26.04.2005: Werke von oberbergischer Vorzeigekünstlerin zusammengetragen:

Schloss Homburg zeigt Fifi-Kreutzer-Ausstellung

Oberbergischer Kreis. Das Museum des Oberbergischen Kreises auf Schloss Homburg holt in Zusammenarbeit mit dem August Macke Haus in Bonn die Werke von Fifi Kreutzer ans Licht der Öffentlichkeit. Die Künstlerin Fifi Kreutzer stand Zeit Lebens im Schatten ihres Mannes, dem Künstler Franz M. Jansen, einem Mitstreiter August Mackes. „Das Künstlerehepaar Kreutzer und Jansen zählt zu den herausragenden oberbergischen Künstlern“, sagt die Direktorin des Nümbrechter Museums, Dr. Gudrun Sievers-Flägel. Die Arbeiten von Fifi Kreutzer, die Kuratorin Dr. Hildegard Reinhardt von rund 20 Leihgebern zwischen Sylt und München zusammengetragen hat, sind vom 8. Mai bis 15. Juni in der Orangerie des Schlosses zu sehen.

Die Abbildung zeigt das Werk "Chinesische Volksszene" von Fifi Kreutzer 1921, Aquarell, Privatbesitz
"Chinesische Volksszene" von Fifi Kreutzer
1921, Aquarell, Privatbesitz

Fifi Kreutzer – 1891 in Köln geboren und 1977 im oberbergischen Büchel verstorben – war seit 1917 mit Franz M. Jansen verheiratet. Das Paar, das in Büchel nahe Ruppichteroth lebte, zählte zur Szene der rheinischen Expressionisten. Zu den Werken von Fifi Kreutzer gehörten um 1920 bunte Illustrationen nach Märchen von Hans Christian Andersen und den Brüdern Grimm. Nach einem Graphik-Studium fand die Künstlerin ihr Lebensthema in Landschafts- und Tierdarstellungen. Mitte der 1920er Jahre gelangen ihr Arbeiten in freier, abstrahierender Stilsprache – unter anderem Interpretationen des Oberbergisches Landes. Bis ins hohe Alter waren die Fauna und Flora ihres Lebensumfeldes ihr Arbeitsthema.

Eines der herausragenden Stücke von Fifi Kreutzer ist eine aufwändige Stickarbeit „Der Drachentöter“. Sonst im Rheinischen Landesmuseum in Bonn, ist der 1913 bei der Genter Weltausstellung prämierte Wandteppich nun in der Sonderschau auf Schloss Homburg zu sehen. „Die Ausstellung bietet außerdem die schöne Gelegenheit, mal etwas zu sehen, das sonst nur im Magazin lagert“, verrät Sievers-Flägel. Fifi Kreutzers Aquarell „In der Kleinbahn“, das dem Museum des Oberbergischen Kreises gehört, darf vom Magazin in die Orangerie umziehen. Insgesamt werden über 100 Ausstellungsstücke präsentiert.

Eröffnet wird die Ausstellung am Internationalen Museumstag, Sonntag 8. Mai. Das Museum habe den Tag nicht ohne Hintergedanken gewählt, so Sievers-Flägel. Der 8. Mai ist auch Muttertag, der ideale Termin, um ein Frauenthema zu präsentieren. So hofft die Direktorin auch auf viele Muttertags-Ausflügler, die sich bei beschwingter Musik aus den 20er Jahren die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte sowie Stick- und Holzarbeiten von Fifi Kreutzer anschauen. Interessierte Kunstliebhaber sind um 11.30 Uhr in die Orangerie des Schlosses eingeladen. Kuratorin Dr. Hildegard Reinhardt und Kathy Kaaf, Präsidentin der GEDOK (Verband der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderern), führen in die Ausstellung ein.


Letzte Änderung: 26. April 2005