24.09.2002: Ausstellung "Zwangsarbeit in Rheinland und Westfalen 1939-1945"

Oberbergischer Kreis. Eine Ausstellung des Historischen Centrums Hagen in Kooperation mit den Städten Bergkamen, Borken, Coesfeld, Duisburg, Ennepetal, Gladbeck, Hamm, Hilden und dem Oberbergischen Kreis. Gefördert durch: Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Stiftung Topografie des Terrors, Kultursekretariat NRW Gütersloh, Kommunalverband Ruhrgebiet. Unter der Schirmherrschaft des Präses der Synode der EKD Dr. Jürgen Schmude Bundesminister a.D.

Ausstellungsdauer
29. September - 17. November 2002
Eröffnung
Sonntag, 29. September 2002, 11.30 Uhr
Ausstellungsort
Museum des Oberbergischen Kreises
Orangerie Schloss Homburg
51588 Nümbrecht
Telefon
02293 / 91 01-0
Museumskasse
02293 / 91 01-16
Fax
02293 / 91 01-40
E-Mail
Internet
Öffnungszeiten
29.09. - 03.11.2002
dienstags - samstags
10 - 17 Uhr
sonn- und feiertags
10 - 18 Uhr
04.11. - 17.11.2002
montags - freitags
9 - 17 Uhr
sonntags
11 - 16 Uhr
Führungen
nach Anmeldung unter Telefon 02293 / 91 01-17
oder per E-Mail unter muspaed@obk.de

Das Museum des Oberbergischen Kreises Schloss Homburg ist in Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv Gummersbach Kooperationspartner des Gesamtprojektes „Zwangsarbeit in Rheinland und Westfalen 1939-1945“, welches vom Historischen Centrum in Hagen organisiert und von Wissenschaftlern der Universität Bochum begleitet wird. Jede Kooperationseinrichtung - insgesamt sind dies 10 Museen, Archive und Kultureinrichtungen in Nordrhein-Westfalen - erarbeitet eine eigenständige regionalhistorische, so auch eine oberbergische, Abteilung, welche die Basisausstellung ergänzt.

Seit Anfang diesen Jahres besteht eine Arbeitsgruppe, die sich den Recherchen für den Oberbergischen Kreis annimmt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe sind: Silke Engel M.A. (Projektkoordinatorin, Museum Schloss Homburg), Werner Krüger (Kulturdezernent Oberbergischer Kreis), Birgit Ludwig-Weber (Museumspädagogin Schloss Homburg), Ulrich Melk (Archivar Stadt Wiehl und Historisches Archiv BPW Bergische Achsen KG Wiehl), Gerhard Pomykaj (Stadt- und Kreisarchivar Gummersbach), Peter Ruland (Regionalhistoriker, Engelskirchen) und Dr. Gudrun Sievers-Flägel (Museumsdirektorin Schloss Homburg).

Zusätzlich wurde ein Presseaufruf veröffentlicht, um Bürgerinnen und Bürger aufzurufen, evtl. vorhandene Dokumente zu ehemaligen Zwangsarbeitern im Oberbergischen Kreis für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Die Resonanz war sehr erfreulich, fast 20 Personen meldeten sich und steuerten Fotos, Erinnerungstexte, Briefe und Objekte zum Thema bei. Diese Exponate wurden in die Ausstellung integriert.

Zur Ausstellung erscheint zusätzlich eine Broschüre mit dem Titel „Zwangsarbeit im Oberbergischen Kreis“. Ulrich Melk, Gerhard Pomykaj und Peter Ruland verfassten Texte zum Thema „Ausländer im Oberbergischen bis 1919 im Spiegel der Oberbergischen Presse“ und „NS-Zwangsarbeit in Oberberg – ein Überblick“.

Die Ausstellung wird museumspädagogisch mit einem speziellen Führungsprogramm für Schulklassen begleitet. Des weiteren können sich die Schülerinnen und Schüler innerhalb der Ausstellung anhand eines Materialtisches mit dem Thema vertiefend beschäftigen.

Die Durchführung des Projektes „Zwangsarbeit in Oberberg“ wurde neben den Kreismitteln großzügig finanziell unterstützt durch die Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln und dem Förderverein Schloss Homburg e.V.
Durch die Beteiligung vieler sachkundiger Personen ist es gelungen, in der Ausstellung ein variantenreiches und relativ umfassendes Bild der Zwangsarbeit zu zeichnen, und zwar allgemein auf Deutschland wie auch speziell auf das Oberbergische bezogen. Durch informative Tafeln, viele ausgewählte Dokumente aus oberbergischen Archiven und Leihgaben von Privatpersonen, zeitgenössischen Bilder und sogar Filmausschnitte ist es möglich, viele Aspekte der Lebensumstände der ca. 15.000 oberbergischen Zwangsarbeiter/innen (davon stammten etwa 70% aus der Sowjetunion und aus Polen, die restlichen 30% setzten sich vor allem aus Franzosen, Italienern, Belgiern und Hölländern zusammen) anschaulich zu dokumentieren. Die Präsentation biografischen Materials erlaubt den Besucherinnen und Besuchern auch einen emotionalen Zugang zu der Thematik.

Dabei basiert die Ausstellung nicht auf zufälligen Einzelfunden, sondern die einzelnen Ausstellungsobjekte sind aufgrund der Gesamtkonzeption, die auf ein differenziertes, von der historischen Forschung abgesichertes Gesamtbild abzielt, gezielt ausgesucht worden. Glaubwürdigkeit und Echtheit der Objekte wurden quellenkritisch im Vorfeld geprüft.

Deutlich werden dabei u. a. die sehr unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der einzelnen Zwangsarbeiter/innen, die nicht zuletzt von der nationalsozialistischen Rassenideologie abhängig waren. Die Ausstellung verdeutlicht, dass es das es das typische Schicksal eines Zwangsarbeiters nicht gab; plakative Aussagen der historischen Wirklichkeit vor Ort nicht gerecht werden.


Letzte Änderung: 24. September 2002