Gerda Förster

Gerda Förster
geb. 1947 in Bochum
lebt und arbeitet in Gummersbach

 

Bitte beachten Sie,

dass alle Abbildungen der Kunstwerke im Internet aus urheberrechtlichen Gründen nicht heruntergeladen oder für andere Zwecke verwendet werden dürfen.

 

Hanblechia

 Gerda Foerster  "Hanblechia" 5teilige Werkgruppe

  

 

Gerda Foerster "Hanblechia" 5teilige Werkgruppe

 

 

 Gerda Foerster "Hanblechia" 5teilige Werkgruppe

 

 

 Gerda Foerster  "Hanblechia" (5-teiliger Zyklus a - e)

 

Gerda Foerster  "Hanblechia"   5teilige Werkgruppe

Hanblechia
1989
Öl, Graphit/Papier
ca. 20 x 30 cm
(5teilige Werkgruppe)

Ausstellungsort
Kreishaus, 2. Obergeschoss, „Galerie“ und Wartebereich

 

Bildtext

Den Blättern der Werkgruppe Hanblechia ist gemein, dass auf jedem der querformatigen Blätter eine einzelne, sitzende Figur mittels weniger Linien dargestellt ist. Die Personen unterscheiden sich durch angedeutete Frisuren und Körperformen, manche scheinen weiblich zu sein, andere männlich, manche sitzen angelehnt, manche frei. Auf eine genaue Darstellung oder die Darstellung von Einzelheiten wird verzichtet. Übereinstimmend haben die Wesen ihre Arme und Beine zum Körper gezogen. Ganz grob werden schwer erkennbare Gegenstände und der Raum farbig angedeutet, in dem sich die Wesen befinden. Die Farbskala ist beschränkt auf Beige, Braun- und Rottöne und Schwarz.

Bildanalyse

Für gewöhnlich steht bei Künstlerdarstellungen die Ausgestaltung des Menschen im Mittelpunkt. Dabei wird Wert gelegt auf eine – für den jeweiligen Künstler spezielle – Charakterisierung des Menschen/des Menschseins. Bei diesen künstlerischen „Festschreibungen“ geht es darum, Erkenntnisse über (den) Menschen zu sammeln und darum, die bereits gesammelten Erkenntnisse vorzustellen.

Bei Gerda Förster und ihren Hanblechia-Blättern von 1989 ist dies dagegen ganz anders: Gerade die dargestellten Menschen scheinen unausgemalt, also „leer“ zu bleiben, als wolle die Künstlerin sich (und die Dargestellten) nicht festlegen. Und den geschaffenen Figuren scheint es ähnlich zu gehen: Ihr Blick wirkt durch nur angedeutete Augen nach innen gerichtet, sie wirken schwach, instabil. Dieser Eindruck wird durch den gewollt ungelenken, ruckartigen Strich formal genauso erzeugt wie inhaltlich durch die dargestellte Körperhaltung, die Schutz sucht, indem sie möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Die Figuren scheinen ausgesetzt und angreifbar zu sein, was auch durch einen Mangel an schützender Kleidung deutlich wird.

Die Gegenstände im „Raum“, beispielsweise angedeutete Felsen oder Höhlen, sind dagegen offenbar „zum Anlehnen“ geeignet, verlässlich. Die Künstlerin zeichnet sie mit festem Druck und kräftiger Farbe. Es fällt auf, dass die Umwelt nur sehr rudimentär und funktional gezeigt wird – es wird nur das ausgeführt, was Halt bietet: Der Boden, auf dem man sitzt, der Fels, an dem man lehnt, das Feuer, das einen wärmt und der Vogel, der kurzfristig die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Vielleicht handelt es sich dabei um die reduzierte Art, wie die Gestalten auf den Blättern, die in einer besonderen emotionalen Situation zu sein scheinen, ihre Außenwelt wahrnehmen? Hier werden durch die Künstlerin Gefühle, die ja eigentlich durch ihre Subjektivität nicht mitteilbar sind, für die Betrachter erfahrbar und nachvollziehbar gemacht.

Der Begriff „Hanblechia“ stammt aus der indianischen Mystik und bedeutet „Weinen durch die Nacht“ oder „Visionssuche“. Es handelt sich um eine Praktik, für die man sich einige Tage allein in die Wüste zurückzieht, der Natur aussetzt und unter anderem auf Nahrung und Wasser verzichtet. Für die Sioux-Indianer ist „Hanblechia“ ein Initiationsritus und bezeichnet also eine Phase zwischen zwei Lebensabschnitten, in der man auf neue Einsichten, Klärung und letztlich Stärkung hofft.

Die künstlerische Arbeit Gerda Försters untersucht die Bedingungen menschlicher Existenz. Themen und Motivation bezieht die Künstlerin aus eigenen Erlebnissen. So hat sie sich längere Zeit mit schamanistischen Praktiken beschäftigt und setzt in den vorliegenden Zeichnungen eigene Grenzerfahrungen bildlich um.

 

Der dritte Grund der Dinge

Gerda Foerster "Der dritte Grund der Dinge"

Der dritte Grund der Dinge
1991
Graphit, Pigmente, Öl/Papier
40 x 30 cm
(ursprünglich aus einer 8teiligen Werkgruppe) 

Ausstellungsort
 Kreishaus, 2. Obergeschoss, „Galerie“ und Wartebereich

 

ohne Titel

Gerda Foerster - ohne Titel 

Ohne Titel
Graphit/Bristolkarton
65 x 50 cm 

Ausstellungsort
Kreishaus, 2. Obergeschoss, Wartebereich 

 



Letzte Änderung: 01. Juni 2010