14.06.2023: Kooperationsvereinbarung „Netzwerk Kinderschutz OBK“

Oberbergischer Kreis. Seit Mai 2022 hat NRW ein Landeskinderschutzgesetz. Hierbei wird Kinderschutz als eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe konkretisiert und die Verbesserung des Kinderschutzes in den Blick genommen. Damit setzt NRW, ergänzend zu den präventiven Netzwerken der Frühen Hilfen, den Impuls für Netzwerke im kooperativen Kinderschutz.
So verpflichtet der §9 Landeskinderschutzgesetz die Jugendämter, Netzwerke zur interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Wahrnehmung des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung zu bilden (Netzwerke Kinderschutz). Netzwerkteilnehmer sind die Jugendämter (insbesondere der Allgemeinen Sozialen Dienste), Träger von Einrichtungen und Diensten (mit denen Vereinbarungen gemäß § 8a Absatz 4 des Achten Buches Sozialgesetzbuch bestehen), insoweit erfahrenen Fachkräfte, Geheimnisträger und Geheimnisträgerinnen (gemäß § 4 Absatz 1 des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz), Schulen, Kreisgesundheitsamt, Polizei- und Ordnungsbehörden, Familiengerichte, Staatsanwaltschaften, Verfahrensbeistände und Verfahrensbeiständinnen, Träger der Eingliederungshilfe für Minderjährige (nach dem SGB IX) und das Netzwerk Frühe Hilfen. Die Netzwerke Kinderschutz sollen die Rahmenbedingungen für eine effektive und schnelle Zusammenarbeit bei möglicher Kindeswohlgefährdung sicherstellen. Hierzu gehören insbesondere die strukturelle Vernetzung der mit einer möglichen Kindeswohlgefährdung befassten Stellen, Absprachen zum Verfahren bei möglicher Kindeswohlgefährdung (§ 8a SGB VIII und § 4 KKG) und die Herstellung von Transparenz über Mitteilungswege. So können mögliche Kindeswohlgefährdungen frühzeitiger erkannt werden. 

Im Oberbergischen Kreis besteht das Netzwerk Kinderschutz schon viele Jahre als Arbeitskreis und wurde seinerzeit von Vertreterinnen freier Träger gemeinsam mit dem Kreisjugendamt ins Leben gerufen. Auf dieser Grundlage haben sich die Jugendämter im Oberbergischen Kreis zusammengetan und möchten dieses Netzwerk in gemeinsamer Kooperation ausgestalten.

„Das Netzwerk soll durch seinen interdisziplinären Charakter die effektive und schnelle Zusammenarbeit im Kinderschutz stärken und durch Transparenz über Mitteilungswege Handlungssicherheit auf allen Seiten schaffen“, erläutert Stefan Heße (Amtsleiter Kreisjugendamt).

„Kinderschutz lebt davon sich zu vernetzen. Das heißt es ist wichtig die in diesem Arbeitsfeld tätigen Personen und die entsprechenden Verfahren zu kennen und unterschiedliche Perspektiven einzunehmen“, ergänzt Jacqueline Bech, Netzwerkkoordinatorin Kinderschutz Oberbergischer Kreis. 

„Der Zusammenschluss der Jugendämter zum Kinderschutz schärft das Bewusstsein für ein auf allen Ebenen tragfähiges Netzwerk, um Kindern eine gewaltfreie Kindheit zu ermöglichen. In Wiehl möchten wir ganz nach dem Motto „Wissen vernetzen - Sicherheit schaffen“ in die Zukunft schauen und versprechen uns viel von den Expertisen und Sichtweisen zum Schutz der Kinder“, berichtet Andrea Stawinski, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales der Stadt Wiehl.

„Kinderschutz macht an den kommunalen Grenzen nicht halt, deshalb ist es wichtig vernetzt zu agieren damit solche Vorfälle wie Lüdge sich nach Möglichkeit nicht wiederholen“, so Thomas Hein, Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gummersbach. 

 

Ziele der Kooperation

  • Die Netzwerkkoordinatoren und Netzwerkkoordinatorinnen Kinderschutz der Jugendämter Gummersbach, Wiehl, Wipperfürth, Radevormwald und des Kreisjugendamtes OBK bilden eine „Steuerungsgruppe Netzwerk Kinderschutz OBK“ und verständigen sich auf verbindliche Formen und Inhalte der Zusammenarbeit
  • Die Steuerungsgruppe wirkt darauf hin, dass in regelmäßigen Treffen mit den Netzwerkteilnehmern gem. § 9 LKiSchG NRW eine verbindliche Zusammenarbeit sichergestellt wird und ein fachlicher Austausch zu aktuellen Fragestellungen und Entwicklungsbedarfen im Kinderschutz besteht
Thomas Hein (Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gummersbach), Andrea Stawinski, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales der Stadt Wiehl, Stefan Heße (Amtsleiter Kreisjugendamt), Marius Marondel (Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales Stadt Wipperfürth) und Jörn Ferner (Amtsleiter Amt für Jugend, Schule, Schulen, Kultur und Sport der Stadt Radevormwald) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags. (Foto: OBK)
Thomas Hein (Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gummersbach), Andrea Stawinski, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales der Stadt Wiehl, Stefan Heße (Amtsleiter Kreisjugendamt), Marius Marondel (Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales Stadt Wipperfürth) und Jörn Ferner (Amtsleiter Amt für Jugend, Schule, Schulen, Kultur und Sport der Stadt Radevormwald) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags. (Foto: OBK)


Letzte Änderung: 14. Juni 2023