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23.11.2005: Bei familienbewusster Personalpolitik hat Kreisverwaltung Nase vorn
Oberbergischer Kreis. Als erste Institution im Oberbergischen Kreis hat die Hertie-Stiftung die Kreisverwaltung für ihre familienbewusste Personalpolitik mit dem Zertifikat „Audit Beruf & Familie®“ ausgezeichnet. Landrat Hagen Jobi und Personaldezernent Jochen Hagt freuten sich am Mittwoch über die gute Nachricht, die der Audit-Rat nach seiner jährlichen Sitzung verkündet hatte. „Wir haben es geschafft“, sagte der Landrat. „Wir haben es erfolgreichen Unternehmen gleich getan, die sich dadurch auszeichnen, dass ihr Blick über die Gegenwart hinaus geht.“ Durch die Vielfalt der Familienformen werde die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur entscheidenden Herausforderung, wenn es gelte, das Fachwissen und die Motivation der Belegschaft dauerhaft zu sichern.
Wie wichtig es ist, dass Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen ausgewogen sind, hat der Oberbergische Kreis laut Jobi längst erkannt und vor Jahren familienunterstützende Personalmaßnahmen ergriffen. Das Audit Beruf und Familie der Hertie Stiftung nutze die Verwaltung nun auf Anregung der Gleichstellungsbeauftragten Sabine Steller für die eigene Weiterentwicklung. Eine Projektgruppe aus Beschäftigten, Personalrat und Führungskräften hat unter Leitung einer Auditorin der Hertie-Stiftung konkrete Maßnahmen erarbeitet, die in den kommenden drei Jahren einerseits den Beschäftigten bei der Koordinierung von Familie und Beruf helfen und andererseits den Service für Besucher verbessern sollen.
„Die Kreisverwaltung hat ein Optimum für ihr Haus ausgelotet, und im Vergleich zu anderen Institutionen den Prozess sehr ernst genommen“, sagte die Gummersbacher Auditorin Sabine Lehmann, die schon Unternehmen, Hochschulen und Behörden auf ihrem Weg zu einer familienfreundlichen Personalpolitik begleitet hat. „Dabei muss Familienbewusstheit nicht kostenintensiv sein“, betonte Lehmann. Vielmehr handele es sich um eine Veränderung der unternehmerischen Kultur. „Es bedarf ein wenig Kreativität im Nutzen der vorhandenen Ressourcen im Haus“, ergänzte die Gleichstellungsbeauftragte.
v.r.n.l. Allgemeiner Vertreter und Personaldezernent Jochen Hagt, Auditorin der Hertie-Stiftung Sabine Lehmann, Gleichstellungsbeauftragte Sabine Stelle, Landrat Hagen Jobi
In der Gestaltung der Arbeitszeit sieht der Personaldezernent die größten Veränderungen auf die Kreisverwaltung zukommen. Statt fester Arbeitszeiten bestimmen die Aufgaben sowie die Bedürfnisse der Bürger die Zeit, in der gearbeitet wird. Damit drücke die Führungsetage ihr hohes Maß an Vertrauen in die Beschäftigten aus, so die Auditorin. „Wir wollen die Arbeitszeit so gestalten, dass wir das Service-Angebot für die Bürgerinnen und Bürger verbessern. Besucher und Beschäftigte sollen Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen können“, erklärte Jochen Hagt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden eigenverantwortlich mit ihrer Arbeitszeit umgehen werden.“
Dem Landrat liegen besonders die Kinder am Herz. „Geklärt wird eine Kooperation mit dem Tagesmütternetzwerk und der Freiwilligenbörse, die kurzfristig Kinder betreuen und sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern könnten“, erklärte Sabine Steller. Die Einrichtung einer Teilzeitbörse soll helfen, Teilzeitangebote besser zu koordinieren. Auch an einer Verbesserung der Kommunikation soll gearbeitet werden, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch nach außen. „Dazu gehören zum Beispiel Veranstaltungen wie der Familientag, der im Herbst erstmals stattfand“, sagte Steller.
Mit der Umsetzung des Audits Beruf und Familie positioniere sich die Kreisverwaltung vorbildhaft für eine künftige familienpolitische Ausrichtung im gesamten Oberbergischen Kreis, so der Landrat. „Ich hoffe, dass viele Unternehmen und Kommunen unserem Beispiel folgen und erkennen, dass sie von einer familienbewussten Personalpolitik nur profitieren.“
Letzte Änderung: 23. November 2005