16.11.2018: Fachtag zur Suchtprävention

Gemeinschaftsprojekt von Bildungsnetzwerk Oberberg und weiterführenden Schulen

Oberbergischer Kreis. Die hochkarätigen Referenten und die hohe Beteiligung beim Fachtag zur Suchtprävention wurde von allen Akteuren gleichermaßen gelobt. "Es ist großartig, dass solche Angebote – in diesem Fall für Lehrkräfte – zum Tragen kommen können. Der Fachtag Suchthilfe ist ein gutes Beispiel dafür, dass solche Angebote gelingen, wenn die regionalen Experten eng miteinander kooperieren und ihr Fachwissen unter der Moderation einer zentralen Stelle bündeln. Mein Dank gilt daher dem Bildungsbüro Oberberg, das diese zentrale Aufgabe unter Leitung von Alke Stüber übernommen hat", sagt Sozialdezernent Ralf Schmallenbach.   

Im Workshop Stoffkunde lernen die Teilnehmer verschiedene illegale Substanzen und deren Wirkung kennen, angeleitet von Harald Gaadt, Kriminalprävention. (Foto: OBK)
Im Workshop Stoffkunde lernen die Teilnehmer verschiedene illegale Substanzen und deren Wirkung kennen, angeleitet von Harald Gaadt, Kriminalprävention. (Foto: OBK)

Der Fachtag zur Suchtprävention hat als Gemeinschaftsprojekt der weiterführenden Schulen in Lindlar stattgefunden. Dabei wurden die Schulen in der Planung und Durchführung durch das Regionale Bildungsnetzwerk Oberberg unterstützt. Rund 120 Lehrerinnen und Lehrer haben an dem Fachtag zur Suchtprävention teilgenommen und präventive Angebote und Ansätze kennengelernt, die in eigene Schulkonzepte aufgenommen werden können. Ralf Grünewald, Schulleiter der Realschule Lindlar und Claudia Breuer, Schulleiterin der Gemeinschaftshauptschule Lindlar bezeichnen den Fachtag denn auch als einen Startschuss, der zu einer noch intensiveren schulformübergreifenden Zusammenarbeit der Lindlarer Schulen führen sollte. Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig betonte in seiner Ansprache vor allem den besonderen Stellenwert der Prävention im Hinblick auf den Umgang mit Suchtverhalten.

Immer on - Workshop der AOK zur Medienabhängigkeit. (Foto: OBK)
Immer on - Workshop der AOK zur Medienabhängigkeit. (Foto: OBK)

Expertenwissen vermittelt: Suchtproblematik erkennen und Sucht vorbeugen

Wie eine Suchtproblematik erkannt werden und darauf angemessen reagiert werden kann, veranschaulichte Dr. Peter Melchers, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in seinem Vortrag.  Dr. Bodo Unkelbach, Chefarzt der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Marienheide, verwies in seinem Referat darauf, dass der Suchtprävention durch die Förderung der Resilienz ein besonderer Stellenwert zukommt. Die beste Suchtprävention bestehe in der Stärkung der Persönlichkeit, da man dann keine Substanz mehr benötige, um das seelische Gleichgewicht zu regulieren. In diesem Zusammenhang spiele auch die Schule eine wichtige Rolle.

In insgesamt acht Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden vertiefend mit dem Thema „Suchtproblematik“.  Dabei gab es Angebote zu verschiedenen Aspekten von Sucht, z.B. Alkohol- und Tabakprävention, aber auch zum Thema Essstörungen und Cannabis. Der zunehmende Einfluss, den die digitale Entwicklung auf das Leben junger Menschen hat, und eine mögliche Entstehung einer Medienabhängigkeit, waren zentrale Themen im Workshop der AOK zum Thema Onlinesucht. Zudem konnten die Lehrkräfte im Workshop der Beratungsstelle Herbstmühle lernen, welche Hilfestellungen es für Kinder und Jugendliche gibt, deren Eltern durch eine Sucht betroffen sind.

Junge Menschen so stärken, dass sie sich vor gefährdenden Einflüssen schützen können

Als gelungenes regionales Präventionsangebot konnte der Projektleiter Axel Gadebusch die Ausstellung Lebens(um)wege präsentieren. Anna Thomas, Caritas Oberberg, leitete einen Workshop zur Alkoholprävention.
Im Abschlussgespräch bewertete der Schulleiter der Gymnasiums Lindlar Christoph Menn-Hilger den Fachtag als gewinnbringende Fortbildungsveranstaltung, die viele Informationen, Anregungen und Begegnungen der regionalen Akteure vor Ort ermöglicht habe. Es sei wichtig, Suchtprävention regelmäßig und in verschiedenen Altersstufen in den Schulalltag zu integrieren. "Wir alle sind dazu angehalten junge Menschen so zu stärken, dass sie eigenverantwortlich und vor allem sozialkompetent die Herausforderungen des Heranwachsens meistern und in der Lage sind, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen", sagt Sozialdezernent Ralf Schmallenbach.  



Letzte Änderung: 16. November 2018