12.10.2010: Landrat überreicht den ersten "Oberberg Pass"

Landrat Hagen Jobi hat jetzt den ersten Oberberg Pass offiziell überreicht. Damit erhalten bedürftige Bürgerinnen und Bürger im Kreis Vergünstigungen und Ermäßigungen. Die ersten 150 Ausweise im Scheckkarten-Format werden zur Zeit verschickt.

 Mehr Vergünstigungen für sozial Benachteiligte

Oberberg Pass (Muster)Oberbergischer Kreis. Landrat Hagen Jobi hat jetzt den ersten Oberberg Pass offiziell überreicht. Damit erhalten bedürftige Bürgerinnen und Bürger im Kreis Vergünstigungen und Ermäßigungen. Die ersten 150 Ausweise im Scheckkarten-Format werden zur Zeit verschickt, unter anderem an Hartz IV- Empfänger und Menschen, die Grund-Sicherung beziehen. Mit dem Oberberg Pass gibt es Vergünstigungen bei Einkäufen und öffentlichen Einrichtungen. Die oberbergischen Tafeln, die Sozialkaufhäuser und caritativen Möbellager sind bereits beteiligt – die aktuellen Anbieter finden Sie auf der Internetseite des Oberbergischen Kreises (www.obk.de).

„Wir wollen denjenigen helfen, die es brauchen“, sagt Landrat Hagen Jobi. „Wir wollen Zugang zu Hilfen schaffen, ohne Diskriminierung, ohne entwürdigende Prozeduren für die Betroffenen.“

In Sozialämtern und Arge-Geschäftsstellen können Bedürftige den Pass ab sofort beantragen. Nach der Bewilligung muss niemand anreisen, um den Pass entgegenzunehmen. Er wird zugeschickt. Der Oberberg Pass ist zunächst ein Jahr lang gültig, er kann vor Ablauf jedoch verlängert werden.

„Kreisweit gibt es 9000 Bedarfsgemeinschaften bedingt durch Hartz IV. Insgesamt könnten bis zu 20.000 Menschen im Oberbergischen Kreis den Oberberg Pass beanspruchen“, rechnet der Sozialdezernent des Kreises Dr. Jorg Nürmberger.

Das Konzept hatte Michael Metgenberg von der Oberbergischen Tafel angeregt. Hintergrund war die Lebensmittelausgabe um „das entwürdigende Vorlegen irgendwelcher Bescheide über die Bedürftigkeit zu ersparen.“

Anfang Juli hatte der Kreis alle oberbergischen Kommunen angeschrieben und über Inhalte und Zielsetzung des Oberberg Passes informiert.

Die Stadt Gummersbach hat als erste reagiert und bietet entsprechende Vergünstigungen an. So gibt es 50% Ermäßigung auf Gebühren für Volkshochschul-Kurse und beim Theater-Besuch. Auch im Gumbala sind die Eintrittspreise für Pass-Inhaber reduziert. Viele Gummersbacher Vereine bieten günstigere Mitglieds-Beiträge an und auch der VfL hat sich zu einer Ermäßigung von 5.00 Euro pro Ticket für die Bedürftigen bereiterklärt. Der erste Beigeordnete der Stadt Gummersbach, Peter Thome sagt, Gummersbach habe zunächst überlegt, einen eigenen Sozialpass zu installieren. „Es macht aber nur auf Kreisebene Sinn, einen solchen Pass einzuführen“, meint Thome. Für Inhaber des Oberberg-Passes gibt es keine Gemeindegrenzen. So können Passbesitzer beispielsweise in Bergneustadt und Marienheide auch die Ermäßigungen in Gummersbach nutzen.

Melwin Hoffmann und seine Mutter Jennifer haben den ersten Oberberg-Pass vom Landrat erhalten (Foto: OBK)
Melwin Hoffmann und seine Mutter Jennifer haben den ersten Oberberg-Pass vom Landrat erhalten (Foto: OBK)  

Jennifer Hoffmann und ihr Sohn Melwin sind die ersten Empfänger des Oberberg Passes. Die junge Mutter freut sich auf einen Schwimmbadbesuch mit ihrem Kleinen. „Bislang gab es dort für uns keine Ermäßigung, nur für Schüler und Senioren“, sagt Jennifer Hoffmann. Peter Rothausen, Geschäftsführer der Caritas Oberberg hofft, dass jetzt viele Kommunen dem Gummersbacher Beispiel folgen und entsprechende Vergünstigungen anbieten. Er wünscht sich, dass sich auch die Privatwirtschaft an dem Konzept beteiligt. „Beispielsweise könnten Lebensmitteldiscounter wie Lidl und ALDI entsprechende Nachlässe geben“, schlägt Rothausen vor.

Die Volksbank Oberberg unterstützt das „Projekt Oberberg Pass“ mit 20.000 Euro. „Es geht … um die Empfänger dieser hervorragenden Idee. Das Konzept überzeugt!“, sagt Ingo Stockhausen der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Oberberg.

(v.l.n.r.) Ulrich Pfeiffer, Oberbergische Tafel e.V.; Landrat Hagen Jobi mit Melwin; Ingo Stockhausen, Volksbank Oberberg; Jennifer Hoffmann; Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger (Foto: OBK)
(v.l.n.r.) Ulrich Pfeiffer, Oberbergische Tafel e.V.; Landrat Hagen Jobi mit Melwin; Ingo Stockhausen, Volksbank Oberberg; Jennifer Hoffmann; Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger (Foto: OBK)

Landrat Hagen Jobi freut sich über die zahlreichen Förderer des Projektes Oberberg Pass (Foto: OBK)
Landrat Hagen Jobi freut sich über die zahlreichen Förderer des Projektes Oberberg Pass (Foto: OBK)

 



Letzte Änderung: 12. Oktober 2010