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01.09.2023: Fachtagung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Die Jugendpflege des Kreisjugendamtes organsierte eine Fachtagung für hauptamtliche Fachkräfte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und dem Streetwork im Oberbergischen Kreis.
Oberbergischer Kreis. Sechszehn Fachkräfte haben sich an zwei Tagen mit brandaktuellen Fachthemen auseinandergesetzt. Die Fachkräfte hatten im Vorfeld aufgrund der europapolitischen Lage und den spürbaren Folgen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, den Bedarf geäußert, sich in dem Teilbereich der Traumapädagogik weiterbilden zu wollen. Dies ist deshalb so wichtig, weil viele junge Menschen mit traumatischen Erfahrungen eben auch ein Jugendzentrum aufzusuchen, wie zum Beispiel junge Menschen aus Kriegsgebieten, die nach Deutschland geflohen sind. Hierzu konnte eine renommierte Referentin gewonnen werden. Melanie Balle-Günthör, Traumapädagogin und –fachberaterin aus Köln, gab wichtige Hinweise und Impulse zur Zusammenarbeit mit potentiell traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Sie erklärte anschaulich und praktisch Methoden der Traumapädagogik und stellte fest, dass die Fachkräfte aus den Einrichtungen im Oberbergischen Kreis bereits ganz viel Wissen und Kompetenzen vorhalten können.
Der zweite Tag war ebenso lehr- wie erlebnisreich. In verschiedenen Workshops, angeleitet durch den Verein Outdoor Oberberg, lernten die Teilnehmenden auch unter schwierigen Bedingungen und in Notfallsituationen mit einer Gruppe besonnen zu handeln. Es wurden theoretische Inhalte zur Erlebnispädagogik, Teilbereiche aus Erste Hilfe aber auch handwerkliche Skills, wie das Bauen einer Trage, vermittelt. Nachdem die Teilnehmenden diese Kompetenzen erworben hatten, wurden sie an einem Wegepunkt abgesetzt und mussten anhand einer Karte und Kompass bestimmte Punkte aufsuchen und zum Endziel gelangen. Am Ziel angekommen mussten sie aufgrund der guten schauspielerischen Leistung eines Mitarbeiters von Outdoor Oberberg, der eine massive Bein- und Kopfverletzung aufgrund eines Sturzes simulierte, ihre erworbenen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ziel war es, erlebnispädagogische Methoden kennen zu lernen, um diese in der weiteren Arbeit mit jungen Menschen nutzen und anwenden zu können.
„Es ist wichtig und richtig, dass sich die Mitarbeitenden der offenen Kinder- und Jugendarbeit weiterbilden, denn die multiplen Problemlagen der jungen Menschen und daraus resultierende Traumata machen auch vor der Türe des Jugendzentrums keinen Halt. Und dann ist es besonders wertvoll, wenn die Fachkräfte angemessen reagieren und sogar trauma- und erlebnispädagogische Methoden zur Stärkung des Selbstwertgefühls anwenden können“, so die Jugendpflegerin Nadine Klees.
Letzte Änderung: 01. September 2023