19.09.2007: Grundschule Hülsenbusch lernt „Mut tut gut“

Oberbergischer Kreis. „Mut tut gut“ finden die Hülsenbuscher Grundschülerinnen und -schüler, ihre Lehrerinnen und ihre Eltern. Die gesamte Grundschule Hülsenbusch beteiligt sich zurzeit an dem Präventionsprogramm der Kreisvolkshochschule des Oberbergischen Kreises und der Kreispolizeibehörde. In einer dreitägigen Projektwoche vermitteln zehn ausgebildeten Trainer und Trainerinnen, wie man Streit schlichtet, sich in eine Gruppe integriert, mit eigenen Grenzen und Grenzen anderer umgeht, Konflikte und Krisen in Freundschaften bewältigt, sich Hilfe zu holen und „nein“ zu sagen zu Drogen, Gewalt, Erpressung und ungewollten Berührungen.

Monika Büttner von der Kreisvolkshochschule (l.) überreicht Schulleiterin Gabriele Zimmermann die Urkunde für das erfolgreiche Projekt. (Foto: Oberbergischer Kreis)

Monika Büttner von der Kreisvolkshochschule (l.) überreicht Schulleiterin Gabriele Zimmermann die Urkunde für das erfolgreiche Projekt. (Foto: Oberbergischer Kreis)

Kinder und Lehrer sind begeistert vom Programm, das durch Eltern und Schulleitung initiiert an die Schule geholt wurde. In den vergangenen Tagen haben zehn Gruppen an der Grundschule Hülsenbusch durch Rollenspiele, Bilder malen, Spiele in der Sporthalle und gemeinsame Gespräche gelernt, wie sie mit schwierigen Situationen zu Hause, in der Klasse, auf dem Schulhof oder der Straße umgehen können. „Wenn eine Prügelei auf dem Schulhof ist, sollen wir das einer Lehrerin sagen, oder den Streit mit Worten klären,“ berichten die Schüler der dritten Klasse.

Jedes Kind hat eine kleine Kiste bekommen, darauf sind verschiedene Bilder zu sehen: Ein Mund, ein Herz und ein Stern. „Das ist die Giraffensprache,“ erklären die Kinder. „Giraffen sind ruhige Tiere, und wenn wir uns zu Beispiel auf dem Schulhof streiten, sollen wir sagen was passiert ist – Mund –, wie wir uns fühlen – Herz – und was wir uns von dem anderen wünschen – Stern.“ Die Giraffensprache hat die Grundsschule Hülsenbusch schon vor zwei Jahren eingeführt und kann sie gut in die Projektwoche eingliedern.

In der Klasse ist eine Bühne aufgebaut, auf der Rollenspiele gespielt werden. „Im Spiel ist es für die Kinder leichter, Lösungen für Probleme zu finden. Daher sind Rollenspiele sehr wichtig,“ weiß Monika Büttner, Volkshochschule Oberbergischer Kreis. Am liebsten spielen die Kinder der dritten Klasse die Geschichte der Esel Klara und Siggi. Die zwei sind zusammengebunden und müssen sich einigen, wohin sie gehen möchten.

„Mit Hilfe von ,Mut tut gut’ wollen wir das Klima auf dem Schulhof verbessern und den Kindern helfen, mit schwierigen Situationen umzugehen,“ erklärt Schulleiterin Gabriele Zimmermann. Damit das Gelernte nicht wieder vergessen wird, wollen die Lehrerinnen die Inhalte der Projektwoche im Unterricht immer wieder einbauen.

Finanziert wurde die Projektwoche aus dem Fortbildungsetat des Lehrerkollegiums, einer Spende der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und Geld, das die Kinder durch einen Sponsorenlauf für „Mut tut gut“ an ihrer Schule gesammelt haben.

Für das Präventions-Programm kann sich jeder ausbilden lassen. Die Kreisvolkshochschule des Oberbergischen Kreises und die Kreispolizeibehörde bieten eine mehrtägige Fortbildung an. „Viele Lehrkräfte lassen sich in ihrer Freizeit für ,Mut tut gut’ ausbilden“, sagt Freddy Müller Koordinator Jugendarbeit der Kreispolizeibehörde. Demnächst sollen auch Polizisten aktiv in das Programm eingebunden werden und eine Stunde in die Schulen kommen.

Weitere Informationen über „Mut tut gut“ gibt es unter www.em-jug.de  oder bei Monika Büttner, Fachbereichsleiterin der Kreisvolkshochschule für Gewaltprävention, unter der Telefonnummer 02261/819026.



Letzte Änderung: 19. September 2007