11.04.2013: Oberberg ist bereit für den Digitalfunk

Am 24. April 2013 startet der Oberbergische Kreis den erweiterten Probebetrieb

Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz - Amt 38Nach 10 Jahren der Ankündigung und der Vorbereitung durch Bundes- und Landesbehörden wird der Digitalfunk im Oberbergischen jetzt Wirklichkeit. Am 24. April 2013 startet der Oberbergische Kreis den erweiterten Probebetrieb.

Jahrelange Planungen sind vorausgegangen, um ein gemeinsames bundesweites Funknetz, für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Bos) - wie Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen - zu errichten. Jetzt ist der Teilnetzabschnitt fertig gestellt, dem auch der Oberbergische Kreis zugeordnet ist. Die hierfür eigens geschaffene ‚Bundesanstalt für den Digitalfunk’ in Berlin, ist im Auftrag des Bundes federführend für den Aufbau des Digitalfunknetzes verantwortlich. 

Auch im Oberbergischen sind die Vorbereitungen seit letztem Jahr im vollen Gange. Unter Leitung der Kreisverwaltung ist seit März 2012 eine Arbeitsgruppe "Digitalfunk" aktiv. Sie besteht aus Mitgliedern aller beteiligten Organisationen. Die Arbeitsgruppe koordiniert die Einführung des Digitalfunks im Oberbergischen.    

Kreisdirektor Jochen Hagt bei der Vorstellung der Digitalfunktechnik für  Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst (Foto:OBK)
Kreisdirektor Jochen Hagt bei der Vorstellung der Digitalfunktechnik für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst (Foto:OBK)

Besonders hervorzuheben ist, dass alle Kommunen und Organisationen sich - auch aus wirtschaftlichen Gründen - für ein gemeinsames Endgerätesystem entschieden haben. Die Kreisverwaltung hat eine zentrale Ausschreibung dieser Systemtechnik durchgeführt. So konnten kreisweit günstige Einkaufskonditionen zur Beschaffung der Endgeräte ausgehandelt werden. Ein weiterer Vorteil: durch die einheitlichen Geräte werden Kosten bei der zentralen Programmierung der Geräte eingespart.

Der Oberbergische Kreis hat für den erweiterten Probebetrieb seine Feuer- und Rettungsleitstelle und alle Krankentransportwagen ausgestattet. Im weiterten Probebetrieb kann so die Funkqualität im Echtbetrieb getestet werden.
Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen des Oberbergischen Kreises beteiligen sich ebenfalls, auch sie setzen diese Endgeräte ein. Hierfür werden zahlreiche Übungsszenarien vorbereitet, um das Netz auf „Herz und Nieren“ zu prüfen.
Die Übergangsphase zur Umstellung auf die neue digitale Funktechnik ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Alle Fahrzeuge verfügen deshalb im Parallelbetrieb funkmäßig weiter auch über die alte analoge Technik.

Von der analogen (links) zur digitalen Technik (rechts)(Foto:OBK)
Von der analogen (links) zur digitalen Technik (rechts)(Foto:OBK)

Das neue Funknetz verfügt über vielfältige Möglichkeiten. Deshalb hat der Kreis innerhalb eines Jahres bereits 24 Multiplikatoren für die Schulung des Digitalfunks ausgebildet. Die am Digitalfunk beteiligten Organisationen arbeiten gut zusammen. So ist es gelungen, einen gemeinsamen Ausbildungsfaden zu erstellen, um alle 4000 Nutzer des Digitalfunks einheitlich zu schulen.  

Die Umstellung auf digitale Funktechnik versetzt die BOS-Behörden jetzt in die Lage, die erforderlichen taktischen Anpassungen im Sprechfunkverkehr vornehmen zu können. Diese waren mit der bisherigen Technik nicht umsetzbar.
Die bisher eingesetzte analoge Technik ist nicht abhörsicher und erreicht bei größeren Einsatzlagen oder Großschadenslagen (Katastrophen) sehr schnell Kapazitätsgrenzen. Mit der neuen Technik ist nun eine Trennung von Gesprächsteilnehmern im Netz möglich, so dass auch bei größeren Schadenslagen keine Probleme mehr bei der Kommunikation an Einsatzstellen zu erwarten ist.

Auch die jetzt anfallenden hohen Investitionskosten für Kreis, Kommunen und Hilfsorganisationen durch den Austausch der kompletten Funktechnik wird sich in den nächsten Jahren für alle Beteiligten bezahlt machen. Nicht nur einsatztaktisch, sondern auch wirtschaftlich ist dies ein Schritt in eine moderne Kommunikationstechnik. Durch das gemeinsame Netz aller, braucht nicht jede Organisation eine eigene Funk-Infrastruktur vorzuhalten, die in der Vergangenheit hohe Investitions- und Unterhaltungskosten verursacht hat.
 



Letzte Änderung: 15. April 2013