10.11.2014: LEADER – Bürger können Entwicklung des ländlichen Raums aktiv mitgestalten

Rund 240 Personen aus Verbänden, Vereinen, Politik und Verwaltung waren der Einladung des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Oberbergischen Kreises ins Bürgerzentrum Wermelskirchen gefolgt, um sich dort bei der Zukunfts- und Informationsveranstaltung über das Projekt LEADER zu informieren

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Oberbergischer Kreis. „LEADER bietet unserer ländlich geprägten Region eine gute Chance, gemeinsam viel zu bewegen und Projekte umsetzen, die der Einzelne nicht meistern kann“, hob Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke hervor.
Der Status als LEADER-Region sichert Fördermöglichkeiten aus dem eigentlichen LEADER-Verfahren, erleichtert aber auch die Antragstellung auf Förderung aus anderen Fördertöpfen für einen Zeitraum bis 2020. Gefragt sind dabei ganz besonders die Ideen, Anregungen und Wün-sche der Bürger, denn sie wissen, was vor Ort gebraucht wird.

„Sie sind die Akteure, die wir brauchen, um aus Ihren Projektideen, die Gesamtstrategie zu entwickeln, mit der wir erfolgreich im Wettbewerbsverfahren bestehen können“, motivierte Kreisdirektor Jochen Hagt die geladenen Akteure aus allen gesellschaftlichen Bereichen der beteiligten Kommunen, sich aktiv in den begonnenen Prozess einzubringen.

Nur durch eine intensive Zusammenarbeit und das Zusammenspiel vieler Partner können Projekte aus den unterschiedlichsten Themenfeldern entwickelt werden. Daher bewerben sich der Rheinisch-Bergische Kreis mit seinen Kommunen Burscheid, Kürten, Odenthal und Wermelskirchen und der Oberbergische Kreis mit seinen Kommunen Hückeswagen, Marienheide, Radevormald und Wipperfürth gemeinsam als LEADER-Region, die als Arbeitstitel den Namen „LEADER-Region – Bergisches Wasserland“ trägt. „Die gute Zusammenarbeit der vergangen Projekte macht es uns leicht, den Weg als LEADER-Region gemeinsam einzuschlagen“, verwies Landrat Dr. Tebroke auf bereits bestehende Kooperationen mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis.

Starke Beteiligung an der Leader-Konferenz in Wermelskirchen (Foto:OBK)
Starke Beteiligung an der Leader-Konferenz in Wermelskirchen (Foto:OBK)

Vier Handlungsfelder weisen die Richtung.
Bei der Auftaktveranstaltung wurden vier unterschiedliche Handlungsfelder festgelegt, in denen künftig weitergearbeitet wird. Diese sind:
• Handlungsfeld 1: Leben und Arbeiten mitten im Bergischen Land:
Ländliche Lebensqualität, Dorfentwicklung, Innenentwicklung, Mobilität, Daseinsvorsorge, Grund- und Nahversorgung, Gesundheit, Demographischer Wandel, Existenzgründungen, Fachkräftesicherung, Einklang von Familie und Beruf

• Handlungsfeld 2: Integration, Migration und Inklusion mitten im Bergischen Land:
Prävention Kinder und (junge) Familien stärken, Bildung, Ehrenamt stärken, Willkommenskultur, Netzwerke , Armut

• Handlungsfeld 3: Naherholung- und Erlebnistourismus mitten im Bergischen Land:
Nah-, Land-, Naturtourismus, Natur, Kultur, Kulturelles Erbe (Industrie), Barrierefreiheit, Thema Wasser, regionale Produkte 

• Handlungsfeld 4: Energiewende und innovative Wertschöpfung mitten im Bergischen Land:
Energiewende, ländliche Wertschöpfung, Klimawandel, 100% EE-Region, Umwelt- und Klimaschutz, Land- und Forstwirtschaft

In vier Arbeitskreisen wurden erste Projektideen und Themen gesammelt, um gemeinsame Entwicklungsziele zu definieren. So wurden beispielsweise im Handlungsfeld 1 die Leerstände im Einzelhandel in den Innenstädten, die Unternehmensnachfolge und auch alternative Wohnformen als künftige Herausforderung angesehen.
Im Handlungsfeld 2 wurde die Entwicklung von generationsübergreifenden Angeboten als wichtig angesehen, sowie die Ausbildung in der Region und der Übergang von der Schule in den Beruf. Beim Tourismus (Handlungsfeld 3) soll eine bessere Vernetzung von Angeboten und Akteuren angestrebt werden.
Im Handlungsfeld 4 waren Flächenverfügbarkeit für die Landwirtschaft und vor allem E-Mobilität ein bestimmendes Thema. Wobei die Mobilität aus den unterschiedlichsten Aspekten heraus in allen vier Handlungsfeldern von den Teilnehmern als maßgeblich betrachtet wird. Mobilität ist damit ein Querschnitts-Thema.

Diese Arbeit wird in zwei weiteren Terminen, am kommenden Montag, 10. November, im Berufskolleg in Wipperfürth, Ringstraße 42 in 51688 Wipperfürth, um 17:00 Uhr bis circa 21:00 Uhr und am 9. Dezember fortgesetzt. Wer hierbei noch mitmachen möchte, ist willkommen. Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an kerstin.gipperich@obk.de oder an gabi.wilhelm@rbk-online.de.



Letzte Änderung: 10. November 2014