13.08.2012: Schmallenbergvirus: Oberbergischer Kreis gibt vorerst Entwarnung bei Neuinfektionen

Der letzte Fall wurde am 06. Juni bekannt. Die Landwirte im Oberbergischen Kreis können aus Sicht des Kreisveterinäramtes hoffen, dass zukünftig deutlich weniger missgebildete Lämmer und Kälber in Folge einer Infektion mit Schmallenbergvirus geboren werden.

Logo SchmallenbergvirusOberbergischer Kreis. Seit fast zwei Monaten sind im Oberbergischen Kreis keine Neuinfektionen mit Schmallenbergvirus bekannt geworden.Der letzte Fall wurde am 06. Juni 2012 registriert. Auch bundesweit ist die Zahl der Neuerkrankungen stark zurückgegangen. Die Landwirte im Oberbergischen Kreis können aus Sicht des Kreisveterinäramtes hoffen, dass zukünftig deutlich weniger missgebildete Lämmer und Kälber in Folge einer Infektion mit Schmallenbergvirus geboren werden.

Untersuchungen des Friedrich-Löffler-Institutes zeigen, dass im Zuge der ersten Infektionswelle ein großer Teil der Bestände durchseucht und die Tiere gegen das Virus immun geworden sind. Bei Untersuchungen von Rindern seien in 80% der Bestände Antikörper gegen das Virus nachgewiesen worden. "Auch im Oberbergischen Kreis gehen wir von einer nahezu flächendeckenden Durchseuchung aus", sagt Dr. Stefan Kohler, Leiter des Kreisveterinäramtes. "Da es sich um ein neues Virus handelt, lässt sich aber nicht sicher sagen, wie lange die Tiere vor einer Neuinfektion geschützt bleiben", so Kohler weiter.

Seit Anfang des Jahres wurden zuerst bei Schafen und später auch bei Rindern vermehrt Fälle von missgebildeten oder totgeborenen Lämmern und Kälbern gemeldet. Wie Dr. Stefan Kohler mitteilt, wurden dem Veterinäramt insgesamt 85 Verdachtsfälle in 49 Betrieben gemeldet. In 38 Fällen konnte inzwischen auch das Schmallenbergvirus nachgewiesen werden. Die Übertragung des Virus erfolgt durch Stechmücken. Da die Überträgermücken in den Wintermonaten nicht aktiv sind, ist das Infektionsrisiko für tragende Tiere in dieser Zeit gering. Kälber und Lämmer die jetzt geboren werden, kommen deshalb gesund zur Welt.

Im Spätsommer und Herbst muss wieder mit einzelnen missgebildeten Lämmern gerechnet werden, die sich in der warmen Jahreszeit infiziert haben, befürchtet der Kreisveterinär. Eine vorbeugende Behandlung gegen die Erkrankung gibt es leider nicht. Durch geeignete Wahl des Deckzeitpunktes kann die empfängliche Phase der Trächtigkeit in die mückenfreie Zeit gelegt und so das Ansteckungsrisiko minimiert werden.

„Krankheitsfälle müssen auf jeden Fall dem Veterinäramt gemeldet werden“, sagt Dr. Stefan Kohler. „Nur so bekommen wir einen Überblick über die Verbreitung der Seuche.“Mit Einführung der Meldepflicht im März dieses Jahres ist die Meldung gesetzlich vorgeschrieben
 



Letzte Änderung: 13. August 2012