18.11.2011: Kreis hat den 8. Kulturförderpreis verliehen

Sieben oberbergische Musiker ausgezeichnet

Oberbergischer Kreis. Landrat Hagen Jobi hat in diesem Jahr insgesamt sieben oberbergische Musiker mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Hohenzollernbad in Gummersbach statt. Erster Preisträger 2011 ist Stefan Heidtmann aus Bergneustadt. Der zweite Preis wurde in diesem Jahr zweimal vergeben: an das Wipperfürther Saxophon-Duo Miriam Kötter und Lukas Stappenbeck und an die Punkband E.O.B. Ejakulat Oberberg aus Reichshof.

Der Kreis würdigt damit ihre Verdienste um das kulturelle Leben und hervorragende künstlerische Leistungen. In diesem Jahr wurde der Kulturförderpreis für die Sparte Musik ausgeschrieben. Beworben hatten sich 21 Künstlerinnen und Künstler aus allen musikalischen Ausrichtungen. „Aufgrund der qualitätvollen Bewerbungen ist die Auswahl der Preisträger auch in diesem Jahr nicht leicht gefallen“, sagte Landrat Hagen Jobi in seiner Laudatio. Dem Vergabegremium gehören der Landrat an, Kulturdezernent Klaus Grootens, die Leiterin des Kultur- und Museumsamtes, Dr. Gudrun Sievers-Flägel sowie die Vorsitzende des Kreiskulturausschusses, Ursula Mahler und ihr Stellvertreter und je ein Vertreter der Kreistagsfraktionen. Organisatorin der Veranstaltung war die stellvertretende Leiterin des Kulturamtes, Silke Engel.

„Das Vergabegremium hat sich dieses Jahr einstimmig für die Förderung freischaffender Künstler entschieden“, sagte der Landrat in seiner Eröffnungsrede. Hagen Jobi würdigte aber gleichermaßen das musikpädagogische Wirken und die hohe Qualität von Bewerbern wie Musikschulen, Chören und einer Bigband und dankte auch „allen anderen Musikschaffenden ganz herzlich."

Die Preisträger der Kulturförderpreises 2011

Der Pianist und Komponist Stefan Heidtmann erhält den Kulturförderpreis für sein „kontinuierliches, kreisweites und überregionales musikalisches Arbeiten“, heißt es in der Begründung. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Das Vergabegremium würdigt Heidtmann als „wahren Kosmopolit“, der sich durch regionale wie weltweite Projekte von hohem Anspruch auszeichnet. Er fördert zeitgenössische Jazz-Musik in Oberberg und ist seit 1995 mit einer eigenen Produktionsfirma tätig. Der vielseitige Musiker hat mittlerweile 13 CDs mit unterschiedlichen Musik-Kooperationspartnern veröffentlicht. Der Bergneustädter ist zudem als Musik-Organisator und Filmkomponist tätig. Stefan Heidtmann hat an der Musikhochschule Köln studiert und nach dem Studium den Jazz und die improvisierte Musik für sich entdeckt. Mit dem Preis würdigt Landrat Hagen Jobi Heidtmanns „Lebenswerk in jüngeren Jahren." Heidtmann kommentierte das Lob mit einem Augenzwinkern: "Ich sehe das als eine Auszeichnung für mein bisheriges Lebenswerk, und ich hoffe, dass ich das bisher Geleistete nochmal ´dranhängen kann."

Dem zweiten Preisträger, dem Musikerduo Miriam Kötter und Lukas Stappenbeck aus Wipperfürth, „ist es ein besonderes Anliegen, dem relativ unbekannten Genre des klassischen Saxophons ein Forum zu bieten“, heißt es in der Laudatio. Beide konzertieren im Auswahlorchester der „JungeBläserPhilharmonie NRW“ und vertiefen ihr Können im Duettspiel. Kötter und Stappenbeck hatten zuvor bereits erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen. Miriam Kötter studiert zur Zeit an den Musikhochschulen Köln und Essen und unterrichtet an der Musikschule Wipperfürth Saxophon, Klarinette und Klavier.
Lukas Stappenbeck studiert klassisches Saxophon an der Hochschule der Künste in Enschede. 2009 erzielte er den ersten Preis auf Bundesebene bei „Jugend musiziert“. Das Duo hat sich zum musikalischen Ziel gesetzt, eine CD mit Eigenkompositionen herauszubringen. Ihre Auszeichnung durch den Kulturförderpreis ist mit einem Preisgeld von 750 Euro verbunden. Das Duo bedankte sich bei Jury und Publikum für die Chance, das "klassische Saxophon" populärer zu machen.

Der zweite 2. Preisträger, die Punkband E.O.B. Ejakulat Oberberg, wird auch ausgezeichnet, um „junge, engagierte Musiker zu fördern“. Die Punkband gründete sich vor vier Jahren in Reichshof. Sie setzt sich aktuell aus vier Musikern zusammen, die seit Jahren befreundet sind: Rico Philipp – Schlagzeug und Gesang; Nils Schlichting – Bass und Gesang; Andreas Fett – Gitarre und Gesang und Alexander Harmening – Gitarre und Gesang. Seit 2007 ist E.O.B. in Szene-Lokalen erfolgreich unterwegs. Hagen Jobi würdigte bei der Preisverleihung „ihre Mischung aus schnellem Punkrock, Ska und einer misanthropischen Weltanschauung, die das Publikum begeistern.“ E.O.B. schreibt eigene Songtexte mit sozialkritschen Aussagen. Alle vier Musiker sind Autodidakten und beruflich als Alten- und Krankenpfleger und Handwerker tätig. Die Band erhält neben dem Kulturförderpreis ebenfalls ein Preisgeld von 750 Euro. Die vier Musiker bedankten sich insbesondere bei der Jury und bei Uta Krüth (Gemeinde Reichshof, Fachbereich: Jugend und Soziales), die sich für die Punk-Band engagiert.