01.06.2015: "Trocken Brot und Muckefuck" - Gespräche über die Nachkriegszeit in Haus Dahl

Das „Erzählcafé“ im Museum Haus Dahl (Marienheide-Müllenbach) bietet interessierten Seniorinnen und Senioren einen unterhaltsamen Termin an: Am Samstag, 13. Juni 2015 von 14:30 bis 16:00 Uhr, findet eine moderierte Gesprächsrunde statt

Oberbergischer Kreis. Auch in dieser Saison lädt das beliebte „Erzählcafé“ im Museum Haus Dahl interessierte Seniorinnen und Senioren zu einem unterhaltsamen Termin ein: Am Samstag, 13. Juni 2015, dürfen sich die angemeldeten Gäste auf eine moderierte Gesprächsrunde freuen, mit dem Titel „Trocken Brot und Muckefuck – Rezepte aus der Nachkriegszeit“.

Das Erzählcafé im historischen Bauernhaus Dahl wendet sich an die Generation 60+ (Foto: Museum Haus Dahl).
Das Erzählcafé im historischen Bauernhaus Dahl wendet sich an die Generation 60+ (Foto: Museum Haus Dahl).

Not macht bekanntlich erfinderisch. Diese alte Weisheit galt erst recht nach 1945. Hausfrauen stellten ihren großen Einfallsreichtum unter Beweis, um mit dem wenigen, was die Lebensmittelkarten, der eigene Garten, die Hamsterfahrten auf's Land und der Schwarzmarkt boten, ihren Familien täglich etwas auf den Tisch zu bringen.
Im Grunde setzten sie Küchenpraktiken fort, die sie sich während des Krieges angeeignet hatten. „Hauptgerichte ohne Fleisch“ und „Brotaufstriche ohne Fett“ hatte bereits die NS-Frauenschaft propagiert. Dass man mit Sägemehl Brot strecken und mit Kartoffeln fast alle fehlenden Lebensmittel ersetzen konnte, war ein offenes Geheimnis. Der Satz „Am Kochtopf wird der Krieg gewonnen“ galt im übertragenen Sinne auch für die Bewältigung der Nachkriegsnöte. Das Erzählcafé im Museum Haus Dahl geht besonders der Frage nach, wie sich die Situation im Oberbergischen darstellte.
In der stilvollen Atmosphäre des historischen Bauernhauses findet das „Erzählcafé“ bei Kaffee und Kuchen statt, von 14:30 bis 16:00 Uhr.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, der Museumseintritt kostet 2,00 Euro. Anmeldung bitte im Museum und Forum Schloss Homburg unter Telefon 02293 9101-71.



Letzte Änderung: 1. Juni 2015