26.08.2009: Jugend sucht Zukunft in Oberberg

Wohin zieht es Jugendliche im Oberbergischen Kreis? Diese Frage stellte sich das Demographieforum Oberberg und hat 3000 Jugendliche der Jahrgangsstufen 10 bis 13 befragt.

Demographieforum stellt Befragung unter 3000 16- bis 20-Jährigen vor

Logo des Demographieforums OberbergOberbergischer Kreis. Wohin zieht es Jugendliche im Oberbergischen Kreis? Das fragte sich das Demographieforum Oberberg und hat eine Umfrage PDF-Logo (3 MB) in Auftrag gegeben, an der sich 3000 Jugendliche der Jahrgangsstufen 10 bis 13 beteiligten. Schülerinnen und Schüler der Realschule Wipperfürth, der Realschule Gummersbach-Hepel und der Gesamtschule Reichshof befragten die 16- bis 20-Jährigen nach den Motiven ihrer künftigen Wohnsitzwahl. Landrat Hagen Jobi freute sich, dass die große Mehrheit der befragten Jugendlichen sich in Oberberg sehr wohl fühlt.

„Befragt wurden Schülerinnen und Schüler in Radevormwald, Wipperfürth, Bergneustadt, Engelskirchen, Wiehl und Waldbröl“, berichtete Uwe Stranz, stellvertretender Planungsdezernent des Oberbergischen Kreises, der die Ergebnisse gemeinsam mit den Schülergruppen der drei beauftragten Schulen am heutigen Mittwoch vorstellte. „Die Auswertung der rund 3000 Fragebögen, war eine außerordentliche Leistung“, bedankte sich Landrat Jobi bei den Schulen. „Die Ergebnisse sind ausgesprochen wertvoll und werden in die weitere Arbeit des Demographieforums einfließen.“

Titelseite der "Wanderungsmotivuntersuchung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Oberbergischen Kreis"Erstaunlich seien laut Stranz die Aussagen bezüglich der Anziehungskraft der nahegelegenen Großstadt Köln und der Kreisstadt Gummersbach. „Zu Gummersbach gibt es in der untersuchten Altersgruppe deutlich größere Wanderungsbeziehungen als nach Köln.“ So geht aus Daten des Landesamtes für Statistik hervor, dass 2005 aus Bergneustadt 67 Jugendliche im Alter von 18 bis 24 Jahren nach Gummersbach zogen, während es nur 23 nach Köln zog. „Die Annahme, dass junge Leute nach der Schule unbedingt in der Großstadt ihr Glück suchen, trifft für Oberberg nicht zu“, sagt Stranz. So sagten 76 Prozent von 1410 befragten Jugendlichen in Wipperfürth, dass sie versuchen würden einen Ausbildungsplatz in der Nähe zu finden. Von den 328 in Wiehl befragten Gymnasiasten, Real- und Hauptschülern äußerten rund 90 Prozent, dass sie sich in Wiehl wohl fühlten.

„Wir haben allerdings auch festgestellt, dass ausgerechnet für starken oberbergischen Wirtschaftsbranchen wie der Kunststoff- und Metallverarbeitung, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik zu wenig Interesse unter den 3000 Jugendlichen herrscht“, räumt der Planungsdezernent ein. Es gelte nun durch Stärkung der vorhandenen Angebote wie Studienfonds und Ausbildungsinitiative den Jugendlichen in der Region die Ausbildungsangebote zu bieten, die nachgefragt werden und ihnen die vorhandenen Ausbildungsberufe schmackhaft zu machen. „Wir werden die Ergebnisse der Befragung bekannt machen in Politik und Wirtschaft“, kündigte Landrat Jobi an. „Die Jugend fühlt sich in Oberberg wohl, das müssen wir nutzen.“

 



Letzte Änderung: 26. August 2009