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22.03.2005: Förderprogramm macht Landwirten Naturschutz schmackhaft
Oberbergischer Kreis. Der liebe Gott schaut Oberbergs Landwirten vermutlich mit Freude über die Schultern. Denn den Bauern ist es zu verdanken, dass sie seine Schöpfung, die typischen Wald- und Wiesen-Täler im Oberbergischen Kreis, erhalten. 150 Landwirte beteiligen sich bereits am Oberbergischen Kulturlandschaftsprogramm, für das Landrat Hagen Jobi, Umweltamt-Leiter Uwe Stranz und Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg auf Schloss Homburg, bei einem Pressetermin im Holper Tal am vergangenen Donnerstag warben.
von links nach rechts:
Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station, Olaf Schriever, Biologische Station, Landrat Hagen Jobi,
Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station, Olaf Schriever, Biologische Station, Landrat Hagen Jobi,
Uwe Stranz, Leiter Amt für Umwelt und Landschaftsentwicklung der Kreisverwaltung,
Helmut Dresbach, stellvertretender Vorsitzender der Kreisbauernschaft
„Durch die Bewirtschaftung dieser aus Naturschutzsicht wertvollen Flächen verwalden die landschaftsprägenden Täler nicht“, erklärt Herhaus. Es geht um steile, trockene oder nasse Flächen, die eigentlich für einen wirtschaftlich denkenden Landwirt unattraktiv sind. Damit diese Wiesen und Weiden nicht brach fallen und im Laufe der Zeit zuwachsen, gibt es das Oberbergische Kulturlandschaftsprogramm (OKULA). Mit Mitteln aus dem Fördertopf wird den Landwirten die aufwändige Arbeit auf diesen Flächen bereits seit 1997 schmackhaft gemacht. Bislang werden rund 810 Hektar im Rahmen des Programms bewirtschaftet. Davon sind 460 Hektar beweidete Grünlandflächen. Die Mahd auf 325 Hektar Wiesen wird zu Futterzwecken genutzt, und auf 18 Hektar wachsen rund 1200 Obstbäume. Außerdem zählen 2240 Meter Hecke zum OKULA. Zurzeit werden 340.000 Euro an die Teilnehmer jährlich ausgezahlt. Das Förderprogramm bietet aber noch mehr Landwirten die Möglichkeit, sich ein Zubrot zu verdienen. Bis zu 3000 Hektar werden insgesamt gefördert. Der Großteil der Fördergelder kommt von EU und Land, elf Prozent trägt der Kreis.
Holper Tal bei Morsbach-Berghausen
Bauern, die beim OKULA mitmachen, verpflichten sich zur extensiven Bewirtschaftung von Weiden, Streuobstwiesen und
Hecken. Das bedeutet für Reinhard Gelhausen, Nebenerwerbslandwirt aus Morsbach-Berghausen, dass er seine drei Wiesen im Holper Tal erst ab Mitte Juni zum ersten Mal mäht. Das Gras nutzt er als Futter für seine zwölf Mutter-Kühe. Düngen darf er die Wiesen nicht, mit der Folge, dass sich nun Blumen im Gras finden, die zu Zeiten intensiver Flächennutzung verschwunden waren. „Fadenbinse, Sumpfdotterblume, Wiesenknöterich und sogar Orchideen-Arten kommen nach einigen Jahren extensiver Bewirtschaftung wieder“, erklärt Ökologe Herhaus. Er und seine Kollegen sind Ansprechpartner für die Landwirte, die sich für den Vertragsnaturschutz interessieren. Die Bio-Station berät die Betriebe im Vorfeld und hilft später bei Bewirtschaftungsproblemen. Herhaus: „Der Bürokratismus der EU vergällt vielen Landwirten die Teilnahme am OKULA. Daher kümmert sich die Biologische Station um die Verträge.“ Stichtag ist der 30. Juni. Der stellvertretende Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Helmut Dresbach, ist froh über die Unterstützung durch die Biologische Station Oberberg.
„Das OKULA ist eine vernünftige Verbindung von Landwirtschaft und Naturschutz“, sagt der Leiter des Umweltamtes. Das Programm sei ein Erfolg. „Um es auf breitere Füße zu stellen, peilen wir die 3000 Hektar an.“ Auch der Landrat ermuntert zur Teilnahme, denn schließlich kann der Kreis aus diesem Fördertopf die Landwirte unterstützen, nur „die Milchpreise können wir leider nicht organisieren“.
Letzte Änderung: 22. März 2005