23.10.2009: Oberbergischer Kreis wirbt für Früherkennungsuntersuchungen

Um die Entwicklung von Kindern von der Geburt bis zur Einschulung zu begleiten und falls notwendig zu fördern, haben Eltern die Möglichkeit, mit ihren Kindern die Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 beim Kinderarzt wahrzunehmen.

Aktion „Ich geh’ zur U! Und Du?“ in Waldbröl gestartet

Oberbergischer Kreis. Um die Entwicklung von Kindern von der Geburt bis zur Einschulung zu begleiten und falls notwendig zu fördern, haben Eltern die Möglichkeit, mit ihren Kindern die Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 beim Kinderarzt wahrzunehmen. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen aktuelle Daten, dass die Teilnahme an den Untersuchungen mit den Jahren, das heißt vom 2. Lebensjahr bis zum Vorschulalter abnimmt. Das führe dazu, dass Entwicklungsstörungen vor der Einschulung häufig nicht erkannt und damit auch nicht rechtzeitig behandelt werden könnten.

(Landrat Hagen Jobi (M.), Vertreterinnen von Waldbröler Kindergärten, Beigeordnete Sylke Dieckmann und Kinderarzt-Obmann Dr. Uwe Nothnick (kniend) rufen zu den U-Untersuchungen beim Kinderarzt auf. (Foto: OBK)
(Landrat Hagen Jobi (M.), Vertreterinnen von Waldbröler Kindergärten, Beigeordnete Sylke Dieckmann und Kinderarzt-Obmann Dr. Uwe Nothnick (kniend) rufen zu den U-Untersuchungen beim Kinderarzt auf. (Foto: OBK)

Das Jugendamt des Oberbergischen Kreises beteiligt sich daher an der Aktion der BZgA „Ich geh’ zur U! Und Du?“, um Eltern und Kinder an die Termine zu den U-Untersuchungen zu erinnern. Die oberbergische Aktion startet in Waldbröl. Unter Schirmherrschaft von Landrat Hagen Jobi hat sich ein Netzwerk gebildet aus dem Jugend- und dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, sieben örtlichen Kindergärten und Dr. Uwe Nothnick, Obmann der Kinderärzte im Oberbergischen Kreis. Auch die Stadt unterstützt die Aktion.

„Gemeinsam werden wir über Plakate und Flyer in deutscher, türkischer und russischer Sprache Eltern informieren und motivieren, die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen mit ihren Kindern zu nutzen und den Impfstatus ihrer Kinder überprüfen zu lassen“, erklärte Gesundheits- und Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger zum Auftakt der Aktion am gestrigen Donnerstag im evangelischen Kindergarten „Sonnenstrahl“ in Waldbröl. „Mit der Aktion soll die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen gesteigert werden, damit Krankheiten rechtzeitig erkannt, behandelt und die gesunde Entwicklung der Kinder gefördert werden kann“, ergänzte Dr. Nothnick.

Jedes Kind, das von der U7 bis zur U9 beim Kinderarzt war, erhält von den Erzieherinnen ein T-Shirt. „Wenn möglichst viele Kinder der teilnehmenden Kindergärten ein solches T-Shirt besitzen, wird ein lustiges Foto gemacht und zu einem Wettbewerb der BZgA geschickt“, nannte Karin Kohl vom Kreisjugendamt einen weiteren Anreiz, von den Untersuchungen Gebrauch zu machen.

Seit 1. September 2009 sind die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen gesetzlich dazu verpflichtet, aktiv auf Eltern zuzugehen, die ihr Kind nicht zur Früherkennungsuntersuchung bei einem Kinderarzt vorgestellt haben.

„Häufig hat die mangelnde Teilnahme einfach mit fehlenden Informationen über die Früherkennungsuntersuchungen zu tun“, sagte Dr. Nürmberger. „Viele Eltern wissen nicht oder haben vergessen, dass es die U-Untersuchungen bis zum 6. Lebensjahr gibt und dass sie von den Krankenkassen bezahlt werden.“ Möglich sei aber auch, dass Eltern nicht ausreichend über den Sinn der Früherkennungsuntersuchungen aufgeklärt seien. „Dagegen wollen wir mit der Aktion Abhilfe schaffen“, sagte Schirmherr Landrat Hagen Jobi. Gerade mit Blick auf die Einschulung sollten Eltern die Gelegenheit nutzen, Seh- oder Hörstörungen ihrer Kinder rechtzeitig behandeln zu lassen. Landrat Jobi: „Die Kinderärzte stehen den Eltern beratend zur Seite, das sollten alle Väter und Mütter nutzen.“

 



Letzte Änderung: 23. Oktober 2009