17.04.2025: Betrieb der Wiehltalbahn

Gespräche über künftigen Infrastrukturbetreiber laufen. Lappwaldbahn Service GmbH als mögliches Nachfolgeunternehmen im Gespräch.

Gemeinsame Pressemitteilung des Oberbergischen Kreises und der Kommunen Morsbach, Reichshof, Waldbröl und Wiehl

Oberbergischer Kreis. Die Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE) hat angekündigt, sich als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) der Wiehltalbahn zwischen Osberghausen und Waldbröl sowie der Wissertalbahn zwischen Hermesdorf und Morsbach zeitnah zurückzuziehen. Damit ergibt sich die Option, dass, unter gewissen Voraussetzungen, die Betreiberverantwortung auf ein anderes Unternehmen übergehen könnte. Dies wäre notwendig, damit u.a. der Museumszugbetrieb der Eisenbahnfreunde in Dieringhausen erfolgen darf. Ansonsten ist eisenbahnrechtlich die Streckennutzung nicht möglich. 

Der Oberbergische Kreis und die beteiligten Kommunen (Morsbach, Reichshof, Waldbröl und Wiehl) haben seit kurzer Zeit Kenntnis vom Ausstieg der RSE als Betreiberin der Wiehltalbahn. Eine Entscheidung, ob es einen neuen Betreiber geben könnte und um wen es sich dabei handeln würde, ist noch nicht gefallen. Gemeinsam mit dem Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn ist es das Ziel, mit allen Beteiligten eine tragfähige Lösung zu finden. Hierbei geht es u.a. um Fragestellungen, in welcher Form ein Weiterbetrieb der Wiehltalbahn möglich sein könnte und welche Anforderungen sich für die jeweiligen Beteiligten daraus ergeben würden. Hierzu wurden in ersten Gesprächen die komplexen rechtlichen Fragestellungen und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten erörtert. Der Oberbergische Kreis übernimmt auf Wunsch der Kommunen hierbei die Koordination des laufenden Verfahrens.

Daraus folgend haben Gespräche mit der Lappwaldbahn Service GmbH stattgefunden. Die Lappwaldbahn Service GmbH ist Teil der Lappwaldbahn-Gruppe, die Eisenbahninfrastrukturen und Güterverkehre in mehreren Bundesländern betreibt. Die Unternehmensgruppe verfügt über umfassende Erfahrung in der Instandsetzung und Betriebsführung von Nebenbahnen und kann Referenzen u.a. in NRW und Rheinland-Pfalz aufweisen. Die Geschäftsführung hat in ersten Gesprächen ihr grundsätzliches Interesse an einer Übernahme der Betriebsführung der Wiehltalbahn signalisiert. 

Aus den Abstimmungen haben sich weitere Fragestellungen ergeben. Hierzu zählen Anforderungen an eine potenzielle Instandsetzung der Strecke oder das Pachtverhältnis zu den Kommunen als Streckeneigentümer. Die komplexen Inhalte werden derzeit von den Akteuren intensiv geprüft. Die Kommunen wurden von Seiten der Lappwaldbahn GmbH gebeten, bis Ende Juni 2025 eine politische Meinungsbildung herbeizuführen und entsprechende Beschlüsse zu fassen.

Weiterhin wurde vereinbart, die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wiehltalbahn für den Schienenpersonennahverkehr zu pausieren, bis die neuen Sachverhalte geklärt sind.



 



Letzte Änderung: 17. April 2025