Adventstürchen 17
„Ich will, dass der Kampfgedanke weggeht“
Guido Musial, 52, Dahlhausen
Als Kind hat er selbst kurz Fußball gespielt, bevor er viele andere Sportarten ausprobiert hat – allerdings immer welche mit Ball. Dass er wieder beim Fußball gelandet ist, verdankt er seinem Sohn Luke. Als der vor ein paar Jahren beim TuSpo Dahlhausen bei den Bambinis einstieg, stand Guido Musial regelmäßig am Spielfeldrand. Und wurde irgendwann gefragt, ob er nicht Lust hätte, als Co-Trainer einzusteigen.
Seitdem unterstützt er die Mannschaft - erst als Co-, dann als Trainer. Inzwischen sind die Kickenden elf bis zwölf Jahre alt und spielen in der D-Jugend. Zweimal in der Woche ist Training, montags und mittwochs von 17 bis 19 Uhr. „Offiziell sind vom DFB nur anderthalb Stunden vorgeschrieben“, informiert Guido Musial, der auch 1. Vorsitzender des Vereins ist. „Wir nehmen uns bewusst mehr Zeit und können dadurch in Ruhe trainieren.“
Denn ein gutes und kindgerechtes Training ist dem 52-Jährigen ein Herzensanliegen. „Kinder müssen den ganzen Tag funktionieren“, findet er. „Da dürfen sie bei mir erst einmal eine halbe Stunde lang gegen den Ball treten.“ Die Feinheiten kommen danach: Ballgefühl, Technik, Strategie. Doch auch dabei stehen Spaß und Spielfreude im Vordergrund. Und noch etwas ist Guido Musial ganz wichtig. „Ich will, dass der Kampfgedanke weggeht“, sagt er. Weil es ihm nicht nur um Leistung geht sondern darum, Kinder zu stärken. „Natürlich tut es weh, zu verlieren“, weiß er. „Trotzdem spielen bei uns alle gleichberechtigt mit.“ Und eben nicht nur die Guten.
Ein Ansatz, mit dem er sich nicht bei allen beliebt macht. Viele Kinder und Eltern wollen hauptsächlich Erfolg und gute Platzierungen. „Die sind bei uns falsch“, sagt der Trainer deutlich. Weil er mehr Wert auf Gemeinschaft legt. Darauf, Kinder beim Wachsen zu unterstützen – wozu auch ein guter Umgang mit Niederlagen gehört. Der Erfolg gibt ihm Recht. Der Verein wächst und wächst. Allein in seiner D-Jugend spielen 24 Kinder. Und auch der dritte Platz in der Liga kann sich sehen lassen. Am wichtigsten aber sind die Gänsehautmomente. „Wenn diese Kinder grinsend und glücklich vor einem stehen“, formuliert er selbst das. „Wenn einer das erste Tor schießt und das feiert. Sowas ist unbezahlbar.“
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Letzte Änderung: 13. Dezember 2022