23.03.2017: Altengerecht leben im Oberbergischen - Dr. Henning Scherf referiert im Demografieforum Oberberg

Der Ex-Bürgermeister von Bremen spricht über Chancen für Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger in einer älter werdenden Gesellschaft

Das Demografiecafé sorgte mit Dr. Henning Scherf für regen Austausch unter den kommunalen Akteuren (v.l.n.r.): Ulrich Stücker, Bürgermeister von Wiehl; Johannes Mans, Bürgermeister von Radevormwald; Dietmar Persian, Bürgermeister von Hückeswagen; Dr. Henning Scherf; Ursula Kriesten, Akademieleiterin AGewiS; Uwe Stranz, Dezernent für Kreisentwicklung; Wilfried Holberg, Bürgermeister von Bergneustadt; Jörg Bukowski, Bürgermeister von Morsbach und Stefan Meisenberg, Bürgermeister von Marienheide. (Foto: OBK)
Das Demografiecafé sorgte mit Dr. Henning Scherf für regen Austausch unter den kommunalen Akteuren (v.l.n.r.): Ulrich Stücker, Bürgermeister von Wiehl; Johannes Mans, Bürgermeister von Radevormwald; Dietmar Persian, Bürgermeister von Hückeswagen; Dr. Henning Scherf; Ursula Kriesten, Akademieleiterin AGewiS; Uwe Stranz, Dezernent für Kreisentwicklung; Wilfried Holberg, Bürgermeister von Bergneustadt; Jörg Bukowski, Bürgermeister von Morsbach und Stefan Meisenberg, Bürgermeister von Marienheide. (Foto: OBK)

Oberbergischer Kreis. "Gemeinsam statt einsam" - für dieses Leitbild setzt sich Dr. Henning Scherf einmal mehr ein beim Demografiecafé in der Kreisstadt. Unermüdlich wirbt der 78-jährige Politiker und ehemalige Bürgermeister von Bremen dafür, im Alter aktiv zu sein und diesen Lebensabschnitt sinnvoll zu nutzen. Er setzt sich für Wohnmodelle ein, in denen sich Menschen gegenseitig unterstützen oder unterschiedliche Generationen zusammenleben. Er selbst wohnt seit 30 Jahren in einer bunten Wohngemeinschaft und weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, alten- und familiengerechte Bedingungen gerade in ländlichen Regionen zu schaffen.

Dr. Henning Scherf stellt integrative Wohngemeinschaften vor, die alten Menschen größtmögliche Selbständigkeit bieten.(Foto: OBK)
Dr. Henning Scherf stellt integrative Wohngemeinschaften vor, die alten Menschen größtmögliche Selbständigkeit bieten.(Foto: OBK)

Botschafter für eine neue Einstellung zum Leben

Auf Einladung des Oberbergischen Kreises referiert der populäre Politiker launig im Demografiecafé vor Bürgermeistern, Demografie-Beauftragten der Kommunen und Auszubildenden in Pflegeberufen in der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS).  Um die besonderen Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels anzunehmen, hatten sich der Oberbergische Kreis und seine kreisangehörigen Städte und Gemeinden vor genau 10 Jahren zu einer gemeinsamen Arbeitsebene, dem Demografieforum Oberberg zusammengeschlossen. "

Beeindruckt von der Revitalisierung des Steinmüller-Geländes: Dr. Henning Scherf tauscht sich mit Uwe Stranz über Quartiersmanagement im Oberbergischen aus. (Foto: OBK)
Beeindruckt von der Revitalisierung des Steinmüller-Geländes: Dr. Henning Scherf tauscht sich mit Uwe Stranz über Quartiersmanagement im Oberbergischen aus. (Foto: OBK)

Dieses Netzwerk ist enorm wichtig, um neue Lebensformen zu entwickeln", sagt Uwe Stranz, Dezernent für Kreisentwicklung. "Der Oberbergische Kreis ist sich dieser besonderen Herausforderung bewusst, deshalb fördern wir die Dorf- und Quartiersentwicklung verstärkt und stellen dafür viele Hilfsangebote bereit."
Populäre Unterstützung kommt von Dr. Henning Scherf, als "Botschafter für eine neue Einstellung zum Leben". Und dieser nimmt in seinem Vortrag die Kommunen in die Pflicht:

Dass die Alten einmal die Vielzahl stellen, war in den Nachkriegsjahren unvorstellbar

"Wir müssen uns dem demografischen Wandel stellen und dürfen nicht unterschätzen, dass er die bislang größte Veränderung in unsere Gesellschaft bringt", sagt Dr. Henning Scherf.

Dr. Henning Scherf fordert dazu auf Projekte umzusetzen, die dem demografischen Wandel entgegenwirken. (Foto: OBK)
Dr. Henning Scherf fordert dazu auf Projekte umzusetzen, die dem demografischen Wandel entgegenwirken. (Foto: OBK)

Mit zahlreichen Beispielen aus der gesamten Bundesrepublik zeigt der bürgernahe Politiker alternative Wohnformen auf, die unter anderem Stadtviertel und Dörfer beleben, und alte wie junge Menschen dauerhaft an ihre Region binden. "Man muss Menschen zusammenbringen, die sich gegenseitig kümmern. Dabei ist es wichtig, dass gerade alte Menschen Anerkennung finden und so im Mittelpunkt der Gesellschaft bleiben." 

Dr. Henning Scherf appelliert auch an ehrenamtliches Engagement in einer  älter werdenden Gesellschaft. (Foto: OBK)
Dr. Henning Scherf appelliert auch an ehrenamtliches Engagement in einer älter werdenden Gesellschaft. (Foto: OBK)

Gewerbebrachen könnten etwa für neue Wohnformen genutzt werden, in denen alte Menschen beispielsweise einen Kindergarten für die jungen Mitbewohner organisieren und umgekehrt Hilfe aus diesen Familien erhalten, etwa beim Einkauf, sagt Dr. Henning Scherf. In jeder Kommune gebe es ausreichend Grundstücke und ungenutze Gebäude, die sich mit den richtigen Partnern beleben ließen, ist der 78-Jährige überzeugt. „Dorf- und Stadterneuerung geht mit den Alten. Und wer das übersieht, macht einen großen Fehler“, sagt Scherf und eröffnet damit einen regen Austausch im Demografiecafé.

Kreisdezernent Uwe Stranz und Akademieleiterin Ursula Kriesten bedanken sich bei Dr. Henning Scherf für seinen engagierten Impuls-Vortrag. (Foto: OBK)
Kreisdezernent Uwe Stranz und Akademieleiterin Ursula Kriesten bedanken sich bei Dr. Henning Scherf für seinen engagierten Impuls-Vortrag. (Foto: OBK)


Letzte Änderung: 23. März 2017