20.02.2005: Kreisvolkshochschule macht Kindern Mut

Oberbergischer Kreis. Unter dem Titel „Mut tut gut“ trainieren Grundschüler im Oberbergischen Kreis seit 15 Jahren starke Persönlichkeiten zu werden, die zu Gewalt „nein“ sagen. Die Kreisvolkshochschule (KVHS) macht’s mit einem Stab qualifizierter Trainer möglich. Da die Nachfrage nach wie vor groß ist und die Anforderungen an die Trainer immer höher werden, haben sich unter der Federführung der KVHS elf Fachleute zu einer Pilotqualifizierung zusammengetan. Für die Gewalt-Prävention an Schulen nun bestens gerüstet, erhalten die elf Trainer am Sonntag, 20. Februar, auf Schloss Gimborn aus den Händen von Landrat Hagen Jobi ihre Studienscheine.

Nein sagen, wenn Mitschüler eine Mutprobe fordern. Nein sagen, wenn zur Klassenkeile aufgerufen wird. Nein sagen, wenn Fremde eine Mitfahrgelegenheit bieten. Nein sagen zu Erpressungen, Berührungen, Gewalt. Das Programm „Mut tut gut“ gibt Kindern Handlungsmöglichkeiten, sich zu schützen. Sie sollen weder Opfer noch Täter werden.

Von 1990 bis 2000 waren es zwei Dozentinnen, die das Training anboten. Sie waren in dieser Zeit an zwölf oberbergischen Grundschulen tätig und erreichten mit ihrer Arbeit rund 400 Kinder. Die Qualität ihrer Arbeit sprach sich an den Schulen rum. Die große Nachfrage nach dem Mutmach-Training ließ sich nicht mehr befriedigen. Lehrerinnen und Lehrer absolvierten daher 2001/2002 eine Ausbildung, um an ihren Schulen Kinder qualifiziert in dem ungewöhnlichen Fach unterrichten zu können. 27 qualifizierte Trainerinnen machten zwischen 2002 und 2004 circa 1000 Jungen und Mädchen Mut, „nein“ zu sagen.

Im vergangenen Jahr wurde „Mut tut gut“ auf den Prüfstand gestellt. Das Programm musste um die Themen Abenteuer- und Erlebnispädagogik, Elternarbeit und den Umgang mit schwierigen Kindern ergänzt werden. Elf Interessenten meldeten sich, um an der Pilotqualifizierung zu arbeiten. Unter ihnen sind Polizeibeamte, Mitglieder der Beratungsstelle Nina und Nico, Trainerinnen aus den Bereichen emanzipatorische Jugendarbeit und Selbstsicherheitstraining, eine Therapeutin, eine Sonderschullehrerin, eine Kampfsportlerin sowie eine Dame, die sich für Gleichberechtigung engagiert. Gemeinsam haben sie ihre Kompetenzen gebündelt, Qualitätsstandards festgelegt und das überarbeitete Programm bereits erprobt.


Letzte Änderung: 20. Februar 2005