11.03.2008: Grippe-Pandemie - Von der Theorie im Biologie-Unterricht zur Praxis im Gesundheitsamt

Oberbergischer Kreis und Wiehler Gymnasium stellen informativen Flyer vor

Oberbergischer Kreis. Gut informiert über Virusinfektionen stiegen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a des Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums am heutigen Dienstag mit Gesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger und Gisela Hück, zuständig für den Infektionsschutz im Kreisgesundheitsamt, in die Diskussion über die Auswirkungen einer Grippe-Pandemie für Oberberg ein. Grundlage für die außergewöhnliche Unterrichtsstunde war ein neuer Flyer des Gesundheitsamtes, der über eine Grippe-Pandemie und ihre Folgen informiert.

Gisela Hück, Dr. Jorg Nürmberger, Ulrike Gude und Schulleiter Dieter Klaas sprachen mit einer Biologie-Klasse über die Folgen einer Grippe-Pandemie. (Foto: OBK)
Gisela Hück, Dr. Jorg Nürmberger, Ulrike Gude und Schulleiter Dieter Klaas sprachen mit einer Biologie-Klasse über die Folgen einer Grippe-Pandemie.
(Foto: OBK)

„Eine Pandemie wird durch ein neues, derzeit noch unbekanntes Grippe-Virus ausgelöst“, erklärte Gisela Hück. Da es sich um ein neuartiges Virus handle, habe das menschliche Immunsystem dagegen noch keine Schutzfunktionen entwickelt. „Deshalb werden auf der ganzen Welt Erkrankungen auftreten“, so Hück. Aus Erfahrungen mit anderen Pandemien sei bekannt, dass rund ein Drittel der Bevölkerung – auch des Oberbergischen Kreises – erkranken werde, sagte der Gesundheitsdezernent.

Die Schüler von Biologielehrerin Ulrike Gude wussten bereits, dass es drei bis sechs Monate dauern wird, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Dennoch, so eine Schülerin, sei die jährliche Grippe-Impfung ein gewisser Schutz, „der den Körper stark macht“.

Gesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger und Gisela Hück, zuständig für Infektionsschutz, blättern mit Biologie-Schülerinnen im neuen Infoblatt über Grippe-Pandemie. (Foto: OBK)
Gesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger und Gisela Hück, zuständig für Infektionsschutz, blättern mit Biologie-Schülerinnen im neuen Infoblatt über Grippe-Pandemie.
(Foto: OBK)

Einige praktische Tipps, wie man sich während einer Grippe-Pandemie zusätzlich schützen kann, zählten die Schülerinnen und Schüler auf. So sei es beispielsweise empfehlenswert Menschenansammlungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Märkten, in Kaufhäusern, Restaurants und Kinos zu vermeiden. Wichtig sei auch regelmäßiges Händewaschen. Gisela Hück regte an, dass sich Familien, Nachbarn und Freunde über die Versorgung im Krankheitsfall schon jetzt Gedanken machen sollten. Es sei damit zu rechnen, dass Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen dann schließen müssten, um die Ansteckungsgefahr zu verringern.

„Wenn ein Drittel der Bevölkerung erkranken, wird das öffentliche Leben stark eingeschränkt“, erklärte Dr. Nürmberger. Bei der spanischen Grippe 1918 sei schlagartig eine große Anzahl von Menschen erkrankt. Obwohl die medizinische Versorgung nach dem Ersten Weltkrieg mit heutigen Standards nicht zu vergleichen sei, bestätigte Dr. Nürmberger auf Nachfrage der Schüler, dass die Erkrankung für eine Reihe von Menschen auch tödlich verlaufen werde.

„Im Moment kann niemand sagen, wann eine Pandemie ausbrechen wird, die Weltgesundheitsorganisation und das Robert-Koch-Institut warnen nach wie vor davor, dass ein neues unbekanntes Grippevirus entstehen kann und sich weltweit verbreitet“, so der Gesundheitsdezernent. Daher seien Aufklärung und eine angemessene Vorbereitung sehr wichtig.

In dem Faltblatt sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Der Flyer PDF-Logo ist im Internet  unter Aktuelles/Aktuelle Hinweise sowie in allen Rathäusern der 13 Städte und Gemeinden des Oberbergischen Kreises, im Kreishaus, im Gesundheitsamt und in allen Krankenhäusern zu finden.



Letzte Änderung: 23. April 2008