04.09.2007: Erweiterung Schloss Homburg - 2008 geht's los

Oberbergischer Kreis. Er ist kein Prinz, aber er hat den Auftrag, Schloss Homburg von einem Dornröschen-Schloss in einen modernen Museumsbetrieb zu verwandeln. Thomas van den Valentyn, der renommierte Kölner Architekt, trat am heutigen Dienstag gemeinsam mit Landrat Hagen Jobi vor die Presse, um zu erläutern, wie sich das Museum Schloss Homburg in ein Forum für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft verwandeln wird. Als A-Projekt der Regionale 2010 stehen jetzt die notwendigen Fördermittel in Millionenhöhe zur Verfügung, um einen modernen Museums- und Veranstaltungsbetrieb zu schaffen.

„Noch liegt das Schloss wie Dornröschen hinter überwucherten Mauern, nur das Sayn’sche Haus ist zu sehen“, sagt Matthias Dittmann, der im Büro van den Valentyn das Projekt „Schloss Homburg“ leitet. Der Architekt lässt sich weit mehr einfallen, als einen einzigen Kuss. Im Büro van den Valentyn wurde der preisgekrönten Entwurf in den vergangenen Monaten konkretisiert. Ab nächster Woche arbeiten die Kölner Architekten mit Fachplanern an Lösungen, die technischen Anforderungen der Pavillons mit der architektonischen Idee in Einklang zu bringen. Planerisch werde dabei Wert darauf gelegt, dass das Haus nicht von Technik dominiert werde, sondern vielmehr „ein harmonischer Dialog zwischen den historischen Mauern und modernen Architekturelementen entsteht“, so der Wunsch des Projektleiters.

Bevor jedoch der gläserne Pavillon gebaut werden kann, muss der Kreistag einen Baubeschluss fassen. Landrat Hagen Jobi rechnet in der ersten Sitzung 2008 damit. Nach dem Abriss der Orangerie finden laut Landrat zunächst Grabungsarbeiten statt. Jobi: „Wir hoffen unter der Orangerie noch alte Gewölbe zu finden, die vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege archäologisch aufgearbeitet werden müssen.“

Anstelle der Orangerie und auf den Grundmauern des Wittgensteiner Hauses werden in einem ersten Bauabschnitt der Eingangs- und der Ausstellungspavillon errichtet. Neben viel Platz für Kunst aber auch für Tagungen, Kongresse, Empfänge und ähnliche Veranstaltungen sind im Eingangsbereich Museums-Kasse und –Shop, Garderobe und Toiletten vorgesehen. „Wir schaffen zeitgemäße Ausstellungsräume und eine neue Infrastruktur. In ihrem jetzigen Zustand wird sie aktuellen Ansprüchen nicht mehr gerecht“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Schloss Homburg, Bernd Hombach. Dabei sei es gelungen, das Ambiente von Schloss Homburg zu erhalten. „Für einen Architekten ist diese Aufgabe ein Leckerbissen“, umschreibt Thomas van den Valentyn den Reiz, Neu gegen Alt zu setzen.

Das Foto zeigt Bürgermeister Bernd Hombach, Landrat Hagen Jobi, Architekt Thomas van den Valentyn, Reimar Molitor - Geschäftsführer der Regionale 2010 - und Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel (v.l.) mit dem Modell des erweiterten Schloss Homburg. (Foto: OBK)

Der Vorsitzende des Fördervereins Schloss Homburg, Bürgermeister
Bernd Hombach, Landrat Hagen Jobi, Architekt Thomas van den Valentyn und der
Geschäftsführer der Regionale 2010, Reimar Molitor, begutachten mit
Museumsdirektorin Gudrun Sievers-Flägel (v.l.) das Modell des erweiterten
Schlosses. (Foto: Oberbergischer Kreis)

Der erste Bauabschnitt sei der wichtigste, betont Landrat Jobi. Denn dort soll die Nachfrage nach einem repräsentativen Ort für Veranstaltungen befriedigt werden. Jobi: „Das Schloss braucht eine wirtschaftliche Perspektive.“ Der Kreis habe einen Businessplan aufgestellt, der wirtschaftliche und betrieblich-organisatorische Fragen beantworte, um das Projekt auf eine solide ökonomische Basis zu stellen. „Das Projekt besitzt eine neue Dimension“, sagt Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel.

Die Erweiterung in Höhe von 6,5 Millionen Euro ist möglich, weil dank des A-Stempels für das Regionale 2010-Projekt Städtebaufördermittel des Landes fließen und die Kreissparkasse Köln und der Förderverein Schloss Homburg das Projekt kräftig unterstützen. Vorgesehen ist neben der Erweiterung des Museums- und Veranstaltungsbetriebes in einem späteren Bauabschnitt auch ein Gastronomie-Betrieb inklusive Räumen für Depot und Werkstätten in Verlängerung des Roten Hauses. Anschließend folgt der Umbau des Verwaltungsgebäudes. In mehreren Schritten werden zudem die Außenanlagen neu gestaltet.

Damit der Turnierplatz vor dem Roten Haus, Zwinger, Barockgarten und Schlosshof künftig mit dem neugestalteten Schloss harmonisieren, wurde ein Wettbewerb unter Landschaftsarchitekten ausgeschrieben. Barrierefreie Zugänge spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Einbindung in die wertvolle Kulturlandschaft rund um das Schloss. Schließlich soll Dornröschen in voller Pracht zu sehen sein.

Das Foto zeigt die Pressekonferenz im Jagdsaal von Schloss Homburg. (Foto: OBK)

Pressekonferenz:
Diesmal noch im Jagdsaal - 2010 plant Landrat Jobi eine Pressekonferenz im
neuen Ausstellungspavillon. (Foto: Oberbergischer Kreis)



Letzte Änderung: 05. September 2007