11.07.2002: 11.07.2002: Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

Oberbergischer Kreis. Seit 1995 ist der Oberbergische Kreis in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg eine der Einsatzstellen des Landes NRW für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ).

Landrat Hans-Leo Kausemann erklärte in einem Ortstermin im Naturschutzgebiet Haus Ley in Morsbach:“ Der Oberbergische Kreis will mit dem FÖJ jungen Menschen im Alter von 16-26 Jahren eine Orientierungshilfe bieten, im vielfältigen Bereich der „Grünen Berufe" mögliche Berufsperspektiven zu testen oder sich einfach ein Jahr lang im Bereich Natur- und Umweltschutz zu engagieren.“

Demnach richtet sich das FÖJ als Bildungs- und Orientierungsjahr vorrangig an Jugendliche mit und ohne Hauptschulabschluss/Fachoberschulreife/Abschluss Sekundarstufe I bzw. ohne Ausbildungsplatz, die an einer mehr praktischen Berufsausbildung interessiert sind.

Seit dem Jahr 2000 werden vom Oberbergischen Kreis jeweils zwei Plätze angeboten. Haupteinsatzstelle ist neben dem Amt für Umwelt und Landschaftsentwicklung des Oberbergischen Kreises die Biologische Station Oberberg. Im Zeitraum eines Jahres erhalten die FÖJ´ler/innen Einblick in die Arbeit der Biologischen Station als Naturschutzorganisation. Zu den vielfältigen Aufgaben gehören praktische Tätigkeiten wie Pflanzungen, Mahd und Entbuschung auf schutzwürdigen Flächen, Unterstützung der Schäfer beim Zug der Wanderschafherde, Nistkästenbau und Reinigung. Neben den Außenarbeiten werden auch allgemeine Bürotätigkeiten erledigt.

Außerdem lernen die Absolventen die Arbeit verschiedener Arbeitsbereiche der Kreisverwaltung – hier insbesondere des Amtes für Umwelt und Landschaftsentwicklung mit den Arbeitsbereichen Natur-, Arten- und Gewässerschutz - kennen.
Die Teilnahme an fünf Seminaren, die vom Landesjugendamt organisiert werden, ist verpflichtend. In diesen werden aktuelle Umweltthemen behandelt (Beispiel: “Wasser: kostbar-knapp-krank“ oder „Lebensraum Wattenmeer“). Die Seminare geben den Teilnehmer/innen die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen und bieten auch wesentliche Unterstützung zur Berufsfindung beispielsweise durch Bewerbungstraining.

Zur Zeit praktiziert Ina Klucke aus Waldbröl das FÖJ bei der BSO: „Zu meinen bevorzugten Tätigkeiten zählen die abwechslungsreiche Arbeit bei der Schafherde und zeitlich begrenzte Projekte, wie die Bestandserfassung von Orchideen in verschiedenen Tälern.

Bislang habe ich nicht bereut dieses Jahr zu absolvieren, da ich sowohl einen tieferen Einblick in das große Thema Naturschutz und dessen Umsetzung bekommen habe, als auch durch eigenständiges, organisiertes Arbeiten zu mehr Selbstständigkeit gekommen bin“ beschreibt Ina Klucke ihr FÖJ. Anstelle einzelner Praktika bei der Kreisverwaltung hat Sie – vermittelt durch die Mitarbeiter der BSO - zwei Wochen in einem oberbergischen Landschaftsplanungsbüro hospitiert. Ina Klucke hat inzwischen einen Ausbildungsplatz gefunden. Darüber freut sich Landrat Hans-Leo Kausemann besonders:“ Mit dem FÖJ wird manch junger Mensch allein schon durch die Auseinandersetzung mit den angebotenen vielfältigen Tätigkeitsbereichen in seiner Berufswahlorientierung gefördert !“

Das FÖJ wird bundesweit angeboten. So gibt es auch im Land Nordrhein-Westfalen zahlreiche weitere Einsatzstellen, z.B. in Freilichtmuseen, Naturschutzzentren, Biolandbetrieben, Umweltämtern, Naturschulen und Botanischen Gärten.
Oberbergischer Kreis und Biologische Station sind jedoch leider nicht in der Lage, eine Unterkunft zu stellen, so dass die Teilnehmer/Innen in der Regel aus der näheren Umgebung kommen und zu Hause wohnen.

Informationsmaterial zum FÖJ kann auch angefordert werden beim

Landschaftsverband Rheinland
Landesjugendamt Zentralstelle FÖJ
50663 Köln
Telefon (02 21) 80 96 154


Oberbergischen Kreis
Der Landrat
Amt für Umwelt und Landschaftsentwicklung
Herr Grüber
51641 Gummersbach
Telefon (0 22 61) 88-6709
 


Letzte Änderung: 04. März 2010