberbergische Kreis darf das Siegel „audit berufundfamilie“ für weitere drei Jahre führen. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Dagmar Wöhrl, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, überreichten dem stellvertretenden Personalamtsleiter der Kreisverwaltung, Ulrich Welter, am Donnerstag in Berlin das Zertifikat „audit berufundfamilie“.

Familienfreundliche Personalpolitik der Kreisverwaltung in Berlin gewürdigt

Oberbergischer Kreis. „Familienbewusste Personalpolitik ist kein Schönwetter-Thema. Auch in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise, die sich auch auf den Haushalt der Kreisverwaltung auswirken wird, setzt die Kreisverwaltung mit kreativen Ideen und flexiblem Handeln weiter auf konkrete Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt Landrat Hagen Jobi anlässlich der erfolgreichen Re-Auditierung der Kreisverwaltung. Die Entscheidung der Hertie Stiftung von November 2008 ist jetzt amtlich: Der Oberbergische Kreis darf das Siegel „audit berufundfamilie“ für weitere drei Jahre führen. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Dagmar Wöhrl, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, überreichten dem stellvertretenden Personalamtsleiter der Kreisverwaltung, Ulrich Welter, am Donnerstag in Berlin das Zertifikat „audit berufundfamilie“.

„Die Bedarfsgerechtigkeit und die Vielfalt an Möglichkeiten, Beruf und Familie bei der Kreisverwaltung miteinander zu vereinbaren, ist in den vergangenen drei Jahren bewusst und glaubwürdig vorangetrieben geworden“, begründet Auditorin Sabine Lehmann die Entscheidung der Hertie Stiftung. Familienfreundlichkeit sei in der Kreisverwaltung gelebte Kultur.

Neben dem Oberbergischen Kreis wurden in Berlin 321 weitere Unternehmen für ihre Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. Insgesamt profitieren zurzeit rund 1,2 Mio. Beschäftigte und 940.000 Studierende vom „audit berufundfamilie“ beziehungsweise vom „audit familiengerechte hochschule“.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (l.) und Staatssekretärin Dagmar Wöhrl überreichten Ulrich Welter das Zertifikat "audit berufundfamilie" für die familienfreundliche Personalpolitik der Kreisverwaltung. (Foto: Hertie Stiftung)
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (l.) und Staatssekretärin Dagmar Wöhrl überreichten Ulrich Welter das Zertifikat "audit berufundfamilie" für die familienfreundliche Personalpolitik der Kreisverwaltung. (Foto: Hertie Stiftung)

„Familienfreundlichkeit bleibt trotz der Krise ein wichtiges Thema für die Unternehmen. Nie zuvor waren es so viele Unternehmen und Institutionen, die wir mit einem Zertifikat auszeichnen konnten“, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. „In der Krise sind kluge Mittelfriststrategien gefragt, die Arbeitgebern Luft verschaffen und zugleich gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen binden. Wenn die Konjunktur erstmal wieder anspringt, sind erfahrene und qualifizierte Beschäftigte Gold wert“, so Ursula von der Leyen weiter.
„Den Unternehmen entstehen durch eine familienbewusste Personalpolitik handfeste betriebswirtschaftliche Vorteile“, so die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dagmar Wöhrl, mit Verweis auf eine im Auftrag der berufundfamilie gGmbH erstellte Studie. „In familienfreundlichen Unternehmen sind Produktivität und Motivation der Mitarbeiter um je 17 Prozent höher als in anderen Unternehmen, die Fehlzeiten sind um 13 Prozent niedriger.“

Von den 322 Arbeitgebern, die das Zertifikat entgegennahmen, sind 144 Unternehmen, 145 Institutionen und 33 Hochschulen. 198 wurden zum ersten Mal ausgezeichnet. 124 – darunter auch der Oberbergische Kreis - haben das audit bereits zum wiederholten Mal durchlaufen. Damit haben sich mehr als 95 % der bereits zertifizierten Arbeitgeber dafür entschieden, den Weg zu einer familienbewussten Personalpolitik weiterzuverfolgen und im Auditierungsprozess zu verbleiben.

„Familienbewusstes Handeln ist ein Magnet für Arbeitnehmer“, sagt Landrat Jobi. So zieht es die Beschäftigten der Kreisverwaltung nach ihrer Elternzeit immer früher zurück an den Arbeitsplatz. „Mittlerweile kann man schon mit weniger als zehn Stunden pro Woche wieder in den Dienst einsteigen“, ergänzt Personaldezernent Jochen Hagt. Das erleichtere Eltern den Einstieg, und die Kreisverwaltung könne frühzeitig wieder das Know-how der Beschäftigten nutzen. „Beim Oberbergischen Kreis sticht heraus, dass man sich um individuelle Lösungen für jeden einzelnen bemüht“, lobt Auditorin Lehmann die Vielfalt an Arbeitszeitmodellen.

Neu sind zwei Teilzeitausbildungsplätze. „Für Kaufleute Bürokommunikation bieten wir in Zusammenarbeit mit der ARGE ab August in einem Pilotprojekt erstmals Teilzeitarbeitsplätze an“, sagt Hagt. „Das ist ein hervorragendes und noch relativ junges Instrument zur Unterstützung von Erwerbstätigkeit – gerade für Alleinerziehende. Daran trauen sich nicht viele Unternehmen“, freut sich Sabine Lehmann über den Mut der Kreisverwaltung. Hagt betont: „Eins der wichtigsten Ziele des ,audit berufundfamilie’ ist, für die Kreisverwaltung qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.“
 



Letzte Änderung: 24. Juni 2009