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03.11.2017: Die Natur ist voller Wörter: Spielerisch Deutsch lernen in den Ferien
Gemeinsames Pilotprojekt von Kommunalem Integrationszentrum und Bergischer Agentur für Kulturlandschaft fördert die Sprachkompetenz von Kindern während der Herbstferien
Oberbergischer Kreis. Schnurfüßer, Eichhörnchen, Specht – eifrig notieren Dala, Lamis und Roman diese Worte in ihren Heften. Noch schnell eine Zeichnung oder eine passende Abbildung dazu, dann geht es wieder auf Entdeckungstour. Als Teil einer 13-köpfigen Gruppe erkunden sie den Wald bei Schloss Homburg und eine Streuobstwiese. Dabei werden ganz nebenbei Sprachkompetenzen erworben und der Wortschatz der Kinder erweitert.
Für die Sechs- bis 13-Jährigen, deren Muttersprache Persisch, Arabisch, Italienisch, Rumänisch oder Russisch ist, sind Aussprache und Schreibweise der deutschen Wörter eine besondere Herausforderung. „Die Kinder vertiefen ihre Erkenntnisse und erfahren Interessantes über die Natur ihrer neuen Heimat. Neu daran ist unser Ansatz, dabei die Sprachförderung in das thematische Gesamtkonzept zu integrieren", berichtet Erika Waedt vom Kommunalen Integrationszentrum Oberbergischer Kreis (KI), die gemeinsam mit Dominic Pritz und Mareike Janssen von der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) die Herbstferienaktion betreut.
Dieses Angebot ist eine schöne Möglichkeit, auch außerhalb der Schulzeit mit Kopf, Herz und Hand an der Bildung zu arbeiten. „Spracherwerb funktioniert besonders gut, wenn er spielerisch und im Handlungs- und Kommunikationszusammenhang erfolgt", hebt Birgit Pempera, Koordinatorin für den Fachbereich Integration durch Bildung im Kommunalen Integrationszentrum, hervor.
Naturerleben vermittelt vielfältige Kompetenzen
Unterstützt vom Bündnis für Flüchtlinge Marienheide nahmen 13 neu zugewanderte Kinder, die allesamt Deutsch als Zielsprache lernen, sowie die OGS Nümbrecht mit 17 Schülerinnen und Schüler das Angebot wahr. An jeweils zwei Tagen wurde das Umweltbildungsprogramm erprobt. Die gewonnenen Erfahrungen werden ausgewertet um ein passendes Angebot zu entwickeln. „Direkte Naturerfahrung mit allen Sinnen ermöglicht den Kindern Spannendes zu entdecken und im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung neue Kompetenzen zu erwerben", erklärt Christine Wosnitza als Mitinitiatorin des Pilotprojektes die Ziele der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft. Das erste Fazit von Kindern und Betreuenden: Die Zeit war viel zu kurz.
Das Programm war vielfältig: Mit vielen Aktionen und Spielen erleben die Forscherkinder die Natur und gehen auf Entdeckungsreise. Tiere und Tierspuren werden gesucht, Gipsabdrücke von Tierspuren genommen, Äpfel gesammelt und gepresst. Das Mittagessen wird gemeinsam zubereitet und am offenen Feuer eine Gemüsesuppe gekocht. Dabei lernen die Kinder viel über die Natur in ihrem neuen Zuhause und erweitern die zum Teil schon guten Sprachkenntnisse mit neuen Begriffen.
Projektförderung durch Ministerium des Landes
Die BAK wird als Regionalzentrum im Landesnetzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Pilotprojekt ist Teil der Förderung.
Letzte Änderung: 03. November 2017