16.04.2025: Erfolgreich in den Kitas

Infektionsschutz mit dem Peer to Peer-Ansatz in oberbergischen Kitas.

Oberbergischer Kreis – Das Primärpräventions-Projekt „Infektionsschutz mit dem Peer to Peer-Ansatz“ in den Kitas des Oberbergischen Kreises wurde erfolgreich abgeschlossen und evaluiert. Für das Vorhaben hat das Landeszentrum Gesundheit NRW dem Oberbergischen Kreis für den Zeitraum September 2023 bis Juni 2025 eine Zuwendung von rund 85 Tsd EUR zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden Materialien folgender Institutionen genutzt: Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit - Universität Bonn, Hygiene Tipps für Kids und vom BIÖG (Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit).

Ziel des Projekts war es, die Entstehung von Infektionsketten und damit Infektionsausbrüchen mit meldepflichtigen Erkrankungen in Kindertagesstätten frühzeitig zu unterbinden und die Aufklärung über impfpräventable Erkrankungen in den Gemeinschaftseinrichtungen zu fördern. Dies geschah insbesondere, zur Stärkung der Gesundheitskompetenzen der Zielgruppen in den Kindertageseinrichtungen, mit dem Nebeneffekt einer Entlastung des Gesundheitssystems im ländlichen Raum.

Im Rahmen des Projektes wurden Fachkräfte in den Kitas zu den Themen Infektionsschutz und motivierende Gesprächsführung geschult. Durch partizipative & dialogorientierte Gesprächsführung wurde die Selbstwirksamkeit & das Empowerment mithilfe der Peers vor Ort gestärkt. Die Evaluation zeigte, dass die Maßnahmen nicht nur die Gesundheit der Kinder und des Personals förderten, sondern auch das Bewusstsein für Hygiene und Prävention in den Einrichtungen stärkten. Für das Projekt wurde eine öffentlich wirksame Kampagne entwickelt, welche für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. „Die Figuren der Monster wurden bewusst gewählt, um frühzeitig die Neugierde der Kinder zu wecken und eine kindgerechte, spielerische Ansprache zu verfolgen“, so Kübra Karagöz, Projektkoordinatorin.

Ein zentrales Element des Projekts waren die Aktionstage, die in den teilnehmenden Kindertageseinrichtungen durchgeführt wurden. Diese Tage boten den Kindern die Möglichkeit, spielerisch mehr über Hygiene und Infektionsschutz zu lernen. Besonders beliebt war das Händewaschen, bei dem die Kinder mit einer UV-Lampe selbst überprüfen konnten, wie sauber ihre Hände waren. Der Erfolg des Gesundheits-Parkour bzw. anschließender Impf-Empfehlungen wird im Folgejahr durch die Schuleingangsuntersuchungen evaluiert und kann so in die Gesundheitsberichterstattung des Kreises einfließen. „Auf diese Weise können die Impfquoten der Kindertageseinrichtungen an zwei Messpunkten miteinander verglichen werden. Zudem werden diese quantitativen Daten durch qualitative Ergebnisse ergänzt“ so Sarah Leisner, Projektleitung und Gesundheitsberichterstatterin im Gesundheitsamt.

Darüber hinaus hat das Projekt die Kommunikation zwischen den Kindertageseinrichtungen und dem Gesundheitsamt verbessert. Der regelmäßige Austausch und die enge Zusammenarbeit ermöglichten eine effiziente Umsetzung wichtiger Informationen und Handlungsempfehlungen, was die Reaktionsfähigkeit bei Infektionsfällen erhöhte und das Vertrauen zwischen den Einrichtungen und dem Gesundheitsamt stärkte. „Die Ergebnisse des Projektes sind vielversprechend und zeigen, dass der Peer-to-Peer-Ansatz einen wertvollen Beitrag zur Infektionsprävention leisten kann“, so Kaija Elvermann, Amtsleitung Gesundheitsamt. Aufgrund der positiven Resonanz wird das Projekt in diesem Jahr fortgesetzt und aus Eigenmitteln des Kreises finanziert.

Die Gesundheitsbehörde des Oberbergischen Kreises ist stolz darauf, als erster Landkreis in NRW ein kindgerechtes Präventionsprojekt zur Infektionshygiene in Kindertageseinrichtungen entwickelt zu haben und nun anbieten zu können. Die Kindertageseinrichtungen können sich also auf weitere Aktionstage und den Austausch freuen. Wir bedanken uns bei allen unseren Kooperationspartnern, insbesondere den Kindertagesstätten, dem Landeszentrum Gesundheit, dem Hygieneinstitut der Universität zu Bonn und dem BIÖG.

 Das Projekt hat sich um den Gesundheitspreis NRW beworben.

(v.li.): Dr. Sebastian Thole (Landeszentrum für Gesundheit NRW), Projektkoordinatorin Kübra Karagöz, Gesundheitsamtsleiterin Kaija Elvermann, Natalia Jörg (Kinder- und Jugendärztlichen Dienst), Tatjana Gelwig-Götz (Leiterin der Kita „Wupper“ in Radevormwald) und Anne Peterson (Infektionsschutz Oberbergischer Kreis). (Foto: OBK)
(v.li.): Dr. Sebastian Thole (Landeszentrum für Gesundheit NRW), Projektkoordinatorin Kübra Karagöz, Gesundheitsamtsleiterin Kaija Elvermann, Natalia Jörg (Kinder- und Jugendärztlichen Dienst), Tatjana Gelwig-Götz (Leiterin der Kita „Wupper“ in Radevormwald) und Anne Peterson (Infektionsschutz Oberbergischer Kreis). (Foto: OBK)


Letzte Änderung: 14. April 2025