Kooperation Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper
Eine Zusammenarbeit der Kooperationspartner: Aggerverband – Ennepe-Ruhr-Kreis – Oberbergischer Kreis – Rhein-Sieg-Kreis – Rheinisch-Bergischer Kreis – Stadt Leverkusen – Stadt Remscheid – Stadt Solingen – Stadt Wuppertal – Wupperverband
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Inhaltsverzeichnis:
- Unser Selbstverständnis
- Aufgaben und Ziele
- Die Kooperation und ihre Partner
- Themen der Kooperation
- Organisation der Kooperation
Informationen zum Hochwasser- und Starkregenrisiko
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Über uns:
Unser Selbstverständnis
Hochwasser und Starkregen kennen keine Verwaltungsgrenzen. Sie stellen damit eine Kreis- und Stadtgrenzen überschreitende Herausforderung dar und machen eine ganzheitliche Betrachtung der Problematik umso bedeutsamer.
Vor diesem Hintergrund haben sich der Ennepe-Ruhr-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis, die Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal wie auch der Agger- und Wupperverband im Januar 2023 zur Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“ zusammengeschlossen.
Die Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“ hat das Ziel, Maßnahmen und Lösungen zu erarbeiten, die dem vorsorgenden Hochwasser- und Starkregenschutz dienen. Dabei möchten die Kooperationspartner über ihre Grenzen hinweg interkommunal zusammenarbeiten und so Ressourcen bündeln, Fachwissen teilen und Synergien nutzen.
Damit werden weitergehende Hilfestellungen, sowohl für Bürgerinnen und Bürger, als auch für die zukunftsorientierten planerischen Prozesse der Städte und Gemeinden zur Risikoreduktion geschaffen und gefördert. So vernetzen sich die verschiedenen Partner miteinander und es wird ein ganzheitliches Informationsmanagement etabliert.
Aufgaben und Ziele
Die im Juli 2021 intensiv und großflächig gefallenen Niederschläge und damit ausgelösten Überflutungsereignisse haben alle bisherigen Erfahrungen hinsichtlich der Auswirkungen übertroffen. Prognosen und Trendbeobachtungen weisen darauf hin, dass solche Ereignisse in der Zukunft verstärkt auftreten werden, wodurch die Notwendigkeit zum Handeln sehr deutlich wird.
Umso wichtiger ist es, dass im Vorhinein solcher Überflutungsereignisse Vorbereitungen getroffen werden. So gehört die Flächenvorsorge und der natürliche Wasserrückhalt im Rahmen der Regional- und Bauleitplanung, die Vorbereitung der Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes sowie eine zielgerichtete Verhaltens- und Informationsvorsorge zu einer effektiven Vorsorge.
In seinem 10-Punkte-Arbeitsplan hat das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen die Themen herausgearbeitet, die für eine erfolgreiche Anpassung an zukünftige, klimawandelbedingte Starkregen- und Hochwasserereignisse zentral sind. Unter anderem werden dort Hochwasserinformationen, -Vorhersagen und -Meldedienste die Zusammenarbeit von Raumplanung, Stadtentwicklung und Wasserwirtschaft sowie die Stärkung der Selbsthilfefähigkeit angesprochen.
Die Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“ setzt daran an. Ihr Ziel ist es, durch gezielte Information und Wissensaustausch in den Bereichen Hochwasserschutz, Starkregenschutz und Umgang mit Überflutungen über verschiedene Verwaltungen hinweg zusammenzuarbeiten.
Für die Wupper sollen Schwerpunkte (Hotspots) bei der Überflutungsvorsorge ermittelt und Maßnahmen zur Reduzierung der Gefahren geplant und umgesetzt werden.
Die Kooperation und ihre Partner
Durch das Anklicken der Logos werden Sie auf die entsprechenden Homepages der Kooperationspartner weitergeleitet.
Themen der Kooperation
Die Abbildung zeigt die zentralen Arbeitsfelder der Kooperation. Für eine Vernetzung aller wesentlicher Handlungsfelder im Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement muss auf ein gutes Informationsmanagement, sowohl in der Einsatzlage, als auch in der Vorsorge, zurückgegriffen werden können. Ein ebenso wichtiger Bestandteil sind die mit der Überflutungsvorsorge einhergehende Planungsprozesse. Neben dem interkommunalen, fach- und verwaltungsübergreifende Informationsmanagement ist die Kommunikation mit der Bevölkerung ein wichtiger Baustein.
Organisation der Kooperation
Steuerungsgruppe
Das Vorhaben und die Aufgaben der Kooperation werden durch die Steuerungsgruppe gelenkt.
Sie setzt sich zusammen aus den zuständigen Dezernentinnen und Dezernenten der Kreise und kreisfreien Städte beziehungsweise aus weiteren gleichgestellten Funktionsträgerinnen und Funktionsträgern für die Bereiche Umwelt und Bevölkerungsschutz sowie aus Vertreterinnen und Vertretern der beiden Wasserverbände. Darüber hinaus sind auch Delegierte aus den beteiligten Kreise vertreten.
Zur Kommunikation nach außen wurde ein Sprechergremium gebildet. Sprecher der Kooperation ist Frank Herhaus, Leiter des Dezernats Planung │ Regionalentwicklung │ Umwelt des Oberbergischen Kreises. Die stellvertretende Sprecherin der Kooperation ist Barbara Reul-Nocke, Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit und Recht der Stadt Remscheid. Für die Koordination ist Laura Hupperich zuständig. Ihren Sitz hat die Koordination beim Oberbergischen Kreis.
Gremien und Facharbeitsgruppen
Um konkrete Vorhaben in den Bereichen des vorsorgenden Hochwasser- und Starkregenschutzes sowie des Bevölkerungsschutzes innerhalb des Agger- und Wuppereinzugsgebiets voranzutreiben und mit der Vielfalt sowie Komplexität der Aufgabenbereiche umzugehen, werden für übergeordnete Themen Facharbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit unterschiedlichen fachspezifischen Aufgabenstellungen beschäftigen. Die hier erzielten Arbeitsergebnisse und Fortschritte werden regelmäßig an die Steuerungsgruppe gespiegelt.
Hier sind die Facharbeitsgruppe Meldewesen und die Kernarbeitsgruppe Wupper als Beispiele für die Facharbeitsgruppen zu nennen.
Das Kooperationsgebiet
Die Gebietskulisse der Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“ bezieht sich auf die Gewässersysteme von Agger und Wupper sowie die Bröl, welche, wie der Aggerlauf, in die Sieg mündet.
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Informationen zum Hochwasser- und Starkregenrisiko:
Entstehungsprozesse Hochwasser und Starkregen
Die Hauptursache für das Auftreten von Überflutungen resultiert zum einen aus langanhaltenden, großräumigen Niederschlägen, zum anderen aus kurzlebigen, lokal begrenzten Starkregen. Dabei ist das Zusammenspiel von Niederschlag (Intensität und Menge) und Bodeneigenschaften (Speicherkapazität, Wassersättigung, Versickerungsrate) zentral.
Bei der Entstehung von Hochwasser und Sturzfluten kommen noch weitere wichtige Faktoren hinzu, die die Komplexität deutlich erhöhen: Flusshydraulische Eigenschaften, meteorologische und hydrologische Bedingungen, Landnutzung und Landbewirtschaftung sowie ufernahe Wert- und Sachgüter.
Erst die Kombination dieser Aspekte macht die Entstehung von Schadensrisiken durch Überflutungsereignisse aus.
Niederschläge werden durch den Wasserkreislauf gesteuert. Der Klimawandel wirkt sich auch auf den Wasserkreislauf und folglich auf die Entstehung von Hochwasser und Starkregen aus. Wenn die oberflächennahen Temperaturen ansteigen, erhöht sich auch die Fähigkeit der Atmosphäre, Wasserdampf aufzunehmen. Auf dieser Grundlage ist anzunehmen, dass sich ein Trend zur Zunahme von Häufigkeit und Intensität der Niederschlagsereignisse fortsetzt.
Ein aktives Handeln und das Vorantreiben des präventiven Schutzes vor Starkregen und Hochwasser ist daher von großer Bedeutung.
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Hochwasser und Starkregen im Bergischen Land
Das Bergische Land steht vor erheblichen Herausforderungen durch Hochwasser und insbesondere Starkregen. Die Region ist geprägt durch eine Topographie mit vielen Hanglagen, zahlreiche Flüsse und Bäche sowie durch eine vergleichsweise dichte Besiedlung und ist daher anfällig für Überflutungsereignisse, die mit extremen Niederschlägen einhergehen und zu starken Schäden führen können.
Die hügelige Landschaft führt dazu, dass Niederschlagswasser schnell in die Flüsse und Bäche abfließt, sodass diese ebenso schnell über die Ufer treten. Außerdem kann das Wasser auf den Hängen oft nicht ausreichend versickern, sodass plötzliche Starkregenereignisse zusätzlich risikoreich sind.
Schäden durch Hochwasser und Starkregen können nur entstehen, wenn auch entsprechende Gefährdungspotenziale vorliegen. Im Bergischen Land liegen solche Gefährdungspotenziale insbesondere durch die Besiedlungsdichte und verschiedenen landwirtschaftlichen Flächen vor. Hinzu kommt die erwartete Zunahme von extremeren Hochwasser- und Starkregenereignissen, wodurch die potentiellen Schäden durch Überflutungen noch wahrscheinlicher werden können.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine umfassende präventive Planung und Maßnahmenumsetzung erforderlich. Die Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“ hat sich zusammengeschlossen, um diese Aufgaben voranzutreiben und einen ganzheitlichen, auf die Region bezogenen Blick für lösungsorientierte und langanhaltende Strategien zu entwickeln.
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Kontakt und Unterstützung:
Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne.
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Kooperation
Frau Laura Hupperich
Koordinatorin der Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“
E-Mail: Laura.Hupperich@obk.de
Telefon: 02261 88-6005
Herr Frank Herhaus – Sprecher der Kooperation
Dezernent Planung │ Regionalentwicklung │ Umwelt, Oberbergischer Kreis
Frau Barbara Reul-Nocke – stellvertretende Sprecherin der Kooperation
Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit und Recht, Stadt Remscheid
Letzte Änderung: 19. August 2024