16.03.2016: Fachtagung der „Frühen Hilfen“ zeigt neue Wege auf

Mit einer Fachtagung haben die „Netzwerke der Frühen Hilfen“ im Oberbergischen Kreis neue Impulse für die gemeinsame Zusammenarbeit gesetzt. Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion stellten die Kooperation von Gesundheitswesen und Jugendhilfe in den Mittelpunkt

Oberbergischer Kreis. Gemäß der Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Famillienhebammen“ wurden in den Kommunen des Oberbergischen Kreises Netzwerke der „Frühen Hilfen“ installiert. Als lokale und regionale Unterstützungssysteme koordinieren sie Hilfsangebote für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren. Essentiell ist dabei eine enge Vernetzung und Kooperation von Institutionen und Angeboten aus den Bereichen des Gesundheitswesens, der Schwangerschaftsberatung, interdisziplinären Frühförderung, der Kinder- und Jugendhilfe und weitern sozialen Diensten.

Univ. Prof. Dr. Rüdiger Kißgen von der Universität Siegen eröffnete die Fachtagung mit seinem Vortrag. (Foto: OBK)
Univ. Prof. Dr. Rüdiger Kißgen von der Universität Siegen eröffnete die Fachtagung mit seinem Vortrag. (Foto: OBK)

Mit einer Fachtagung in der Gummersbacher Halle 32 haben die „Netzwerke der Frühen Hilfen“ im Oberbergischen Kreis kürzlich neue Impulse für die Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfe gesetzt. Eingeladen hatten die Stadt Gummersbach, das Kreisjugendamt, die Stadtjugendämter Radevormwald, Wiehl und Wipperfürth sowie das Klinikum Oberberg - Kreiskrankenhaus Gummersbach. Mit drei Fachvorträgen wurde die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, bevor eine Expertenrunde auf dem Podium über Möglichkeiten für eine bessere Kooperation und Vernetzung diskutierte.

Prof. Dr. Rüdiger Kißgen von der Universität Siegen referierte über die Geburt und frühkindliche Entwicklung bei familiärer Belastung. Anhand von Bindungstheorien machte er die Konsequenzen einer nicht funktionierenden Bindung für die kindliche Entwicklung deutlich. Dr. Sönke Siefert stellte das Programm Babylotse vor und gab einen genauen Überblick über die peripartale und psychosoziale Grundversorgung. Mit dem dritten Vortrag legte Dr. Michael Hipp den Fokus auf Familien mit psychisch kranken Eltern und ging dabei auf das Spannungsfeld zwischen Hilfen und Kontrolle ein. Mit seinem Vortrag gab er seinen Zuhörern die Erkenntnis mit auf den Weg, dass die Netzwerkarbeit im Bereich Frühe Hilfen auch die psychologische Betreuung Erwachsener umfassen muss.

 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfe. (Foto: OBK)
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfe. (Foto: OBK)

Die Redner beteiligten sich auch an der anschließenden Podiumsdiskussion. Unter Moderation von Journalistin Cornelia Benninghoven tauschten sie sich mit  Babylotsin Tina Wilson, Dr. Roland Adelmann (Chefarzt Pädiatrie Kreiskrankenhaus Gummersbach), Kaija Elvermann (Leiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises), Thomas Hein (Fachbereichsleiter Jugendamt Gummersbach) und Wolfgang Werse vom Landeszentrum Gesundheit NRW aus. Die Diskussionspartner plädierten gemeinsam für einen noch engeren Schulterschluss von Gesundheitswesen und Jugendhilfe sowie eine internsivere Zusammenarbeit mit dem Ärztewesen. 

Die beteiligten Stellen informierten über ihre Angebote. (Foto: OBK)
Die beteiligten Stellen informierten über ihre Angebote. (Foto: OBK)
Die Netzwerke der Frühen Hilfen hatten in die Halle 32 geladen. (Foto: OBK)
Die Netzwerke der Frühen Hilfen hatten in die Halle 32 geladen. (Foto: OBK)
Die Journalistin Cornelia Benninghoven moderierte die Veranstaltung. (Foto: OBK)
Die Journalistin Cornelia Benninghoven moderierte die Veranstaltung. (Foto: OBK)


Letzte Änderung: 16. März 2016