07.12.2007: Kampf gegen die Masern

Oberbergischer Kreis unterstützt Landesimpfkampagne

Foto von Gesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger

Gesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger veranlasst die Überprüfung von knapp 35.000 Impfpässen von Schülerinnen und Schülern in Oberberg. (Foto: Oberbergischer Kreis)

Oberbergischer Kreis. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises unterstützt die aktuelle Landesimpfkampagne des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales im Kampf gegen die Masern. Mit der Aktion reagiert das Ministerium auf die Masernwellen der Jahre 2006 und 2007 mit etwa 2700 Masernerkrankten und zwei toten Kindern. Im Oberbergischen Kreis werden nun die Impfpässe von rund 30.000 Schülerinnen und Schülern überprüft.

„Da in NRW vor allem Jugendliche erkrankten, haben wir uns dazu entschlossen, in allen 58 weiterführenden Schulen des Kreises die Impfpässe aller Jahrgangsstufen zu kontrollieren“, sagt Dr. Jorg Nürmberger, Schul- und Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises. „Wir hoffen, in enger Kooperation mit unseren niedergelassenen Kollegen bis zum Sommer 2008 etwa 30.000 Impfpässe kontrollieren zu können, sowie Impftermine für die erste Masernimpfung anbieten zu können.“

Die internen Vorbereitungen hierzu laufen auf Hochtouren. Der Startschuss an ausgewählten Förderschulen ist bereits gefallen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, bittet das Gesundheitsamt die Schulen, die Eltern-Informationen erst nach Rücksprache mit dem Kreisgesundheitsamt herauszugeben.

„Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit! Die Eltern schwer erkrankter Kinder würden ihre Entscheidung gegen die Impfung, häufig gerne rückgängig machen“, weiß Dr. Nürmberger. Zudem diene die Impfung nicht nur dem eigenen Schutz. Eine hohe Durchimpfungsrate von über 90 Prozent schütze auch die sehr jungen und gesundheitlich schwachen Mitglieder unserer Gesellschaft. „Wir wollen mit vereinten Kräften das WHO- Ziel Masernfreiheit bis zum Jahr 2010 erreichen.“

Wie die Leiterin der Infektionsschutzabteilung, Gisela Hück, berichtet, sind seit dem Jahr 2003 die Masernzahlen im Oberbergischen Kreis stark rückläufig. In diesem Jahr seien bisher gar keine Masernfälle aufgetreten. „Das hat sicherlich auch etwas mit den Aktivitäten des Kreisgesundheitsamtes in der Vergangenheit zu tun“, freut sich Kaija Elvermann, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Kreisgesundheitsamtes. „Allerdings sollten wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen, denn über die Durchimpfungsrate unserer Jugendlichen wissen wir bisher zu wenig“, schränkt Elvermann ein, die die Impfkampagne in Oberberg koordiniert.



Letzte Änderung: 7. Dezember 2007