20.02.2006: Landrat Jobi: Kinderbetreuung in Oberberg gesichert

Oberbergischer Kreis. „Im Oberbergischen Kreis gibt es für alle Kinder im Kindergartenalter ausreichend Betreuungsplätze“, versichert Oberbergs Landrat Hagen Jobi. Er weist die Kritik des Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion zurück, der die Einstellung von Zuschüssen für 13 Kindergarten- und Hortgruppen in Medienberichten als skandalös bezeichnet hatte. „Es ist bedauerlich, dass in Oberberg immer weniger Kinder geboren werden“, sagt der Landrat. „Lieber würde ich weitere Kindergartengruppen bezuschussen, statt ihnen die finanziellen Mittel zu streichen.“ Tatsache sei jedoch, dass im Oberbergischen Kreis weit mehr Kindergartenplätze zur Verfügung stünden, als gebraucht würden. Daher müsse der Kreis 13 Kindergarten- und Hortgruppen zum 31. Juli die öffentlichen Zuschüsse, mit denen die Träger den Löwenteil ihrer Betriebskosten deckten, streichen.

Von Geheimniskrämerei könne in diesem Zusammenhang nicht die Rede sein. Der Kindergartenbedarfsplan steht erst in der Sitzung des Kreisjugendhilfe-Ausschusses am 3. Mai auf der Tagesordnung. „Dennoch hat das Kreisjugendamt in der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses am 1. Februar – also drei Monate vorher - seine Erkenntnisse über örtlich zurückgehende Kinderzahlen und die damit verbundenen Folgen für die Betreuungseinrichtungen der Politik mitgeteilt“, sagt Jobi. Die aktuellen Geburtenzahlen beispielsweise von Bergneustadt belegen, dass dort 644 Mädchen und Jungen im Kindergartenalter leben, für die 709 Kindergartenplätze zur Verfügung stehen.

„Warum Herr Wurth nicht über die Hortsituation informiert ist, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen“, sagt Jobi, „sämtliche Fraktionen, auch die von Herrn Wurth, haben am 9. November vergangenen Jahres in der Sitzung des Kreisjugendhilfe-Ausschusses einer Umschichtung der Hortförderung zugunsten der Offenen Ganztagsschule zugestimmt.“  Statt die kreisweit 268 Hortplätze finanziell zu fördern, stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig dafür, die Mittel in den Auf- und Ausbau der Offenen Ganztagschule umzuschichten, damit langfristig 1100 Plätze geschaffen werden können.

„Über die spezielle Situation in Engelskirchen haben wir schon am 22. September vergangenen Jahres im Kreistag diskutiert“, erinnert Jobi den SPD-Fraktionsvorsitzenden. Als der Kreistag einstimmig die Übernahme einer Kreisbürgschaft für den Neubau des Kindergartens Engelskirchen-Osberghausen beschloss, waren der Verzicht auf die bisherige Hortgruppe und die Reduzierung um eine Regelgruppe (25 Plätze) Bestandteil des Konzepts. Jobi: „Es wundert mich, dass Herr Wurth diese von ihm mitbeschlossene Maßnahme als ,skandalös’ bezeichnet.“


Letzte Änderung: 20. Februar 2006