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06.12.2019: Telemedizin im Oberbergischen Kreis
Reger Austausch bei Info-Veranstaltung in der AGewiS unter Experten und Fachpublikum
Oberbergischer Kreis. Wie kann Telemedizin und Telepflege im Oberbergischen Kreis genutzt und sinnvoll eingesetzt werden? Auf einer Informations- und Fortbildungsveranstaltung des Gesundheitsamts des Oberbergischen Kreises und der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) haben sich Experten und Fachpublikum intensiv darüber ausgetauscht.
Die verschiedenartigen ärztlichen Versorgungskonzepte waren Thema der Experten-Vorträge und der anschließenden Podiumsdiskussion. Im Fokus dabei: die Anwendung in Medizin und Pflege.
"Die Telemedizin erschließt Unternehmen in Medizin und Pflege völlig neue Wertschätzungs- und Vernetzungsmöglichkeiten.", sagte Landrat Jochen Hagt.
Gerade eine ländliche Region wie der Oberbergische Kreis müsse hier innovativ vorangehen, ergänzte Sozial-Dezernent Ralf Schmallenbach: "Genau wie in unserem Projekt OBERBERG_FAIRsorgt soll Telemedizin ein Gewinn für alle Beteiligten sein." Bei der Implementierung von Telemedizin müsse der konkrete Nutzen für den Patienten bzw. die Pflegeempfänger in den Mittelpunkt gestellt werden, forderte Dr. Ursula Kriesten, Akademieleiterin der AGewiS. Wie die Telemedizin in der ambulanten Versorgung in Nordrhein-Westfalen gefördert wird, erläuterte Dr. Edmund Heller, Staatssekretär des Landesministeriums für Arbeit, Gesundes und Soziales.
Auf dem Fachtag wurde deutlich, dass telemedizinische Methoden einen zunehmend breiteren Einsatz in der Patientenversorgung finden und nahezu alle medizinischen Fachgebiete umfasst. So können beispielsweise Schlaganfallpatienten auf sogenannten Tele-Stroke-Units behandelt werden, wenn keine reguläre Stroke Unit in der Nähe ist.
Referent Rainer Beckers, vom Zentrum für Telematik und Telemedizin in Bochum informierte über aktuelle Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen: Inzwischen können über weite Strecken hinweg Informationen über den Gesundheitszustand und Befunde ausgetauscht werden.
Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien sei besonders für Menschen interessant, die ländlich wohnen oder gesundheitlich eingeschränkt sind. Dafür wird eine Videokonferenz oder ein Bildtelefonat geführt. Ärzte können sich beispielsweise bei einem Kollegen mittels Teleconsulting eine zweite Meinung einholen. Wie ein "virtuelles Krankenhaus" organisiert werden könnte, erläuterte der Geschäftsführer des Klinikums Oberberg Sascha Klein. Auf "Netzwerke statt Sektoren" setzt Günther von Alst, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin e. V. Die DGTelemed ist eine bundesweite Vereinigung zur Förderung, Verbreitung, Markteinführung und Publizierung moderner, innovativer Entwicklungen, Lösungen und Produkte in der Telemedizin.
Um Telemedizin und -pflege in der Gesundheitsversorgung im Oberbergischen Kreis gab es regen Austausch in einer Podiumsdiskussion. Gesundheits- und Sozialdezernent Ralf Schmallenbach, Dr. Ralf Mühlenhaus, Leiter des Amtes für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz und Landarzt Dr. Thomas Assmann diskutierten mit Werner Haag, AOK Rheinland/ Hamburg und Günter van Aalst, stellvertretender Vorsitzender DG Telemed. Ein Appell ging an die niedergelassenen Ärzte, sich auf die Telemedizin und die damit verbundenen Chancen einzulassen.
Letzte Änderung: 6. Dezember 2019