21.12.2011: Regenbogenmann Hilli macht Wissenschaft begreifbar

Mit ungewöhnlichen Lehrmethoden vermittelt die Gesamtschule Reichshof-Eckenhagen MINT-Kompetenz. Die Schule ist Gründungspartner des zdi-Zentrums Oberberg.

zdi-Schule Reichshof-Eckenhagen nutzt ungewöhnliche Lehrmethoden

Oberbergischer Kreis: Auf jedes „Hä?! Wie geht das denn?“ folgt irgendwann ein: „Ach so!“ Davon ist Dietmar Hillnhütter überzeugt. Bei Hilli – so lässt er sich gerne nennen - lernen Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen Naturwissenschaften kennen und Zusammenhänge zu verstehen. Der Regenbogen ist Hillis Markenzeichen: er trägt eine bunte Mütze, eine farbenfrohe Krawatte und geringelte Socken. Und fröhlich und bunt geht´s denn auch in seinen kreativen Mittagspausen zu.

Schülerfragen werden gemeinsam und mit Hilfe von Hillis kreativen Modellen beantwortet (Foto:OBK)
Schülerfragen werden gemeinsam und mit Hilfe von Hillis kreativen Modellen beantwortet (Foto:OBK)

„Schüler müssen Vorgänge, im wahrsten Sinne des Wortes, begreifen!“ sagt der pensionierte Kunst- und Physiklehrer. Dutzende Modelle hat der kreative Pädagoge in seiner Freizeit entworfen, gebaut oder erworben, um Schüler für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Und die strömen zahlreich jeden Mittwochmittag in den Chemiesaal der Gesamtschule Reichshof-Eckenhagen. Sie bauen mit Magnet und Kupferdraht kleine Motoren, lassen Murmeln über waghalsige Bahnen flitzen oder kurbeln solange, bis elektrische Spannung kribbelt. Und wenn Hilli eine Sanduhr auf den Tisch stellt, bei der die Körner nach oben rieseln, überlegen alle gemeinsam, wie das wohl funktioniert.

Die Schüler finden sich in kleinen Forscher-Gruppen zusammen (Foto:OBK)
Die Schüler finden sich in kleinen Forscher-Gruppen zusammen (Foto:OBK)

Das Bildungsbüro, als Geschäftsstelle des zdi-Zentrums investMINT Oberberg, hat sich von den unkonventionellen Methoden des Pädagogen vor Ort überzeugt. Kompetenz in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu vermitteln, ist das zentrale Anliegen der Gemeinschaftsoffensive zdi (Zukunft durch Innovation) zur Förderung des naturwissenschaftlcihen Nachwuchses. Die Gesamtschule Reichshof-Eckenhagen ist Gründungspartner des zdi-Zentrums und beschreitet neue Wege zur aktiven Förderung der MINT-Fächer. „Wir sehen, mit welcher Begeisterung die Schülerinnen und Schüler das „offene Angebot“ in der Mittagspause nutzen. Spielerisch und kreativ begreifen sie komplizierte Sachverhalte, weil sie sich gemeinsam, mit Hilfe eines motivierten Pädagogen an die Lösungen heran arbeiten“, sagt Kerstin v. Scheidt, Projektkoordinatorin im zdi-Zentrum. Der Schulleiter der Gesamtschule Reichshof-Eckenhagen, Dieter Ströhmann, ist davon überzeugt „auf diese Weise einer Vielzahl von Schülerinnen und Schülern den Zugang zu Naturwissenschaften zu erleichtern. Dabei unterstützen die Älteren die Jüngeren und erklären Vorgänge, die sie im spielerischen Umgang mit Hillis farbenfrohen Modellen begriffen haben.“

Hilli stellt den Schülerinnen und Schüler viele Modelle zur Verfügung (Foto:OBK)
Hilli stellt den Schülerinnen und Schüler viele Modelle zur Verfügung (Foto:OBK)

Den Regenbogenmann mit seinem Zauberkasten finden die Kinder „einfach cool!“
Hilli verzichtet bewusst auf Tafel und Kreide. Mit seinen Modellen bereist der Pädagoge aus Bergneustadt inzwischen auch Kindergärten und Grundschulen um „so früh wie möglich zu fördern“. „Die Modelle sind lustig und spannend und man erkennt, dass das gar keine Zauberei ist, sondern sich alles erklären lässt,“ sagt der 12-jährige Marcel Görke. Er kommt regelmäßig zur „offenen Arbeit“ bei Hilli und kennt die Funktionsweise der Modelle inzwischen so gut, dass er sein Wissen gerne an die Jüngeren weitergibt. In einer großen Metallspirale sausen bunte Kugeln nach unten, sprudelnde Fontänen schießen aus einer Wasserflasche und eine farbenfrohe Schlange nimmt plötzlich die Form eines Würfels an. 

Durch Ausprobieren finden die Schülerinnen und Schüler Lösungen (Foto:OBK)
Durch Ausprobieren finden die Schülerinnen und Schüler Lösungen (Foto:OBK)

Auffallend behutsam gehen die Schülerinnen und Schüler mit Hillis Modellen um, deshalb dürfen sie sogar die großen Dampfmaschinen in Betrieb nehmen. In kleinen Gruppen arbeiten die Kinder zusammen und so endet jede Stunde bei Hilli mit „Aha-Erlebnissen“. Dass alle Nachwuchsforscher fleißig aufräumen, ist selbstverständlich. Sicher auch, weil´s bei Hilli immer bunte Lollis zur Belohnung gibt.

Hilli hat Zeit für und Geduld mit den Kindern (Foto:OBK)
Hilli hat Zeit für und Geduld mit den Kindern (Foto:OBK)

Weitere Informationen erhalten Sie bei der zdi-Geschäftsstelle im Bildungsbüro Oberberg, Frau Kerstin v. Scheidt, Telefon 02261 88-4012 und per Email: kerstin.von-scheidt@obk.de

Zusätzliche Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten www.wissenschaft.nrw.de und www.gesamtschule-reichshof.de

 



Letzte Änderung: 21. Dezember 2011