Jodtabletten / Jodblockade
Tritt bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk radioaktives Jod aus, kann dieses Jod durch Einatmen vom Körper aufgenommen und in der Schilddrüse gespeichert werden. Die Aufnahme von radioaktiven Jod erhöht die Gefahr an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Nur spezielle hochdosierte Jodtabletten verhindern das Einlagern von radioaktivem Jod in der Schilddrüse. Bei rechtzeitiger Einnahme von diesen Jodtabletten ist die Schilddrüse bereits mit nicht-radioaktivem Jod gesättigt, bevor radioaktives Jod durch Einatmen aufgenommen werden kann. Dies nennt man Jodblockade. Die für den Oberbergischen Kreis getroffenen Entscheidungen und Planungen beruhen auf Grundlage der Rahmenempfehlung der Strahlenschutzkommission für den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen. §Die Strahlenschutzkommission (SSK) ist ein Beratungsgremium des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
1. Ereignisfall: |
Bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk radioaktives Jod aus |
2. Warnung der Bevölkerung: | Nach einer Alarmierung/Information des MIK bzw. der Bezirksregierung über einen möglichen Ereignisfall warnt der Oberbergische Kreis die Bevölkerung |
3. Tablettenausgabe: | Die Ausgabestellen für die Tablettenausgabe werden durch die Bereitschaftsdienste der Kommunen eingerichtet. |
4. Einnahme der Tabletten: | Die Tabletten sollen nach Erhalt nicht direkt eingenommen werden, sondern erst nach einer konkreten Aufforderung über die v. g. Medien. Der richtige Zeitpunkt der Einnahme der Jodtabletten ist Grundvoraussetzung dafür, dass die Jodblockade funktioniert |
5. Entwarnung: |
Über die genannten Kanäle erfolgt eine Entwarnung der Bevölkerung für den Fall, dass eine Einnahme der Jodtabletten nicht mehr erforderlich wird. |
- Zentralzone: bis zu einer Entfernung von etwa 5 km von der Anlage
- Mittelzone: bis zu einer Entfernung von etwa 20 km von der Anlage
- Außenzone: bis zu einer Entfernung von etwa 100 km von der Anlage
- Fernzone: mehr als 100 km von der Anlage entfernt.
- Oberbergischer Kreis = Fernzone
Verteilungsschema für den Oberbergischen Kreis:
Aufgrund der Entfernung des Oberbergischen Kreises zum nächsten Kernkraftwerk ist eine Ausgabe von Jodtabletten nur an Personen von 0 bis 18 Jahre, Schwangere und Stillende vorgesehen, Gem. der SSK-Rahmenempfehlungen des Ministeriums.
Weitere Informationen finden Sie unter FAQs.
Letzte Änderung: 17. Januar 2018