22.11.2005: Landrat zeichnet Peter Leidig und David Uessem mit Kulturförderpreis aus

Oberbergischer Kreis. Die Arbeit eines etablierten oberbergischen Künstlers und das Talent eines jungen Nachwuchskünstlers würdigte Landrat Hagen Jobi am Montagabend mit dem Kulturförderpreis des Oberbergischen Kreises. Der Gummersbacher Peter Leidig erhielt für sein langjähriges Schaffen im Bereich der Bildenden Kunst den ersten Preis. Dem 24-jährigen David Uessem, der am Anfang seiner Karriere steht, überreichte der Landrat in der Orangerie von Schloss Homburg den zweiten Preis.

Es sei der Jury nicht leicht gefallen, aus den Unterlagen von 24 Künstlerinnen und Künstlern einen Preisträger zu ermitteln, sagte der Landrat in seiner Ansprache. Daher habe sich das Gremium für zwei Preisträger entschieden. Hagen Jobi dankte ausdrücklich allen Bewerberinnen und Bewerbern, die Werke aus den beiden vorgegebenen Sparten Bildende Kunst und Medienkunst eingereicht hatten.

Die Wahl fiel auf Peter Leidig, der für seine künstlerische Arbeit und sein kunstpädagogisches Wirken ausgezeichnet wurde. „Er gestaltet mit viel Engagement und künstlerischem Einsatz seit fast 30 Jahren das künstlerische und kulturelle Leben in Gummersbach und im Kreisgebiet entscheidend mit“, sagte der Landrat in der Laudatio. Neben seiner eigenen künstlerischen Arbeit und schulpädagogischen Tätigkeit am Gummersbacher Gymnasium Moltkestraße hebe sich Leidig als Initiator oder Mitorganisator künstlerischer Projekte hervor. Zum Beispiel nehme er an einem Kulturaustauschprojekt in Havanna teil. „Zahlreiche Einzelausstellungen in Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Kuba zeichnen seine künstlerische Tätigkeit aus“, so der Landrat.

Leidig experimentiert viel mit Materialien. Schichten von Transparentpapier werden mit Plexiglas und Folien ergänzt. Bei seinen „Bleitiefen“ schafft er mit metallischem Material Plastizität. Und in den 2002 entwickelten „Modulbildern“ verarbeitet Leidig Alltagsmaterialien wie Kunststoff oder Gummimatten.

Auf einem anderen Gebiet der Kunst bewegt sich der 1981 in Engelskirchen geborene David Uessem. Seine Hingabe und Faszination gelte der Darstellung von Menschen, so der Landrat. Während seiner Ausbildung zum Diplom-Illustrator am Institut für Ausbildung in bildender Kunst und Kunsttherapie in Bochum habe ihn seine Mentorin Olga Vinnitskaya darin bestärkt, sich ganz auf die Portraitmalerei zu konzentrieren. Uessem folgte dem Rat und belegte nach Abschluss seiner Ausbildung 2005 einen Meisterkurs bei Roland Kuck, dem künstlerischen Leiter des Bochumer Instituts. Mittels einer aufwändigen Technik, bei der Uessem vor allem mit der Airbrush-Pistole arbeitet, schafft der junge Künstler fast fotografisch anmutende Portraits. „David Uessems Portraits stehen der Karrikatur oder Satire sehr nahe“, sagte Jobi. Mit Vorliebe portraitiere Uessem Prominente wie Mutter Theresa, George Bush oder Udo Lindenberg. In diesem Jahr gestaltete der 24-Jährige Ausstellungen in Wiehl, Gummersbach und Bochum mit.

Das Foto zeigt von links nach rechts: David Uessem, Landrat Hagen Jobi und Peter Leidig nach der Preisübergabe im Schloss Homburg
v.l.n.r. David Uessem, Landrat Hagen Jobi, Peter Leidig
  
Der Landrat überreichte beiden Preisträgern Skulpturen von Andreas Zellmann von „Kunst & Form“ Gummersbach. Zusätzlich ist der erste Preis mit 2000 Euro, der zweite Preis mit 500 Euro dotiert. Mit dem Förderpreis wolle der Oberbergische Kreis besondere Verdienste um das kulturelle Leben in der Region würdigen und hervorragende künstlerische Leistungen auszeichnen, erläuterte der Landrat die Ziele des Kulturförderpreises. Dabei spiele es keine Rolle, ob sich die Kulturschaffenden bereits einen Namen gemacht hätten oder noch nicht.



Letzte Änderung: 22. November 2005