07.12.2012: Kreisverwaltung berücksichtigt Schutzwürdigkeit im Landschaftsplan Reichshof-Wildbergerhütte

„Wir haben uns mit der Unterschutzstellung dieses Bereichs bereits zu Jahresbeginn und damit vor Bekanntwerden der Pläne des Gesundheitsministerium befasst“, sagt Landrat Hagen Jobi. „Es geht um Planungssicherheit für dieses schützenswerte Areal – uns zwar unabhängig davon, ob dort der Bau eines Luxushotels zur Debatte steht oder eine forensische Klinik!“

Verwaltungsspitze des Kreises spricht mit Vertretern der Bürgerinitiative Reichshof

Amt für Planung, Entwicklung und Mobilität - Amt 61Oberbergischer Kreis. Der Oberbergische Kreis erstellt seit Anfang des Jahres das Aufstellungsverfahren zum Landschaftsplan Nr. 10 „Wiehltalsperre“, der Teile von Reichshof-Wildbergerhütte umfasst. Darin geht es, unter anderem,  um die Ausweisung geschützter Natur- und Landschaftschaftsbereiche.

„Wir sind der Auffassung, dass Teilbereiche des ehemaligen Munitionsdepots schutzwürdig sind. Wir erwarten, dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Recklinghausen das genauso bewertet“, sagt Landrat Hagen Jobi.

Die Kreisspitze ist zuversichtlich, denn im Biotopkataster des Landes, dessen Daten eine der fachlichen Grundlagen für den Landschaftsplan sind, ist das angrenzende Aubachtal bereits als naturschutzwürdig gekennzeichnet worden.

Der Kreistag hatte schon Ende September 2012 beschlossen, die Anregung der Naturschutzverbände bei der weiteren Planausarbeitung näher zu prüfen und die gewonnenen Erkenntnisse, in den Planentwurf für die öffentliche Auslegung einzuarbeiten.

„Die Anregungen der Naturschutzverbände BUND, NABU und der Bürgerinitiative Reichshof sind in der Kreisverwaltung auf fruchtbaren Boden gefallen. Wir werden uns im Rahmen unsere Personalkapazitäten bemühen, den Landschaftsplan Nr. 10 "Wiehltalsperre", so zügig wie möglich voran zu bringen.“

Im Rahmen der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung hatten die Naturschutzverbände die, innerhalb des Kasernengeländes gelegenen Laubwaldbereiche, aus Artenschutzgründen als besonders schutzwürdig eingestuft und eine Unterschutzstellung angeregt. Das ehemalige Munitionsdepot der Bundeswehr liegt im Geltungsbereich dieses Landschaftsplanes. Dort plant das Gesundheitsministerium aktuell eine forensische Klinik.

„Wir haben uns mit der Unterschutzstellung dieses Bereichs bereits zu Jahresbeginn und damit vor Bekanntwerden der Pläne des Gesundheitsministerium befasst“, sagt Landrat Hagen Jobi. „Es geht um Planungssicherheit für dieses schützenswerte Areal – uns zwar unabhängig davon, ob dort der Bau eines Luxushotels zur Debatte steht oder eine forensische Klinik!“

In einem Gespräch mit Landrat Hagen Jobi und Kreisdirektor Jochen Hagt, sowie dem Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach, haben sich die Vertreter der Bürgerinitiative Reichshof (Kai Sperschneider, Daniel Brückner und der Rechtsanwalt der Bürgerinitiative, Michael Rohr) am Donnerstag, 6.12.2012 über Argumente für die Unterschutzstellung des Bereichs ehemaliges Munitionsdepot in Reichshof bei Wildbergerhütte ausgetauscht.

 



Letzte Änderung: 7. Dezember 2012