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09.10.2019: Kommunales Integrationszentrum organisiert Schüler-Exkursion "Auf jüdischen Spuren"
Zweite Führung zu Stätten des historischen Rassismus für Courage-Schulen
Oberbergischer Kreis. 40 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Interessierte der oberbergischen "Schulen ohne Rassismus/ Schulen mit Courage“ haben an der Exkursion "Auf jüdischen Spuren" teilgenommen. Diese Veranstaltung ist bereits die zweite Exkursion zu Stätten des historischen Rassismus, die das Kommunale Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises für die Courage- Schulen seit Übernahme der Regionalkoordination im vergangenen Jahr durchführt.
Wolfgang Eilmes, pensionierter Lehrer des Nümbrechter Gymnasiums, aufgewachsen und wohnhaft in Ruppichteroth, berichtete sehr anschaulich und mit historischen Fotos unterlegt über die Synagoge, das Leben der Menschen vor Ort und die traurigen Kapitel von Ausgrenzung, Beschämung und schließlich Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
„Die Zahl der Schulen, die sich verpflichten, gegen jede Art von Diskriminierung in ihrem Umfeld couragiert vorzugehen, hat sich im Oberbergischen Kreis von ehemals 12 Schulen auf 17 erhöht. Bald bekommen die Sonnenschule Bergneustadt und das Theodor-Heuss Gymnasium Radevormwald die Urkunde mit dem Titel 'Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage' überreicht", berichtet Suse Düring- Hesse, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.
In Ruppichteroth gibt es besonders viele gut erhaltene Gebäude, die über das Leben jüdischen Familien Zeugnis ablegen.
„Was genau geschah, als die Synagoge brannte?“ fragte Wolfgang Eilmes Zeitzeugen, historische Quellen und Wissenschaftler. Anders als in den umliegenden Orten, wo es am 9. November 1938 Brände und Zerstörungen, eingeworfene Fensterscheiben (sog.“ Reichskristallnacht“) gab, hat es hier einen Tag später am 10. November 1938 gebrannt.
„Es gab nicht genug SA- Männer um zeitgleich überall die jüdischen Geschäfte und Synagoge zu zerstören. Die Verstärkung kam aus Gummersbach. Als die Feuerwehr ausrückte um den Brand zu löschen, wurde sie vom Bürgermeister weg geschickt.“ berichtete Wolfgang Eilmes.
Anschließend führte der Autor die Gruppe zu den sieben noch erhaltenen Wohnhäusern der jüdischen Familien und berichtete über deren tragische Familiengeschichten. An ihre Schicksale erinnern heute die im Jahr 2017 verlegten Stolpersteine im Ortskern. Wolfgang Eilmes gelang es mit der Führung durch seinen Heimatort und mit den vielen Fotos und Zeitzeugenberichten die Vergangenheit vor dem Vergessen zu bewahren. „Ich bin erstaunt darüber, dass wir gar nichts darüber wussten, dass hier in der Nähe so viele Spuren jüdischer Geschichte zu finden sind,“ sagte Davina Klabe, Schülerin der Gesamtschule Waldbröl. „Durch die Häuser und die Fotos der Familien, die uns Herr Eilmes gezeigt hat, können wir uns nun das Ganze besser vorstellen“, ergänzte ihre Mitschülerin Virginia Wolf.
Informationen zu weiteren Veranstaltungen des Kommunalen Integrationszentrums des Oberbergischen Kreises gibt es auf www.obk.de/ki; zum Thema "Jüdisches Leben in Ruppichteroth" bei Wolfgang Eilmes (www.bilderbuch-ruppichteroth.de).
Unterlagen, Fotos und Berichte finden sich in der kreisweiten Datenbank des oberbergischen Netzwerks „Schulen ohne Rassismus, Schulen mit Courage“. Dort gibt es auch weitere Anregungen und Dokumente aus der Arbeit der Courage Schulen sowie Literaturhinweise.
Als Regionalkoordinatorin des bundesweit größten Schulnetzwerkes (ca. 3000 Schulen) organisiert Dorothea Wirtz, Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums, regelmäßige Lokaltreffen, bei denen Jugendliche, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Kooperationspartner kreisweite Aktionen z. B. zu Gedenktagen wie der Reichspogromnacht ( 09.11.) und dem Jugendgedenktag zur Befreiung von Ausschwitz ( 27. Januar) planen.
Letzte Änderung: 9. Oktober 2019