05.11.2008: Brückenbauer zwischen den Kulturen

Landrat Jobi zeichnet Ahmet Durgut mit Freiwilligen Förderpreis aus

Oberbergischer Kreis. Seit 22 Jahren engagiert sich der Bergneustädter Ahmet Durgut für die Verständigung zwischen Deutschen und Türken. Dafür zeichnete Landrat Hagen Jobi den 38-Jährigen am gestrigen Dienstag mit dem Freiwilligen Förderpreis des Oberbergischen Kreises aus. „Ahmet Durgut hat sich zum Ziel gesetzt, Brücken zwischen Menschen unterschiedler Muttersprachen, zwischen Personen und Institutionen und den verschiedenen Religionen zu bauen“, sagte Landrat Jobi. Der Freundeskreis Asyl aus Waldbröl und der Chor Nostalgie aus Wiehl erhielten den zweiten und dritten Preis, während der Deutsch-Türkische Freundeskreis Bergneustadt mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

Landrat Hagen Jobi (v.l.) verleihte an Nadeschda Giesbrecht und Irina Strauch vom Chor Nostalgie aus Wiehl den dritten Preis, an Monika Henkel und Dr. Gerd Leuchtmann vom Freundeskreis Asyl aus Waldbröl den zweiten Preis, an Ahmet Durgut aus Bergneustadt den ersten Preis sowie an Arzum Durmus und Tanja Bonrath vom Deutsch-Türkischen Freundeskreis Bergneustadt einen Sonderpreis. (Foto: OBK)
Landrat Hagen Jobi (v.l.) verleihte an Nadeschda Giesbrecht und Irina Strauch vom Chor Nostalgie aus Wiehl den dritten Preis, an Monika Henkel und Dr. Gerd Leuchtmann vom Freundeskreis Asyl aus Waldbröl den zweiten Preis, an Ahmet Durgut aus Bergneustadt den ersten Preis sowie an Arzum Durmus und Tanja Bonrath vom Deutsch-Türkischen Freundeskreis Bergneustadt einen Sonderpreis. (Foto: OBK)

Insgesamt gab es zwölf Bewerbungen um den Preis, der ehrenamtliches Engagement würdigt. „Alle haben unsere Beachtung und Anerkennung verdient“, betonte Jobi. So zählten auch der Runde Tisch für Jugendarbeit in Lindlar, der Verein Hilfe für Kinder und Jugendliche aus Waldbröl, die Bürgergemeinschaft „Wir in Eichen“ aus Waldbröl, der Johanniter-Kindergarten „Fantadu“ aus Bergneustadt, die Begegnungsstätte Hackenberg mit der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Hackenberg aus Bergneustadt, Recep Özgül aus Gummersbach, die Deutsch-Türkische Fraueninitiative Bergneustadt und der Türkische Eltern Verein aus Gummersbach-Derschlag zu den Kandidaten um den Förderpreis.

Landrat Hagen Jobi würdigt mit dem Freiwilligen Förderpreis das langjährige Engagement von Ahmet Durgut, der sich für die Verständigung zwischen Deutschen und Türken einsetzt. (Foto: OBK)
Landrat Hagen Jobi würdigt mit dem Freiwilligen Förderpreis das langjährige Engagement von Ahmet Durgut, der sich für die Verständigung zwischen Deutschen und Türken einsetzt. (Foto: OBK)

Dass Ahmet Durgut den mit 1.500 Euro dotierten ersten Preis erhielt, begründete Landrat Jobi mit der Vielzahl an Aktivitäten, die Durgut in seiner Freizeit im Dienste der Allgemeinheit leistet. „Bereits 1986 gründete Ahmet Durgut die Jugendabteilung der Moschee in Bergneustadt, mit dem Ziel, Angebote für junge Leute zu schaffen und Kontakte untereinander herzustellen“, berichtete Jobi. 1996 gründete Durgut den Türkischen Elternverein und beteiligt sich seither als Vorstandsmitglied an der Organisation von Festen, Ausflügen, Hausaufgabenbetreuung, Deutschkursen, Infoveranstaltungen über Ausbildung und Schulabschlüsse. Der Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbandes sieht in Ahmet Durgut einen Türöffner für die Anliegen von Erziehern und Eltern.

Mit dem zweiten Preis in Höhe von 750 Euro wurde der Freundeskreis Asyl aus Waldbröl ausgezeichnet, weil sich der Verein „rührend um die persönlichen Probleme von Asylbewerbern bemühe“, so Jobi. Den dritten Preis in Höhe von 250 Euro überreichte der Landrat an den Aussiedler-Chor Nostalgie aus Wiehl, weil die Sängerinnen und Sänger aus der ehemaligen Sowjetunion durch ihr Wirken zu kulturellen und sozialen Wiedereingliederung beitragen. „Darüber hinaus helfen die Sänger deutschen Rückkehrern aus Russland sich bei uns einzuleben“, würdigte der Landrat das Engagement abseits von Konzerten.

Mit einem Sonderpreis, der mit 250 Euro dotiert ist, honoriert der Oberbergische Kreis die Arbeit des Deutsch-Türkischen Freundeskreises Bergneustadt. Der noch junge Freundeskreis ist aus dem Pilotprojekt „Mütterfördergruppe Deutsch-Türkischer Freundeskreis“ entstanden und soll mit dem Preis ermutigt werden, seine Arbeit auszubauen. So geht es neben der Verständigung zwischen den Kulturen auch um den Aufbau einer Partnerschaft mit einer türkischen Stadt.

„Ehrenamtliches Engagement ist die wichtigste Grundlage unseres Zusammenlebens“, sagte Landrat Jobi und rief auf, sich für den Freiwilligen Förderpreis 2010 zu bewerben, der das Engagement in der Alten- und Behindertenhilfe würdigen wird.

 



Letzte Änderung: 05. November 2008