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15.02.2005: Rettungsdienst im Oberbergischen Kreis
Oberbergischer Kreis. „Auf gesundere Füße“ sei der Rettungsdienst gestellt worden, sagte Kreisdirektor Norbert Wolter am Mittwoch vor dem Ausschuss für Gesundheit, Feuerschutz und Rettungswesen. Bereits im vergangenen Jahr habe die Kreisverwaltung in sehr guten Gesprächen mit den Verbänden der Krankenkassen und dem Landesverband der gewerblichen Berufsgenossenschaft den Rettungsdienst-Bedarfsplan aktualisiert. Nun sei die notärztliche Versorgung und die Qualitätssicherung im Rettungsdienst sowie die Aufgabenerfüllung innerhalb der Leitstelle für die nächsten Jahre gesichert.
Für rund 100.000 Euro jährlich wurden zwei zusätzliche Mitarbeiter für die gemeinsame Leitstelle von Feuerschutz und Rettungswesen eingestellt. 2,75 zusätzliche Stellen gewährleisten die Besetzung des Notarzt-Einsatzfahrzeuges am Gummersbacher Kreiskrankenhaus rund um die Uhr. Mehrkosten: 103.000 Euro. Für die leitenden Notärzte wurde außerhalb der normalen Dienstzeit eine Rufbereitschaft angeordnet, was zusätzliche Kosten in Höhe von jährlich rund 26.000 Euro verursacht. Außerdem stellt der Kreis zum 1. April einen ärztlichen Leiter für den Rettungsdienst ein. Sowohl die Kosten von etwa 37.000 Euro pro Jahr für diese Teilzeitstelle, als auch alle anderen Kosten werden über Gebühren gedeckt.
Dr. Ralf Mühlenhaus, Oberarzt der Chirurgie am St. Josef Krankenhaus Engelskirchen, wird ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst. Er sei seit 1980 im Rettungsdienst tätig, berichtete der Facharzt für Chirurgie dem Ausschuss. Als seine vorrangige Aufgabe als ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes sehe er eine Ist-Analyse. Etwa ein Jahr lang werde es dauern, die derzeitige Situation des Rettungsdienstes zu analysieren, glaubt Mühlenhaus. Darauf aufbauend sei es sein Ziel, eine Soll-Situation festzulegen, um den Rettern im Oberbergischen Kreis verbindliche Richtlinien zum Beispiel für die Versorgung von Herzinfarkt-Patienten an die Hand zu geben. „Es gibt bisher keine Richtlinien über die Arbeit, die vor Ort bei einem Notfall durchgeführt werden muss.“
„Der Bedarfsplan ist ein rundes Ding“, lobte Rolf Schäfer (CDU) den überarbeiteten Rettungsdienst-Bedarfsplan. Auch Rolf Kühr (SPD) zeigte sich mit dem Plan zufrieden, sah aber noch Verbesserungspotenzial bei der Besetzung der Rettungswache am Gummersbacher Krankenhaus mit Notärzten. Zurzeit sei dort nach 16 Uhr nur ein Notarzt für ein Einzugsgebiet mit rund 100.000 Menschen zuständig, während am Waldbröler Krankenhaus zwei Notfallmediziner Dienst täten. Daher sei für die 24-Stunden-Besetzung des Notarzt-Einsatzfahrzeuges in Gummersbach gesorgt worden, erläuterte Siegfried Steen von der Kreisverwaltung. Kreisdirektor Wolter sicherte dennoch zu, darüber mit der Gummersbacher Klinik zu sprechen.
Letzte Änderung: 15. Februar 2005