28.09.2012: Erntedanktag: Landrat empfängt Vertreter der Landwirtschaft im Kreishaus

Vertreter der oberbergischen Landwirtschaft nutzten die Feierstunde zum regen Austausch

Kleine Feierstunde bot Austausch über Situation in der hiesigen Landwirtschaft

Oberbergischer Kreis. Landrat Hagen Jobi hat anlässlich des Erntedanktages Vertreter der Landwirtschaft im Kreishaus begrüßt. Der inzwischen traditionelle Empfang dient dem Austausch zu aktuellen Themen und Belangen der bergischen Kreisbauernschaft. 

Hagen Jobi betonte, wie wichtig gerade in der schnelllebigen Zeit das Erntedankfest ist, um das Bewusstsein für den hohen Wert guter Lebensmittel zu schaffen: "Wenn ich mir so ansehe, was in manchen fast-food Tempeln angeboten wird, oder was mal eben - schnell und billig - zwischendurch zum Sattwerden dient, frage ich mich, wie weit sich der Mensch von seinem Ursprung entfernt hat, wenn er dem, was er konsumiert, keine Achtung mehr entgegenbringt." 

(v.l.nr.): Helmut Dresbach, Vorsitzender Kreisbauernschaft Oberberg; Mechthild Dörmbach, Vorsitzende der Landfrauen Oberberg und Landrat Hagen Jobi (Foto:OBK)
(v.l.nr.): Helmut Dresbach, Vorsitzender Kreisbauernschaft Oberberg; Mechthild Dörmbach, Vorsitzende der Landfrauen Oberberg und Landrat Hagen Jobi (Foto:OBK)

Gleichwohl müssten sich viele Landwirte in unserer Region fragen, ob sich ihre Arbeit bei den aktuellen Milchpreisen noch lohnt. Hagen Jobi dankte daher allen Landwirten in der Region, "die Tag für Tag ihren ganz persönlichen Einsatz leisten und hochwertige Lebensmittel produzieren." Der Landrat sicherte ihnen dabei die weitere Unterstützung zu.

Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Amtsleitern des Kreises. "Ich würde mir wünschen, dass es möglichst viele Betriebe gibt, die uns erhalten bleiben und die Akzeptanz für ihr Tun in der Gesellschaft finden", sagte Helmut Dresbach. Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft geht davon aus, dass die Anforderungen an die Leistungen der Landwirtschaft weltweit zunehmen werden: "Auch wir sind zunehmend ökonomischen Zwängen unterworfen. Gerade die in diesem Jahr niedrigen Milchpreise und die stetig steigenden Futter- und Energiekosten machen es unseren Familienbetrieben sehr schwer.
 

Mit einem Präsentkorb warben Vertreter der oberbergischen Landwirtschaft für heimische Produkte (Foto:OBK)
Mit einem Präsentkorb warben Vertreter der oberbergischen Landwirtschaft für heimische Produkte (Foto:OBK)

Auch die bergischen Landfrauen berichteten von Nachwuchssorgen bei der Übernahme heimischer Betriebe. "Das Klischee von den Bauersfrauen mit Kopftüchern ist passé. Wir sind starke Partnerinnen auf den Betrieben und wir Landfrauen sind eine starke Gemeinschaft", sagte Mechthild Dörmberg, Vorsitzende der oberbergischen Landfrauen. Sie betonte das starke Engagement der Landfrauen vor Ort in den Kommunen -  insbesondere ihr Bemühen in Schulen um die Wertschätzung von Lebensmitteln. Mechthild Dörmbach appeliert daher, das Unterrichtsfach "Ernährungsbildung" einzuführen: "Dazu gehören zum Beispiel Einkaufsplanung, die richtige Lagerung von Lebensmitteln und ihre Verwertung." Sie setzt auf Aufklärung, da viele Verbraucher garnicht wüssten, wie Lebensmittel produziert werden. 

Kamen zur Feierstunde zum Erntedank zusammen: Vertreter der oberbergischen Landwirtschaft und Vertreter der zuständigen Ämter des Oberbergischen Kreises(Foto:OBK)
Kamen zur Feierstunde zum Erntedank zusammen: Vertreter der oberbergischen Landwirtschaft und Vertreter der zuständigen Ämter des Oberbergischen Kreises(Foto:OBK)

Neben dem regen Austausch nutzen alle Beteiligten die Feierstunde im Kreishaus zum gemeinsamen Dank. "Wer dankt, denkt darüber nach, dass vieles im Leben nicht selbstverständlich ist - wenn wir das Erntedankfest feiern, haben wir allen Grund dankbar zu sein, wenn auch die Erträge vielleicht weniger gut gelaufen sind, als wir uns das im Oberbergischen erhofft haben", sagte Landrat Hagen Jobi.

 



Letzte Änderung: 28. September 2012