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22.03.2006: Verbandsversammlung beschließt 2-Produktstrategie für NKF-Software
Pressemitteilung des Zweckverbandes GKD
Siegburg / Gummersbach • Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Gemeinsame Kommunale Datenverarbeitung Rhein-Sieg / Oberberg (Zweckverband GKD) hat am 10.3.2006 in Siegburg einstimmig eine „Zwei-Produkt-Strategie“ für das kommunale Finanzwesen beschlossen. Dabei werden 23 Kommunen die SAP-/NKF-Musterlösung als Komplettangebot und 11 Kommunen Dienstleistungen die selbst beschaffte Software newsystem®kommunal der Fa. Infoma nutzen. Alle wollen SAP-Netweaver als gemeinsame Technologie- und Integrationsplattform zur Realisierung von E-Government-Anwendungen verwenden.
Der Zweckverband GKD wird ein „Unternehmens-Audit“ an ein externes Beratungsunternehmen in Auftrag gegeben. Als Ergebnisse werden Aussagen zum aktuellen Leistungsbedarf, zu Fragen, was ein Verbandsmitglied selbst oder was der Zweckverband besser leisten kann und welche Ausstattung der Zweckverband für die nachgefragten Leistungen benötigt, erwartet. Der vorgelegte Wirtschafts- und Stellenplan 2006 wurde beschlossen. Durch die Beschlüsse und die vorliegenden verbindlichen Abnahmeerklärungen für mindestens fünf Jahre ist der Bestand des Zweckverbandes GKD als gemeinsamer IT-Dienstleister der Kommunen auf die nächsten Jahre gesichert.
Die Kommunen in Deutschland stehen vor der Aufgabe, ihr bisheriges kamerales Rechnungswesen auf ein kaufmännisches Rechnungswesen umzustellen, ihre Geschäftsvorfälle ab 2009 nach dem System der doppelten Buchführung abzuwickeln und eine Eröffnungsbilanz aufzustellen. Politik und Verwaltung verfügen zukünftig über neue Entscheidungs- und Steuerungsinstrumente. Die „Jahrhundertreform“, die sich mit dem Begriff „Neues Kommunales Finanzmanagement“ (NKF) verbindet, führt zu einem erheblichen Lern- und Arbeitsaufwand.
Das kommunale Haushalts- und Rechnungswesen wird seit den 70iger Jahren durch den Einsatz der Informationstechnik, komplexe Software und hochautomatisierte Abläufe geprägt. Mit der NKF-Einführung ist neue Software für den Finanzbereich erforderlich geworden. Ein gemeinsamer aufwändiger Softwareauswahlprozess war darauf ausgelegt, dass sich die Verbandsmitglieder auf eine gemeinsame Lösung einigen.
Nach einer Erprobungs- und Pilotierungsphase hatten sich die Fachleute und die Verbandsgremien zunächst auch einstimmig dafür entschieden, die Standardsoftware der Fa. SAP für die neuen Aufgaben einzusetzen. Durch die Entwicklung einer miteinander abgestimmten Musterlösung wird der Einführungsaufwand deutlich reduziert und kalkulierbar. Durch die interkommunale Zusammenarbeit der kommunalen IT-Dienstleister im Dachverband KDN konnte die SAP-Software preiswert eingekauft werden. Das in der KDN gemeinsam vorgehaltene Knowhow wird in einem zertifizierten „Customer Competence Center“ (CCC) gebündelt. Dieses „virtuelle“ CCC bedient Kommunen in NRW mit immerhin rd. 3,5 Millionen Einwohnern. Der Zweckverband GKD stellt für das CCC selbst 11 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Zweckverband GKD setzt für den sensiblen Finanzbereich hochverfügbare Systeme und qualitätsgesicherte Lösungen ein. Beim Betrieb gilt das 4-Augenprinzip, um Manipulationen auszuschließen. Die langjährigen Erfahrungen und die IT-Werkzeuge bieten Gewähr dafür, dass die Anwender auch nach der NKF-Einführung durch einen hohen Automationsgrad bei ihrer Arbeit weiterhin deutlich entlastet und fachgerecht betreut werden.
Pünktlich zum gesetzlich frühesten NKF-Starttermin, dem 1.1.2005, kam die SAP-/ NKF-Softwarelösung des Zweckverbandes GKD in zwei Pilotkommunen, den Gemeinden Morsbach und Reichshof im Oberbergischen Kreis, erfolgreich zum praktischen Einsatz. Die dortigen Fachleute haben für alle Verbandsmitglieder wertvolle Pionierarbeit geleistet. Seit dem 1.1.2006 arbeiten auch die Stadt Hückeswagen und die Gemeinde Lindlar im Oberbergischen Kreis produktiv mit der SAP-/NKF-Lösung, die damit in 4 Kommunen und 12 Betrieben erfolgreich im Einsatz ist. Für 2006 steht die Einführung in 9 Kommunen und zusätzlich in weiteren Betrieben im Rhein-Sieg-Kreis und im Oberbergischen Kreis an. Die Einführungen in den anderen Kommunen folgen 2007 und 2008.
Am Markt werden inzwischen mehrere Softwareprodukte für den Finanzbereich angeboten. Der Zweckverband GKD will seine Kunden, die sich nun abweichend von der bereits 2003 getroffenen gemeinsamen Entscheidung für eine andere Lösung entschieden haben, im Bereich des Finanzwesens und darüber hinaus weiter betreuen. Er respektiert den Kundenwunsch nach einer alternativen Lösung. Nach längerer kontroverser Diskussion in verschiedenen Gremien, auch zu Schadensersatzfragen, entschied die Verbandsversammlung am 10.3.2006 nun, dass der Zweckverband GKD die Nutzung eines zweiten Softwareproduktes unterstützt und hierzu, der Nachfrage folgend, differenzierte Dienstleistungspakete anbietet.
Nunmehr werden 11 Kommunen die Software newsystem®kommunal der Fa. Infoma nutzen und den Zweckverband GKD teilweise mit dem kompletten Betrieb dieser Lösung, zum anderen zumindest mit Teilleistungen, wie Druck- und Archivierungsleistungen, die Bedienung von Schnittstellen und den Datenaustausch mit anderen Behörden, beauftragen. Alle Verbandsmitglieder haben sich verpflichtet, gemeinsam die SAP-Technologieplattform „Netweaver“ für die zukünftige Integration verschiedener Anwendungen sowie für Bürger-, Unternehmens- und Mitarbeiterservices (E-Government) über das Internet zu nutzen. Dadurch entstehen immer noch Synergieeffekte, die die Kosten für alle Verbandsmitglieder senken.
Nach umfangreichen Kalkulationen verschiedener Szenarien rechnet Geschäftsführer Alfred Meinerzhagen damit, dass durch den Beschluss der Schaden, der durch das Abweichen der 11 Verbandsmitglieder von den ursprünglichen gemeinsamen Beschlüssen entsteht, zumindest begrenzt, wenn nicht sogar mittelfristig ausgeglichen werden kann. Er beziffert die Differenz zwischen kalkuliertem Aufwand und nun erwarteten Erlösen im Geschäftssegment „Finanzwesen“ mit etwa 13 %. Der Betrag von rund 320.000 € jährlich soll durch Ausschöpfung weiterer Synergien aus interkommunaler Zusammenarbeit, Einsparungen und Mehrerlösen durch zusätzliche Angebote reduziert, möglichst sogar ausgeglichen werden.
Der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Bürgermeister Werner Becker-Blonigen aus Wiehl, bedauerte, dass durch das Abweichen von Städten und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis von den gemeinsamen Beschlüssen und den damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen die bisherige Vertrauensbasis verloren gegangen ist. Diese müsse wieder hergestellt werden, da alle Beteiligten am Bestand des Zweckverbandes GKD festhalten wollten.
Der Verbandsvorsteher, Landrat Frithjof Kühn, und sein Stellvertreter, Landrat Hagen Jobi, haben sich in vielen Gesprächen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern um einen Konsens bemüht. Landrat Frithjof Kühn vor der Abstimmung: „Ich appelliere an alle, die gemeinsam gefundene Lösung anzunehmen. Dies ist eine Frage der Vernunft. Wenn der Zweckverband GKD als gemeinsames IT-Dienstleistungsunternehmen aufgelöst wird, müssen alle die erheblichen personellen und finanziellen Folgen mittragen.“
Die Stadt Troisdorf hat, auch mit Blick auf den Auftrag, mit einem externen Beratungsunternehmen die Kosten- und Leistungsstrukturen zu überprüfen, in Aussicht gestellt, die Kündigung der Verbandsmitgliedschaft zurückzunehmen.
Der Personalrat des Zweckverbandes GKD ist erleichtert darüber, dass mit den Entscheidungen die Arbeitsplätze zumindest mittelfristig gesichert bleiben. Der Personalratsvorsitzende Dieter Witt betont, dass die Kolleginnen und Kollegen durch ihre hohe Leistungsbereitschaft weiterhin engagiert ihren Beitrag dazu leisten.
Letzte Änderung: 22. März 2006